Teil 43 - Kannst du Gedanken lesen?!

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Der gestrige Tag war total schnell vergangen. Ich hatte mich quasi in meinem Zimmer verbarrikadiert. Mich hatte niemand zu Gesicht bekommen, außer Mats, der Ab und Zu mal vorbei geschaut hatte, um zu gucken ob ich noch lebte und mir etwas zu essen gebracht hatte, da ich nicht zu den Malzeiten gekommen war. Ich weiß man konnte es auch übertreiben, aber ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Jetzt war ich eigentlich einigermaßen zu frieden mit mir. Morgen war die Prüfung und ich konnte eigentlich alles. Ich wusste jetzt schon, dass ich heute nicht mehr viel lernen werde. Erstens war ich zu aufgeregt und unkonzentriert und Zweites war heute der letzte Tag hier. Nicht nur für mich, sondern für die gesamte Mannschaft. Ich war gerade dabei die letzten Sachen, die ich nicht mehr anzog beziehungsweise nicht mehr brauchte in meine Tasche zu packen, als mich Mats' stimme aus meinen Gedanken riss. "Eliza? Lebst du noch?" "Ja!", rief ich durch die geschlossene Tür zurück. "Ich geh schon zum Frühstück.", rief er zurück. "Alles klar. Ich komme gleich nach.", meinte ich. Ich tat noch einen Pullover in die Tasche und stellte sie dann vom Bett auf den Boden an die Seite, bevor ich zur Tür ging und die Zimmerkarte aus der Halterung zog. Ich sah noch einmal kurz in den Spiegel und trat dann in den Flur. Ich zog die Tür schwungvoll zu und drehte mich dabei schon in meine Laufrichtung. Ich bremste abrupt ab und kam glücklicherweise noch vor Erik zum Stehen. Ich starrte ihn einen Momentlang an, bevor er das Wort ergriff. "Morgen..Tut mir leid, dass ich da vorgestern so ausgerastet bin, aber ich war einfach so... Ach ich weiß auch nicht. Ich möchte einfach nicht, dass die Sache zwischen uns steht. Und" Erik fuhr sich durch die Haare. "Und ich werde Julian nichts davon erzählen. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst und ich weiß, dass es schwer für dich ist von Julian getrennt zu sein.", beendete er seine Ausführungen. Konnte Erik irgendwie Gedanken lesen? Statt ihm zu antworten fiel ich ihm einfach in die Arme. Er kannte mich mittlerweile gut genug, dass ihm das als Antwort reichen müsste. Ich bin einfach froh, dass das nicht zwischen uns steht und wir das geklärt haben. Als ich mich wieder von ihm löste, lächelte er mich an und wir gingen zum Frühstück. "Na, schon aufgeregt?", stichelte Erik. "Boah, erinnere mich bloß nicht daran. Ich strebe jetzt schon. Ich weiß gar nicht, wie das morgen erst werden soll.", entgegnete ich. "Ach, du machst das schon. Ich glaub an dich. So wie du gelernt hast, schaffst du das locker!", ermutigte er mich. "Danke!", sagte ich und lächelte ihn aufrichtig an. Wir kamen im Frühstücksraum an und setzten uns zu Bene und Mats an einen Tisch. Während die anderen sich ihr Frühstück holten, saß ich einfach nur da und beobachtete den ganzen Trubel. Ach, war das eine schöne Zeit. Fast 2 Wochen war ich hier gewesen und hatte so viel erlebt und so tolle Leute kennengelernt und damit auch gleichzeitig Freundschaften geschlossen. Das wird mir alles für immer in Erinnerung bleiben.

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