Teil 15 - Was ist Liebe ?

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Vollkommen müde hatte ich mich ins Bad geschleppt und fertig gemacht. Jetzt lag ich mit Julians Pullover in den Armen in meinem weichen Bett. Mein Körper fühlte sich schwer an und ich merkte deutlich, dass ich irgendwie müde war, aber irgendwie auch nicht. Jedenfalls innerlich nicht. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Julian und um die großen 3 Wort 'Ich liebe dich'. Diese Worte hatte ich heute zum ersten Mal zu einem Jungen gesagt, den ich eigentlich kaum kannte, zu dem ich mich aber trotzdem unglaublich hingezogen fühlte. Aber konnte man nach 2 Wochen, seit denen man sich kannte, schon sagen, dass man einen liebte. Wir waren gerade mal seit 2 Tagen zusammen und trotzdem fühlte es sich so an, als würden wir uns schön länger kennen, als nur 2 Wochen. Allerdings war Liebe auch ein ziemlich großes Wort, dass man eigentlich ständig verwendete. Man sagte seinen Eltern, dass man sie lieb hat oder seinen Geschwistern, aber ich liebe dich zu einer Person, die nicht zur Verwandtschaft gehörte war dann schon etwas Großes. Was ist eigentlich Liebe? Liebe ist ja irgendwie was körperliches, aber vor allem etwas geistiges. Liebe ist eine Haltung, die vom Geist her also vom Kopf ausgeht. Diese Haltung hat was mit Gefühlen zu tun und das wiederum beeinflusst unsere Wünsche und unser Handeln. Ich dachte noch etwas länger über diese Sache nach und schlief dann ein.

Viel zu früh am nächsten Morgen riss mich meine Wecker aus einem ruhigen traumlosen Schlaf. Ich hatte schon fast gar nicht mehr dran gedacht, dass ich an diesem Morgen in der Schule aufkreuzen musste und mit den Philo-Prühplingen und meinem Lehrer so ein dummes Geschspäch wegen der Prüfung hatte. Ich schlug also meine Bettdecke zur Seite und schlurfte vom Bett ins Bad. Ich steig unter die Dusche, wusch mich und meinen Körper und trocknete mich danach ab. Ich zog mir Unterwäsche an und flechtete meine noch nassen Haare französisch ein. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir eine Jeans, ein T-shirt und ein Cardin an. Ich schnappte mir dann noch eine Tasche, packte dort Block, Stift, meine Schlüssel und mein Handy plus Kopfhörer rein, bevor ich nach unten ging. "Morgen!" begrüßte ich meine Eltern und Mats, die am Frühstückstisch saßen. "Guten Morgen.", antworteten sie fast im Chor. Ich schmierte mir ein Brötchen mit Nutella und goss mir etwas Saft ein. "Wann bist du aus der Schule wieder da?" fragte mein Vater. "Mhmm.. so gegen 12 Uhr.", meinte ich und schaute auf die Uhr. Dabei stellte ich fest, dass ich jetzt eigentlich los müsste. "Ja, ich muss dann auch. Wir sehen uns nachher.", murmelte ich und schob mir den letzten bisschen meines Brötchens in den Mund. "Bis nachher. Ich bin wahrscheinlich beim Training.", gab Mats zurück, der wohl als Einziger mein Gemurmel verstanden hatte. Ich nahm mir noch ein Apfel aus der Küche, zog mir Schuhe an und verließ dann das Haus.

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