Mats' Sicht:
Ich konzentrierte mich voll auf das Spiel, auch wenn es nur ein Spiel unter Kollegen war, gewinnen will ich trotzdem. Marco startete gerade einen Angriff. Ich wollte mit ihm in einen Zweikampf gehen, als ich Elizas Stimme über den Platz hallten hörte: "Weißt du André, es ist mir scheißegal, was du mir sagst. Ich bin alt genug und kann alleine über mein Leben entscheiden. Du hast dich nicht in mein Leben einzumischen. Du bist nicht mein Bruder oder sonst wer!" Ich blieb stehen und drehte mich reflexartig um. Marco hatte somit freie Bahn und nachdem ich einen Aufschrei hörte, konnte ich mir sicher sein, dass er das Tor getroffen hatte, aber das war mir egal. Mein Augen suchten die Seitenlinie nach Eliza ab, aber sie war nirgendwo mehr zu sehen. André war mittlerweile auch auf gestanden. Wutentbrannt stürmte ich auf ihn zu. Ich hörte den Trainer hinter mir noch etwas rufen, aber ich reagierte gar nicht. Meine Augen hatten jetzt André fest fokussiert. "Was soll der Scheiß? Was hast du jetzt schon wieder gemacht?", fragte ich ihn mit fester Stimme. "Nichts hab ich gemacht! Ich hab mich einfach nur mir ihr unterhalten.", entgegnete André. "Nach Nichts sah das aber nicht aus!" Ich machte ein paar weitere Schritte auf ihn zu. Ich spürte, wie die Wut immer weiter in mir hoch kochte. Ich merkte, dass Bene neben mir aufgetaucht war. "Mats, jetzt lass den Scheiß! So schlimm war es bestimmt gar nicht.", versuchte er mich zu beruhigen. Als ich mein Blick etwas von André löste, sah ich, dass so gut wie alle Spieler auch die vom Feld um uns herum standen. "Ich habe es satt mich immer nur hinten anstellen zu müssen und von dir zu hören, dass ich keine Rechte habe..", brachte André jetzt hervor. "Du hast auch keine Rechte!", stieß ich aus. "Und ob ich ich das habe. Sie ist genau so deine Schwester wie meine!, rief er. Am liebsten hätte, ich ihm eine reingehauen, aber Bene hinderte mich daran. "Mats, André, ihr seid vom Turnier ausgeschlossen. Ab Runden laufen. Die anderen weiter machen!", forderte der Bundestrainer uns auf.
Julian's Sicht:
Wir saßen mittlerweile alle beim Abendessen. Die ganze Stimmung war angespannt. Keiner traute sich irgendetwas zu sagen, seit die Bombe heute Nachmittag geplatzt war. Ebenfalls wusste niemand, wo Eliza war, aber ich hatte da schon so meine Vermutung. Es war echt krass, was wir da heute Nachmittag erfahren hatten, ich glaube für uns alle. Erik machte auch einen nachdenklichen Eindruck, aber der größte Mist war ja, dass Eliza nichts wusste. Nach einer gefühlten Ewigkeit war das Essen dann auch endlich zu Ende, und wir konnten uns auf unsere Zimmer begeben. Erik und ich liefen schweigend neben einander her. "Kommst du noch mit zu mir?", fragte er mich. "Nee, tut mir leid. Ich muss noch etwas erledigen!", meinte ich und war dann auch schnell auf meinem Zimmer verschwunden. Dort ging ich gleich weiter auf den Balkon und kletterte die Leiter nach oben, bis ich auf dem Dach angekommen war. "Ich wusste, dass du hier bist!", meinte ich. "Uns ich wusste das du kommen wirst!", gab Eliza zurück. Sie saß mit angezogenen Beinen da, hatte ihren Kopf auf den Knien abgestürzt und ihre Arme um die Beine geschlungen. "Was war denn los vorhin?", fragte ich vorsichtig und rückte dicht neben sie. "Ach man.. Keine Ahnung. André nervt mich manchmal einfach. Er fragt mich immer total aus und gibt mir irgendwelche Lebenstipps. Ich meine, er hat gar nicht das Recht dazu. Wir kennen uns fast gar nicht und werden uns vermutlich nach dem Trainingslager nicht mehr wieder sehen uns dann das. Das stört mich einfach!", sprudelte es aus ihr heraus. Ich wartete kurz ab, bevor ich antwortete. "Ich kann dich total verstehen, aber ich glaube er meint das gar nicht so. Er möchte einfach nur mehr über dich erfahren, weil.. weil er sich für dich interessiert.", versuchte ich ihr klar zu machen. "Aber warum interessiert er sich denn für mich?" "Weiß ich nicht, aber ich interessierte mich ja auch für dich.", gab ich zurück. "Ja, du, aber das ist für mich was ganz anderes.", meinte sie. "Aha?!" Daraufhin entstand kurzes Schweigen. Vielleicht dachte sie darüber nach.... "Julian, kann ich dich mal was fragen?", fragte sie plötzlich und sah mir direkt in die Augen. "Klar, du immer!" "Du wirkst immer so zerbrechlich und in deinen Augen, da ist etwas Trauriges, was ist das?", fragte sie mit einer einfühlsamen Stimme. Sie hatte mich gut beobachtet. Sie hatte nämlich recht. "Ich..ich fühle mich einfach nicht mehr wohl in meiner Haut, also bei meine Club.. Die Nationalmannschaft ist toll. Hier fühle ich mich verstanden, aber in Wolfsburg...", deutete ich an. Eliza schwieg und sprang dann auf. "Komm mit! Ich hab eine Idee, dass hilft dir vielleicht nicht langfristig, aber für den Moment."
Hallo meine Lieben,
mit diesem Kapitel möchte ich mich bei euch bedanken. Ihr seid einfach so toll. Vielen Dank für eure zahlreichen Reads, Votes und Kommentare. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich über die Kommentare immer am meisten freue. Es ist so toll von euch Feedback zu bekommen. Ich muss auch sagen, dass Julian Draxler selbst mich zu diesem Kapitel inspiriert hat. Ich hatte nämlich letzten Samstag die Gelegenheit ihn persönlich zu treffen und durch dieses Treffen ist das Kapitel zustande gekommen.
DU LIEST GERADE
Sekunden können alles verändern...
FanfictionJede einzelne Sekunde kann das ganze Leben durcheinanderbringen... Das gilt auch für die 17 jährige Eliza Hummels. Die kleine Schwerster von Mats Hummels besucht die 12. Klasse und steht kurz vor ihrem Abschluss. Bis jetzt hat sie noch niemanden vo...