Teil 41 - Unsichere Gefühle

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Durch ein lautes Räuspern fuhren wir blitzartig auseinander. Scheiße! Ich hätte gerade fast Julian geküsst, obwohl ich doch mit Julian zusammen bin. Erik starrte uns etwas entsetzt an. "Ist das gerade euer Ernst? Eliza, ich höre noch deine Worte von letztens, dass du Julian nicht betrügen würdest...und was war das gerade? Wenn ich nicht gekommen wäre, dann hättet ihr euch wahrscheinlich geküsst. Und du Julian? Du hast mir noch gesagt, dass du die Finger von ihr lässt. Ich fühl mich echt verarscht. Mal ganz davon abgesehen, dass Julian dir gerade beim Klavier spielen zu hören durfte...", entfuhr es ihm. Er hatte recht, zumindest mit dem ersten. Ich merkte, wie sich eine Träne aus meinem Auge löste. Ich stand auf und drängelte mich an Erik vorbei, der in der Tür stand, bevor ich hier komplett in Tränen ausbrach. Was war das? Liebte ich Julian nicht mehr ? Ich glaube, dass ich es nicht mehr richtig einschätzen konnte. Julian und ich waren einfach zu kurz zussmmen und dann gleich wieder getrennt, dass ich gefühlsmäßig zur Zeit einfach nicht hundertprozentig bei ihm war. Weitere Tränen bahnten sich den Weg meine Wangen hinunter. Jetzt, wo ich an Julian dachte, merkte ich doch, dass es in meiner Brust schmerzte. Wie gern ich jetzt in seinen Armen liegen würde... In meinen Gedanken an Julian versunken stieß ich gegen Jemanden. Meine Sicht war ebenfalls beeinträchtigt durch ein Schleier aus Tränen. "Sorry!", brachte ich hervor. "Alles in Ordnung?", fragte André. "Nein...Tut mir leid, dass ich vorhin so überreagiert habe. ", gab ich als Antwort und ging ohne auf eine Reaktion zu warten weiter. Ich wollte einfach nur in mein Zimmer und mich in meinem Bett verkriechen und hoffen, dass ich morgen wieder besser drauf war. Allerdings war morgen schon der vorletzte Tag vor der mündlichen Prüfung, aber eigentlich wollte ich da noch gar nicht dran denken. Auf dem Weg zwischen Mannschaftsraum und Hotel sah ich Mats und Benedikt. Ich versuchte mir so schnell wie möglich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. " Hey Elli, da bist du ja wieder. Ich hab dich überall gesucht !", meinte er. Ich nickte nur, da ich nicht wusste, was ich drauf antworten sollte. "Was ist los, warum hast du geweint? Doch nicht etwa wegen André?!", hakte er nach. Ich wusste, dass mich mein Bruder sofort durchschauen würde. Er kannte mich einfach zu gut. Wieder sagte ich nichts, sondern schüttelte einfach mit dem Kopf. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Ich fing an zu schluchzen und dann bitterlich an zu weinen. Ich wusste einfach nicht, was mit mir los war. Ich konnte nichts dagegen machen. "Hey Maus! Pscht, alles ist gut! Ich bin da.", flüsterte Mats in meine Haare, der mich mittlerweile in den Arm genommen hatte. Bene hatte uns auch alleine gelassen. Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, hatte Mats mich auf mein Zimmer gebracht. Ich zog meine Schlafsachen an und putzte meine Zähne, dann legte ich mich ins Bett. Mats saß auf der kleinen Couch, die gegenüber vom Bett stand. Julians Pullover lag auf meinem Bett. Ich nahm ihn in die Hand, sah ihn mir genau an und legte ihn zur Seite. Mats hatte mich die ganze Zeit beobachtet und fragte: "Was ist los? Ist was passiert? Seit ihr auseinander ?!"

Hallo meine Lieben,
ich hoffe ihr habt den Heiligenabend gestern gut überstanden. Ich wünsche euch noch schöne restliche Feiertage. Genießt die Zeit.

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