Kapitel 28 Absturz

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Die Reiter hatten gemeinsam entschlossen, dass es besser wäre sich zurück zu ziehen. Nach der Zerstörung des Gebäudes durch den Brand würden sie nur stören und für mehr Verwirrung sorgen. Zusätzlich müssten sie für einiges Rede stehen, was angesichts der jetzigen Situation nicht die beste Zeit wäre. Jedoch hatten zwei andere Reiter die Verfolgung aufgenommen. Wie Verrückte hetzten sie ihnen nach. Mit wild entschlossene Miene fokussieren sie sich auf den kleineren Drache mit der Frau. Sie ließen ihre Drachen Feuer nach ihr speien. Sobald sie nah genug waren gingen sie zum Angriff über. Rahmen mit ihren Körper den Drachen und brachten ihn somit aus seinem Gleichgewicht. Einige Male schnappen sie mit ihren Mäulern nach ihnen.
Einige Male gelang es dem kleineren Drachen sich wieder zu fangen und zur Wehr zusetzen.

Sein größerer Gefährte versuchte ihm noch zu helfen, allerdings sorgten die zwei Reiter dafür, dass es nicht möglich war. Schlußendlich war er nicht stark genug sich aus Seiner Lage zu befreien, wurde eingequetscht und fiel mit einem ersticken Fauchen wie ein Stein zu Boden. Einer ihrer Flügel flatterte in der Luft, da er gebrochen war.
Liv konnte sich nicht mehr auf ihrem Drachen halten und stürzte separat hinter ihr her nach unten auf ein Haus zu. Geistesgegenwärtig packte ihr Drache sie und schloss sie schützend in seinen nicht gebrochenen Flügel ein.

Ängstlich klammerte Liv sich an das Schuppenkleid ihres Drachen. Die Augen fest aufeinander gekniffen wartete sie auf den Aufprall. Mit einem lauten Krachen kamen sie auf dem Dach auf, der konnte die Wucht des Drachens nicht aufhalten und brach splitternd ein. Ein dumpfer Aufprall auf dem Boden beendete ihren Sturz. Er raubte ihnen den Atem und für einen kurzen Moment waren sie nicht mehr in der Lage zu atmen.

Auf den Schock, der sämtliches Empfinden für kurze Zeit lahm legte, kam der Schmerz. Unfähig Auch nur zu irgend ein Laut von sich zu geben schoss der Schmerz durch Livs Rücken.
Sie vernahm Schritte und drehte ihren Kopf in diese Richtung. Damian kämpfte sich durch die Trümmer zu ihr durch.
Hastig löste er sie von ihrem Drachen und zog sie in seine Arme. "Geht's dir gut? Tut dir irgendwo etwas weh?", fragte er sie mit besorgte Stimme. "Im Rücken, aber es geht schon. Skalli geht es weitaus schlechter", hauchte sie mit schwacher Stimme. Sie schien äußerlich nicht mehr wie ein paar Kratzer abbekommen zu haben.
Ihr Drache hatte seinen Kopf gehoben und schnupperte sie besorgt ab.

Draußen hörte man viele Stimmen durcheinander reden. Wikinger hatten sich vor der Unfallstelle versammelt und warteten auf ihr Oberhaupt. "Nicht schon wieder mein Haus! Mein schönes neues Haus!", rief ein dicker Wikinger entsetzt, seine Hände über dem Kopf eingeschlagen und weit aufgerissenen Augen.

Fenrir stellte sich schützend vor seine Begleiter und auch Skalli rappelte sich auf und humpelte an die Seite ihres Bruders(die Drachen sind Geschwister). "Fenrir, Skalli lasst das", orderte Damian sie zurück.

Die Menschenmenge bewegte sich und hervor trat ein junger Mann mit braunen Haaren und einer Prothese an Stelle seines linken Beines.

"Geht alle wieder an eure Arbeiten", sagte er. Nur langsam löste sich die Menge auf, bis auf acht Personen. Als Liv Valka unter ihnen entdeckte musste sie unwillkürlich aufatmen. "Wer seid ihr?", fragte der Brünette, der auch das Stammesoberhaupt zu sein schien. "Hicks, wie wäre es wenn du dich erst einmal ausruhst und mich dass machen lässt. Außerdem solltest du vielleicht noch nach Astrid sehen", sagte Valka bevor irgendjemand etwas sagen konnte.

"Ich bin das Oberhaupt. Ich muss mich darum kümmern."

"Ich bin aber deine Mutter und will dass du dich ausruhst." Der junge Mann öffnete und schloss seinen Mund als ob er etwas sagen wollte, gab sich dann aber geschlagen. "Na gut. Rotzbacke, du und dein Vater ihr fangt mit dem Aufbau von Fischbeins Haus wieder an. Fischbein, du beaufsichtigst sie. Eren, du und die Zwillinge ihr geht zum Hangar. Grobian, Valka, ihr kümmert euch um die zwei." Damit verließ er den Ort des Geschehens. Die Neuankömmlinge blieben alleine mit Valka und dem Mann, der anscheinend Grobian hieß zurück.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals wieder sehe Damian", sagte Grobian. "Ich schon", erwiederte Damian kalt. Liv hasste es, wenn Damian seine kalte, undurchdringliche Miene aufsetzte und unnahbar rüber kam.

"Wie kommen wir den dazu, dass ihr uns mit eurer Anwesenheit beehrt." Wechselte Valka das Thema. "Es wurde mal Zeit seiner Familie einen Besuch abzustatten."

"Dann habt ihr euch den richtigen Moment ausgesucht, sonst hätten wir ein Oberhaupt weniger gehabt." Es herrschte Stille zwischen ihnen. "Wie wäre es wenn wir uns beim Essen etwas unterhalten. Ihr seid von der langen Reise bestimmt hungrig."

Sie folgten Valka zu einem Haus. In dem Haus setzten sie sich gemeinsam an einen Tisch. Grobian hatte sich von ihnen kurzfristig verabschiedet und war gegangen. Valka stellte jeweils eine Schalle mit Suppe und eine Scheibe Brot vor ihnen ab. Die Suppe war zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber besser wie Nichts.

"Du hast es ihm noch nicht gesagt?", fragte Damian, wobei es sich mehr nach einer Festellung anhörte.

"Nein."

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt