Teil 19 - Zelten? Dein Ernst!?

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Nach einer weiteren Dreiviertelstunde sollte ich auf einem Parkplatz halten. Wir hatten mittlerweile die Stadt verlassen und waren etwas außerhalb. Der Parkplatz befand sich nahe eines Waldgebietes bei dem sich auch ein Hotel befand, so wie es aussah. Ich machte den Motor aus und wartete darauf, dass Mats etwas sagte. "Na los, komm!", meinte er, schnallte sich ab und stieg aus. Wie jetzt, das wars? Wir fahren zu irgendeinem Wald und steigen dann aus? Mats machte meine Tür auf. "Was ist? Wenn du nicht kommst, kannst du auch gerne hier im Auto sitzen bleiben." "Ich komme ja." Ich stieg dann auch aus und nahm meinen Rucksack und meine Niketasche aus dem Kofferraum. "Was machen wir jetzt? Gehen wir zelten oder was?", fragte ich skeptisch. Mats schenkte mir einen Blick, den man nicht deuten konnte. Das konnte ja, nein, aber auch vielleicht heißen. "Das ist jetzt nicht den Ernst oder? Du weißt doch, dass ich es hasse zu zelten.", sagte ich leicht bockig. "Regt dich ab, wenn das Ganze so anfängt, dann kannst du gleich wieder nach Hause fahren. Jetzt entspann dich und komm. Wir sind schon spät dran.", meinte Mats. Trotzig und mit leicht angepisstem Blick folgte ich Mats mit etwas Abstand. Ich hatte also genug Zeit mich hier etwas um zu schauen. Irgendwie war es sehr merkwürdig, das auf dem Parkplatz vor diesem mysteriösem Hotel so viele Autos standen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, das so viele Leute irgendwo mitten im Wald Urlaub machen wollten. Also entweder ist das Hotel ein Geheimtipp oder hier ist etwas im Busch. "Eliza! Kommst du oder willst du draußen schlafen?", rief Mats, der mir ein Tor aufhielt, was mit Sichtschutz bedeckt war. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich stehen geblieben war. Ich lief also so schnell man eben mit einer Reisetasche laufen konnte zu Mats und dann durch das Tor. Ich hatten meinen Bruder heute schon genug gereizt. "So da wären wir!", sagte Mats feierlich. "Aha!", meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Irgendwie war nichts zusehen. Außer ein großes modernes Hotel und ziemlich viel Rasen. Außerdem war da noch ein zweites Gebäude aus dem lautes Gerede kam. Mats hatte sich in Bewegung gesetzt und steuerte genau auf dieses besagte Gebäude zu. Ich seufzte und lief zum gefühlt tausendsten Mal an diesem Tag meinem Bruder hinterher. Vor der Tür lag ein großer Stapel mit Taschen, dort hatte auch Mats seine Tasche abgestellt und war dann im Gebäude verschwunden. Er hätte ja ruhig mal auf mich warten können. Ich stellte meine Tasche auch dazu und betrat das Gebäude. Ich ging einen etwas längeren Gang entlang und folgte dem Stimmengewirr. Ich blieb vor einer geöffneten Flügeltür stehen. In dem Raum ging es wild her. Alle lachten und umarmten sich. Irgendwie hatte ich den Überblick verloren und meinen Bruder fand ich unter den ganzen jungen Männern auch nicht mehr. "Eliza!", sagte jemand und ich drehte mich um. "Was stehst du denn hier zu hilflos im Türrahmen? Geh doch rein!"  Sekunden später wurde ich auch schon in den Raum geschoben. Auf einmal verstummten die Gespräche und alle Blicke waren auf mich gerichtet. 

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