Teil 61 - Abschiedsschmerz

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Meine Haare waren nun schon eine ganze Weile blond, aber ich war vorerst glücklich damit. Natürlich wollte ich mein braun auch wieder haben, aber jetzt war ich halt erstmal blond und ich sah André gefährlich ähnlich. Die Zeit bei Jonas ist einfach wie im Flug vergangen. Ich bin jetzt schon fast vier Wochen bei ihm und morgen war es endlich soweit. Ich werde 18. In der Zeit, in der ich bei Jonas war, hatte ich viel nachgedacht und festgestellt, dass ich Julian unbedingt zurück wollte und mich mit Mats versöhnen wollte. Ach und André will ich auch endlich richtig kennenlernen. Die Zeit hier in Wiesbaden ist mir einfach sehr gut bekommen. Jonas und ich sind total aneinander gewachsen und ich fühle mich bei ihm wohl. Anfangs habe ich noch etwas rumgegammelt, doch dann bin ich viel draußen gewesen. Schon nach einer Woche hatte sich nämlich Yannick bei mir gemeldet und ich habe meinen Job in dem Café seiner Eltern angetreten. Es macht mir einfach unheimlich viel Spaß dort zu jobben und nebenbei verstehen Yannick und ich uns einfach mega gut. Wie ich in der Zeit erfahren habe, hat auch er sein Abitur diesen Sommer gemacht und studiert dann irgendetwas im Marketing Bereich. Apropro Studium. Auch ich habe meine Zusage für die Uni in Dortmund herhalten.
Jonas war anfangs von meinen blonden Haaren nicht so begeistert gewesen, aber nach der Zeit hatte auch er sich daran gewöhnt. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich morgen endlich 18 werde. "Morgen ist es endlich so weit!", riss Yannick mich aus meinen Gedanken. Er tanzte vor mir durch die Gegend und schmiss dabei den Lappen in die Luft. "Wirst du 18 oder ich?", lachte ich. "Ich bin glücklicherweise schon länger 18!", zog er mich auf. Wir beide machten gerade im Café Klarschiff, welches wir bereits geschlossen hatten. Es war mal wieder sehr anstrengend gewesen, hatte aber auch Spaß gemacht. Yannick und ich waren bereits ein eingespieltes Team. " Hast du dir eigentlich etwas gewünscht?", fragte Yannick plötzlich. "Ja, am Anfang hab ich mir mein altes Leben zurück gewünscht, doch jetzt ist es sicherlich gut so wie es ist. Ich muss das beste daraus machen und hoffe, dass ich alles in die richtigen Bahnen lenken kann.", meinte ich. Auch Yannick wusste von meiner Geschichte. Er ist sichtlich beeindruck gewesen und ist stolz mit einer Hummels-Schürrle befreundet zu sein. "Unser Geschenk bekommst du heute schon, da wir uns morgen sicherlich nicht mehr sehen werden!", sagte Yannick und gab mir eine kleine Schachtel. "Ja, du darfst schon aufmachen, aber alles gute wünsche ich dir noch nicht. Das bringt Unglück!", ergänzte er. Ich nickte und öffnete die Schachtel. Ein Zettel lag oben drauf. 'Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit. Du bist jeder Zeit herzlich willkommen bei uns. Alles Gute für dich und deinen neues Lebensabschnitt wünscht dir Familie Clasen' Wie süß das war. Darunter war ein silberner Schlüsselanhänger in Form eines Klaviers. "Er soll dir Glück bringen und dich beschützen!", erklärte mir Yannick. "Danke, dass ist so lieb von euch. Danke für alles!", sagte ich und fiel ihm um den Hals. Eine Träne des Abschieds löste sich bei mir.

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