Teil 14 - Schwerer Abschied

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Während ich so da saß und auf meinem Klavier tippte, bemerkte ich, dass ich ganz schön müde war. Nachdem ich das Stück für mich zu ende gespielt hatte, drehte ich mich um. Julian stand grinsend in der Tür. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er wieder reingekommen war. "Wie lange stehst du schon da?", fragte ich ihn. "Lange genug, um zu sehen, dass du mit sehr viel Leidenschaft spielst. Beim nächsten mal möchte ich dann aber auch was hören und nicht nur was sehen.", sagte er grinsend. Ich wurde leicht rot und nickte. Julian legte sich wieder auf mein Bett zurück und auch ich krabbelte  wieder in seine Arme. Wir lagen in der selben Position wie vorhin. Julian spielte an einer Haarsträhne von mir herum. Ich fühlte mich einfach wohl und geborgen in seinen Armen. Ich war wie benebelt von Julians Geruch, von dem ich umhüllt war. Ich würde am liebsten für einen Moment seine Seele sein. Seine innerliche Wärme spüren und seine Gedanken lesen. Einfach alles. Ich merkte wie meine Augenlieder langsam schwer wurden und einen kurzen Augenblick später zu fielen......

"Eliza... Eliza.. ich muss jetzt gehen.", hörte ich eine Stimme neben mir. Ich war mir sicher das es Julians war. Ich muss wohl eingeschlafen sein. "Eliza!", sagte er wieder und strich mir über die Wange. "Nein. Du kannst nicht gehen. Du musst ihr bleiben. Ich kann ohne dich nicht mehr schlafen...", murmelte ich schlaftrunken. Ich hörte wie Julian kicherte. "Ich muss wirklich los..", sagte er und schob mich sanft von sich runter. Ich öffnete meine Augen und blinzelte müde in die Dunkelheit meines Zimmers. Julian stand mittlerweile. Also rappelte auch ich mich hoch und knipste mein Nachttischlicht an. "Du kannst jetzt nicht gehen!", jammerte ich. "Tut mir leid.. aber ich sollte wirklich gehen. Denk an deine Eltern.." Jaja, er hatte schon wieder Recht, aber ich hab so gut geschlafen, als er bei mir war. Ich machte ein Schritt auf ihn zu und schloss somit die kleine Lücke, die zwischen uns gewesen war. Ich küsste ihn einfach nochmal, da ich wusste, dass unser schöner Abend jetzt vorbei war. "Ich liebe dich..", flüsterte Julian mir ins Ohr. Ich grinste ihn müde an und antwortete das Selbe. Auf einmal sog er sich seinen Pullover über den Kopf. "Was machst du da? Ich dachte du musst los.", fragte ich leicht verwirrt. Ich war geistig nicht mehr so ganz anwesend. "Muss ich ja auch, aber ich dachte, dass du meinen Pulli haben kannst, damit du dich nicht so alleine fühlst.", meinte er. Süß... "Danke!", sagte ich mit einem müden lächeln und nahm ihm den Pulli ab. Ich hielt ihn mir unter die Nase, roch daran und zog Julians Duft in mich ein. Er räusperte sich und musste gleichzeitig lachen. Ich war froh, das er durch die Dunkelheit mein rotes Gesicht nicht sehen konnte. "Ich sollte dann jetzt mal...", sagte Julian schweren Herzens und zeigte auf die Tür. Ich seufzte und ging voran. Als nächstes klopfte ich bei Mats. Er machte auf und sagte.:"Wurde aber auch mal Zeit. Habt ihr mal auf die Uhr geguckt?" "Ich bin eingeschlafen...", murmelte ich. Julian und Mats liefen dann die Treppe runter. Nachdem er sich angezogen hatte, verabschiedete er sich noch kurz von meinen Eltern und ich winkte von oben. Kurz darauf fiel die Tür hinter ihm ins Schloss und ich seufzte nochmal.. Mats kam die Treppe wieder rauf und flüsterte: "Da hats dich aber ganz schön erwischt." Ich nickte verträumt.

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