Kapitel 38 Unwillen

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Astrids Sicht

Nach dem Training in der Akademie lief ich zurück nach Hause. Es war schon längst dunkel und niemand war mehr draußen. Wer wollte auch schon mitten in der Nacht, im tiefsten Winter, draußen unterwegs sein? Ein kalter Wind wehte und ich beeilte mich noch schneller nach Hause zu kommen.

Ich bemerkte einen Schatten im Augenwinkel. Doch bevor ich mich umdrehen konnte wurde ich gepackt. Die Gestallt zog mich zwischen den Häusern, vom Hauptweg weg, durch das Dorf, bis sie schließlich in einer Gasse stehen blieb. Sie stand mit dem Rücken zu mir vor mir. Der Mantel verdeckte den ganzen Körper und der Kragen war hoch gestellt, so dass ich ihn schlecht identifizieren konnte. Doch bei genauerem hinsehen  erkannte ich den Nantrl und die dazu gehörende Person.

"Damian, was willst du von mir? Es ist verdammt kalt hier draußen!", sagte ich mit klappernden Zähnen. Es hatte angefangen zu schneien und ich hatte meinen Mantel nicht dabei. Zum Glück waren wir zwischen den Häusern vor dem Wind geschützt.

Ich stand immer noch mit Rücken zu mir, nur sein Kopf drehte sich leicht zu mir. "Ist dir kalt?", fragte er. "Natürlich ist mir kalt!", giftete ich ihn mit klappernden Zähnen an. Er drehte sich zu mir um. Während er auf mich zu lief zog er sich seinen Mantel aus. "Hier." Er hielt ihn vor mich hin, so dass ich meine Arme in die Ärnel stecken konnte (so wie mans als bei Kleinkindern macht). Ich drehte mich wieder zu ihm um, nach dem ich den Mantel angezogen hatte.

Er war schön warm, doch erst jetzt fiel mir auf, dass Damian, der nur in einem Ärmellosen Oberteil da stand, frieren musste. "Aber jetzt frierst du doch." Er winkte nur ab. "Nicht schlimm." Er kam auf mich zu und packte den Kragen seines Mantels, diesen richtete er her. Dasselbe machte er mit meiner Fellmütze und fing an den Mantel enger um mich herum zu ziehen.

"Damit du auch ja nicht frierst", sagte er ganz leise. Bei nahe hätte ich es gar nicht gehört. "Wieso bist du auf einmal so nett?" "Braucht man einen Grund um nett zu sein?" Er starrte vor mir in den Schnee. Seine Hände umklammerten die Ränder des Mantels. Ich bemerkte wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. Ich streckte meine Hand aus um die Tränen weg zu wischen.

"Du kannst mit mir reden." Er hob seinen Kopf an und lächelte mich leicht an. Mit seinen Händen nahm er mein Gesicht in seine Hände und strich mit seinem Daumen über meine Wangen. Erst jetzt fiel mir auf wie nah er mir eigentlich war. Als ich in sein Gesicht sah ich wie er lachte und weinte zu gleich. Dann schloss er mich in seine Arme. Ich zögerte erst bevor ich ihn zurück umarmte.

"Danke", schluchzte er, wobei es am Ende eher wie ein hysterisches Lachen klang. Auf einmal löste er sich von mir und wante sich von mir ab. Ich taumelte etwas zurück, da er mich etwas zurück gestoßen hatte. Er fing an hysterisch zu lachen und sank im Schnee auf seine Knie und stützte sich mit seinen Händen im Schnee ab.

"Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte ich ihn. Ich wagte es mich nicht ihm zu nähern, da ich etwas mit dieser Situation überfordert war.
Als er meine Stimme hörte wurde er von jetzt auf gleich Still und sein Kopf schnellte zu mir rum. Seine Augen funkelten mich, im schwachen Mondlicht, an. Er senkte den Blick und drehte sich zurück. So saß er einige Zeit auf seinen Knien im Schnee.

"Du kannst mich nicht verstehen", flüsterte er in die Stille der Nacht. Er klang so ernst und ruhig. Wie Dagur, nur das Dagur vorhersehbarer war und das ich vor ihm keine Angst hatte, im Gegensatz zu Damian. "Dann erkläre es mir." "Ich sagte du kannst es nicht!", brüllte er mich an. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu, schupste mich rückwärts in den Schnee und setzte sich auf meine Hüfte. Er packte meine Handgelenke und drückte sie neben meine Kopf in den Schnee.

"Er hat alles bekommen! Er konnte ein gutes Leben bis jetzt führen! Er hat dich, als seine feste Partnerin! Er hat sämtliches Glück auf dieser Welt in seinen dreckigen Fingern und ich? Ich habe nichts! Habe mich durch das Leben geschlagen ohne Familie! Was habe ich jetzt davon? Mir wurde alles genommen! Ich habe niemanden mehr!" Während er dies sagte verwandelte seine Wut sich wieder in Tränen und hockte über mir wie ein Häufchen Elend.

Langsam beugte er sich zu mir runter und fing an mich zu küssen ich erwiederte nicht. Er fing an mich leidenschaftlicher zu küssen, doch nach einiger gab er auf und fing an Küsse auf meinem Hals zu verteilen. "Wa-was machst du da? Lass das!" Ich fing an mich zu wehren doch er verstärkte den Druck auf meinen Handgelenken nur noch mehr. Er fing an an einer Stelle an meinem Hals zu saugen. Währenddessen schob er meine Hände nach oben und hielt sie mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand fuhr er meinen Hals entlang und über mein Schlüsselbein.

Bitte, schlagt mich nicht! (Kopf mit den Händen schütz)
Ich guck mal ob ich wie letztes Jahr jeden Advent ein Kapitel hoch laden kann. Bitte lest weiter trotz diesem Kapitels.

Winterengel

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt