Teil 36 - Einmal zuhören!

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An diesem Morgen war ich natürlich mal wieder ziemlich spät dran. Mats hatte extra gesagt, dass er keine Auffälligkeiten sehen möchte und dann das. Ich hatte mich heute Morgen durch den Fernseher wecken lassen, aber das hatte leider nicht so gut geklappt. Ein weiter Grund dafür, dass man unbedingt ein Handy braucht. Ich zog die Zimmerkarte mit dem Mund aus der Vorrichtung und öffnete mit dem Ellenbogen die Tür, weil ich keine Hand frei hatte. Ich versuchte mir nämlich noch schnell was zu flechten, um dann einen Pferdeschwanz zu machen. Auf der anderen Seite der Tür schloss ich sie mit dem Ellenbogen wieder, rutschte dabei aber leicht ab und stolperte eine paar Schritte nach hinten, dabei stieß ich gegen etwas. "Sorry, sorry, sorry!", nuschelte ich immer noch mit der Zimmerkarte im Mund. Dann drehte ich mich um. Vor mir stand ein grinsender Kevin. "Alles gut gegangen! Was machst du überhaupt für ein Stress? Du beziehungsweise wir sind voll früh dran!", sagte er immer noch lächelnd. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich konnte gerade das Zopfgummi in meinen Haaren befestigen und somit die Zimmerkarte aus meinem Mund nehmen. "HÄ? Ich dachte um 8 Uhr ist Frühstück!?!", entgegnete ich. "Nee, um 8:15 Uhr ist Frühstück." Ich schulg mir mit der Flaschen Hand gegen die Stirn. "Einmal zuhören, Eliza. Einmal!", sagte ich vor mich hin. "Ach, ist doch hab so wild. Dann bin ich wenigstens nicht allein!", meinte Kevin und deutete mir los zu gehen. "Wir kennen uns ja eigentlich noch gar nicht wirklich. Erzähl mir doch mal was von dir!", forderte mich Kevin auf. Ich atmete hörbar aus und fing an: "Joar.. es gibt eigentlich nicht groß was zu sagen... Also meine Eckdaten. Eliza Hummels, 17 Jahre alt, kurz vor dem Abitur, vergeben und ab Herbst Sportjournalismusstudentin.. reicht dir das fürs Erste?", fragte ich lächelnd. "Ja, sehr interessant. Vergeben.. so so. Hab gehört, dass du mit Julian Weigl zusammen bist. Schon lange?",löcherte er mich weiter. Wir waren gerade beim Frühstücksraum angekommen und setzten uns schonmal an einen Tisch, während wir auf die anderen warteten. "Ehm..nee, noch nicht so lange.", meinte ich knapp. "Ist schwer, wenn man gerade frisch verliebt ist sich länger nicht zu sehen oder?", hakte er nach. "Ja schon! Aber wir sehen uns sicherlich demnächst. Ich meine, dass Trainingslager ist ja fast zu ende und wenn ich dann meine mündliche Prüfung, die in 3 Tagen ansteht, gemeistert habe, habe ich ja Zeit... und ihr habt dann ja auch fast Urlaub oder?",stellte ich mal eine Gegenfrage. "Ja.. wir haben auch bald Urlaub. Ist schon schade, dass die schöne Zeit schon fast wieder vorbei ist. War auf jedenfalls aufregend und cool dich auch mal kennengelernt zu haben." " Das kann ich nur zurück geben. Wie gefällt es dir denn eigentlich in Paris?" "Paris ist schon eine tolle Stadt und mein Team ist auch total toll, aber Deutschland ist dann immer noch was anderes...ist ja auch meine Heimat.", schwelgte er in Erinnerung. "Habt ihr, also du und Julian, schon was geplant für die freie Zeit?", wechselte er zurück auf das alte Thema. "Ehm..naja..nö. Wir haben da noch nicht drüber gesprochen... und wir...wir haben auch ein bisschen Stress zur Zeit.", gab ich ihm als Antwort. "Oh..das wird wieder, wenn man frisch verliebt ist renkt sich das schnell wieder ein!", meinte er aufmunternd. "Schwesterherz, du bist ja schon da!", begrüßte mich Mats, der auf einmal aufgetaucht war. "Du hast ja gesagt, keine Auffälligkeiten, also hier bin ich."

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