Teil 27 - Lerneinheit

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Ganz in Ruhe und völlig gelassen, suchte ich mir meine Unterlagen zusammen. Als erstes steckte ich mir Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik ganz laut an. Dann holte ich meinen Philohefter und Block und Stifte aus dem Rucksack. Ein letzter Blick auf die Uhr verriet mir, dass die Jungs sich gerade auf dem Platz sammeln müssten. Genau der richtige Zeitpunkt für mich, um los zu gehen. Ich zog mir noch eine Jacke an und nahm meine Zimmerkarte. Dann verließ ich singend mein Zimmer.

Beim Platz angekommen, winkte ich den Jungs, die mich etwas verwirrt an sahen und ließ mich auf einer Bank nieder. Ich breitete meine Sachen aus und stellte die Musik ab. Die Kopfhörer ließ ich aber drin, damit ich die Jungs nicht so laut reden hörte. Die schreien sich beim Training ja immer fast an. Ich seufzte und widmete mich dann meinen Aufzeichnungen. Lust hatte ich zwar keine, aber es war ja für mich und meinen Abischnitt. Ich brauchte zwar nur 10 Punkte, um einen Gesamtdurchschnitt von 1,2 zu erhalten, aber mündlich war nie so mein Ding gewesen. Also gut, dann jetzt Philo. Ich nahm mir immer 2 Seiten vor und bearbeitete diese immer für eine Weile. Ich laß sie mir mehrere Male durch und versuchte sie zu verinnerlichen. Wenn ich noch fragen hatte oder sonst irgendwelche Anmerkungen notierte ich mir dies und ging dann zu den nächsten 2 Seiten über und so machte ich das eine ganze Weile. Vom Training der Mannschaft bekam ich dafür allerdings nicht so viel mit, aber ich hatte ja wohl hoffentlich in nächster Zeit noch öfter die Gelegenheit sie beim Training zu beobachten. Ich schaute kurz auf mein Handy und stellte mit entsetzten fest, dass schon 2 Stunden vergangen waren. Man, verging die Zeit schnell. Ich war aber auch schon ein kleines bisschen Stolz auf mich, weil ich die Hälfte des Hefters schon durch hatte. Ich war mir sicher, dass ich von den Seiten noch nicht alles konnte, aber zumindest schon mal etwas. Ich beschloss erstmal eine Pause einzulegen und mit der anderen Hälfte heute Nachmittag oder morgen weiter zu machen. Gerade, als ich meinen Hefter zu schlagen wollte, hörte ich aufgeregte Stimmen. "Eliza, Ball!", schrie irgendwer. Ich schaute auf und konnte gerade einen ziemlich scharf geschossenen Ball vor meinem Gesicht abfangen. Puh, war das knapp! Ich machte meine Kopfhörer raus und legte diese auf meinem Hefter. Dann stand ich auf und begab mich zu den Jungs, die mich erleichtert ansahen. "Gut gehalten!", sagte Kevin zu mir. Ich grinste. "Wie hast du uns überhaupt gehört? Wir dachten du hörst Musik.", hakte Toni nach. "Als ob ich beim Lernen Musik höre. Da kann ich mich gar nicht konzentrieren. Ich wollte euch nur nicht so laut schreien hören.", erwiderte ich. Ich schaute in die Runde. "Wie ich das mitbekommen habe, veranstaltet ihr hier gerade ein kleines Abschlussspiel. Hat jemand etwas dagegen, wenn ich mit spiele?", ich sah vor allem den Bundestrainer fragend an. "Nur zu!", antwortete mir dieser nickend. 

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