Teil 64 - Getrennt?!

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Wir redeten noch ein bisschen über seinen Wechsel und seine Gründe, bis nun er mit seinen Fragen dran war. " Blond also?!", fing er an. "Ja, blond. Ich wollte mal wie André sein. Aber keine Sorge, dass ist nur eine Tönung noch ein paar Wäschen, dann ist das wieder raus.", meinte ich. "Und Wiesbaden?", gab er mir das nächste Stichwort. "Ja, bei Jonas war es echt toll und ich hab die Zeit bei ihm genossen. Ich hab mich auch gut mit einem kleinen Job dort beschäftig. Natürlich war meine Abreise ziemlich überstürzt. Mama und Papa hatten das ja eingefädelt. Anfangs war ich nicht so begeistert, aber ich musste mal hier raus.", erklärte ich ihm. Mats nickte verständnisvoll und fragte weiter. "Und was sollte das mit Julian. Er war am Anfang ziemlich fertig." Ich winkte direkt ab. "Ja, dass war ziemlich dumm von mir. Ich habe auch ganz schön gelitten deswegen, aber ich war ja selbst schuld.", seufzte ich. "Liebst du ihn denn noch?" "Ich denke schon... Und er mich?", fragte ich zurück. "Davon kannst du dich heute Abend gleich selber überzeugen.", meinte mein Bruder. "Heute Abend? Was ist denn da?!" "Also erstens müssen wir dich ja richtig feiern, zweitens ist das meine Abschiedsparty und drittens gibt André seinen Einstand.", erklärte er. "André?" "Sag mal hast du ein Monat hinterm Mond gelebt oder was?" "Naja, ich hatte mein Handy fast die ganze Zeit aus. Ich hab nicht in die sozialen Netzwerke geschaut und zum Fernsehen gucken hatte ich auch keine Zeit. Ich war arbeiten oder mit Yannick unterwegs." "Wer ist denn Yannick?", wollte Mats jetzt wieder wissen. Man merkte deutlich, dass war uns lange nicht gesehen hatten. "Mein Arbeitskollege und der Sohn von meinen Chefs.", erklärte ich kurz. "So so. Wir sollten dann mal zu unseren Eltern aufbrechen, die wollen dich sicher heute auch noch zu Gesicht bekommen.", deutete Mats an und stand auf. Wir verabschieden uns kurz von Cathy, aber die würde ich dann ja eh nochmal auf der Feier heute Abend sehen. Mats und ich fuhren schnell mit dem Auto rüber. Irgendetwas war komisch, beziehungsweise Mats war komisch. Wir hielten vor dem Haus und stiegen aus. Mein Bruder, der sonst immer eine Quasselstrippe war, war ziemlich still und drinnen erwartete mich schon die nächste Überraschung. Auch unser Haus sah ein bisschen wie leer gefegt aus und als wir in die Küche kamen, wo Jonas und unsere Eltern waren, herrschte ein eiskalte Stimmung, die meine Mutter versuchte zu überspielen. "Alles Gute zum Geburtstag mein Schatz!", umarmte sie mich. Ich drückte sie fest und ließ mich dann auch von meinem "Vater" beglückwünschen. "Das Geschenk siehst du dann, wenn du das Geschenk von Mats und Cathy bekommt!", ergänzte mein Vater noch. Ich nickte. Jonas und Mats hatten sich auch kurz brüderlich gedrückt. "Was ist hier eigentlich los! Ziehen wir etwa auch um?", scherzte ich so halb. Doch als alle Gesichter ernst bleiben, verstummte auch mein Lachen. "Wir wussten ja nicht so ganz, wann du wieder kommst. Jonas hat uns trotzdem immer eine bisschen auf dem Laufenden gehalten und nun ja. Dein Vater und ich, wir haben uns getrennt und das Haus verkauft.", brachte meine Mutter hervor. Getrennt!? "Wie bitte? Wegen mir?", keiner traute sich etwas zu sagen. Ich glaube ich spinne. Kaum ist man einmal weg, gerät alles aus dem Ruder.

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