Teil 57 - Nie wieder, wie es war!

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Das war einfach der krasseste Kuss meines Lebens. Als wir uns lösten, war ich total aufgelöst. Immer noch liefen mir Tränen über die Wagen und meine Hände zitterten. Mein Knie fühlten sich an wie Wackelpuding und sprechen konnte ich auch nicht. Julian und ich sahen uns noch einmal tief in die Augen. Ich konnte ihm ansehen, dass er genauso berührt war, wie ich und den gleichen Abschiedsschmerz empfand. Aber ich konnte auch sehen, wie verletzt er war. Dann wendete ich mich um und trat zur Tür heraus. Meine Knie waren so wackelig, dass ich die 3 Stufen, die zur Tür hoch führten, hinunter stolperte. Ich blieb kurz stehen, schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch. Ich konnte irgendwie gar nicht mehr glauben, dass ich das eben gemacht hatte. Ich war so blöd. Ich war gerade mal ein paar Meter von ihm entfernt und vermisste ihn jetzt schon. Es wird nie wieder so sein, wie es war! In der Zeit, wo wir zusammen waren, hatten wir fast nichts von einander gehabt und eigentlich wollten wir es uns in den kommenden Wochen so richtig schön machen und unsere Zweisamkeit genießen, aber daraus wurde jetzt nichts mehr. Ich atmete die Luft hörbar aus, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schnappte mir mein Fahrrad. Ich wollte mich definitiv aus dem Staub gemacht haben, bevor Erik und Konsorten hier auftauchen würden. Ich fuhr also los und war dann doch froh, dass es so heiß war. Jetzt konnte man wenigstens denken, dass mein Gesicht durch die Hitze so rot war und man würde nicht gleich danken, dass ich geheult hätte. Bei dem Gedanken ans Heulen hätte ich gleich wieder anfangen können. Ach man, Liebe war schon irgendwie scheiße! Als ich in unsere Straße einbog, stand bereits ein weiteres Auto vor unserer Tür. Das dürfte dann wohl Jonas sein. Er war viel früher als erwartet. Ich verstaute mein Fahrrad und ging dann langsam rein. Mein Gott hatte ich Jonas lange nicht gesehen. Ich war aufgeregt und nervös zu gleich, dabei hätte ich mich dafür selbst Ohrfeigen können. Er war immerhin mein Bruder und ich hatte gar keinen Grund dazu. Ich hörte Stimmen aus der Küche, schlich aber zu nächst vorbei nach oben. Dort holte ich meine Sachen. Ich blicke mich nochmal in meinem Zimmer um. Ich würde wahrscheinlich eine ganze Weile nicht hier sein. Ich ließ den Blick schweifen und kurz darauf ließ ich mein Zimmer hinter mir. Ich betrat mit meinen Sachen in der Hand die Küche und räusperte mich. Meine Eltern und Jonas verstummten und drehten sich zu mir um. Ich ließ die Sachen aus meinen Händen auf den Boden gleiten und starrte Jonas einfach nur an. Er sah noch genau so aus, wie vor 2 Jahren, als wir uns zum letzten Mal gesehen hatten. Er ging auf mich zu und umarmte mich. "Eliza, schön dich zu sehen!", flüsterte er, während der Begrüßung. Ich nickte einfach stumm. "Ihr solltet mal los!", melde sich mein Vater. Jonas und ich lösen uns von einander. Ich verabschiedet mich von meinen Eltern mit einem Winken und folgte Jonas zum Auto.

Ich wünsche euch frohe Ostern! Macht euch ein paar schöne Tage. 🐰

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