Kapitel 4: Eifersucht

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Kleo

Ich sah Dylan und May von weitem zu. Dylan lächelte sie leicht an.

Stephen hatte entschieden, erst Dylan an sie ranzulassen. Er meinte, dass Dylan seinen Charme schon spielen lassen würde und somit ins Rudel holen würde.

,,Ich hatte nicht die Absicht dich eifersüchtig zu machen", meldete sich plötzlich Stephen hinter mir und ich liess mich gar nicht auf seinen Kommentar ein.

Es war auch besser so.

Ich hörte Dylan und May weiter zu.

,,Es ist nicht einfach als Alleingänger hier allein zurecht zu kommen und ehrlich gesagt, könnte ich es auch nicht. Wir sind alle aufeinander angewiesen. Nicht?"

Dylan sah May durchdringend an und Stephen klopfte mir auf die Schulter. ,,Keine Sorge, May ist nicht sein Typ und außerdem möchte ich nicht, dass du die Zwei unterbrichst. Hast du schon jemanden aufgespürt?", fragte er und ich schüttelte den Kopf und wollte weiter lauschen. 

,,Wer ist der Zweite-"

,,Kleo, es ist wichtig, dass wir den anderen Beta an eurer Schule finden. Es muss noch einen geben. Dann seid ihr wieder zu viert."

,,Das erfährst du, wenn du im Rudel bist, sonst wird es nicht spannend." Er grinste May an. ,,Hey, beruhig dich und schau nicht zu", meldete sich Stephen wieder.

Ich sah meine Hände an und ich hatte unbewusst meine Nägel in meine Handfläche gedrückt. Das Blut floss aus den Stellen.

,,Lenk dich ab und such den Werwolf. Mann, es gibt nichts schlimmeres als einen eifersüchtigen Werwolf!"

Ich seufzte und wollte weiter lauschen, als Stephen meine Schulter packte und mich gegen die Wand drückte.

,,Ich habe dir etwas befohlen und das wird gefälligst von dir erledigt. Kapiert?!" Er sah mich wütend an und ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht nich etwas Falsches zu sagen.

,,Na gut", murmelte ich und Stephen liess mich los. ,,Geh", erwiderte er und ich ging seufzend los.

Den ganzen restlichen Tag suchte ich den anscheinend versteckten Beta und fand keine Spur von ihm.

Müde ging ich nach Hause und dann dachte ich darüber nach, was Dylan wohl noch alles erzählt hatte.

Mein Handy klingelte und ich nahm ab, weil es Dylan war.

,,Hey Kleechen, wo warst du denn den ganzen Nachmittag?", fragte er und irgendwie hatte er eine gute Laune.

Ich sah meinen Stapel Hausaufgaben an. ,,Dylan, ich suchte den Beta, aber wurde nicht fündig. Ich habe echt eine Menge zu erledigen. Es wäre also besser, wenn ich jetzt auflege."

,,Nein, habe nichts dagegen. Ich treffe mich sowieso gleich mit Cassandra. War doch dein Rat, mich mit ihr nich zu treffen und sie nicht fallen zu lassen."

Ich wusste, dass er nur angerufen hatte, um es mir mitzuteilen, um mich einfach zu nerven, was er immer machte.

,,Viel Spaß", sagte ich, ohne eine Ironie dahinter erklingen zu lassen.

,,Werde ich haben."

Er legte auf und ich war genervt. Ich konnte mich nicht auf meine Hausaufgaben konzentrieren, ohne dass ich wusste, dass Cassandra nicht mit Dylan rumknutschte.

Ich beschloss mich auf den Weg zu machen und nach ihm zu sehen.

Gerade kam ich bei Dylans Haus an und dann stieg ich auf einem Baum. Er stand beim Nachbar und auch schon von hier hatte ich einen perfekten Ausblick auf Dylans Zimmer.

Dylan war aber alleine und starrte die Wand an.

Ob er wohl noch auf Cassandra wartete?

,,Was machst du da?", fragte plötzlich eine Stimme und ich erschrak, hielt mich aber noch an einem Ast fest, weswegen ich nicht runterfiel.

,,Nichts", sagte ich und sah May an. Sie war eher skeptisch und sah mich weiterhin an.

,,Wenn du hier bist, dann ist das da drüben Dylans Haus?", fragte sie und ich nickte.

Eine Ausrede Kleo. Die sollte dringend eine Ausrede einfallen.

,,I-Ich", stotterte ich und atmete tief ein. Sie ist ein Werwolf und kann deinen Herzschlag hören, aber damit sie mich als einen Werwolf riecht, müsste sie schon näher ran.

,,Dylan hat mich angerufen und gemeint, dass meine alte beste Freundin bei ihm wäre, also wollte ich mich Vergewissern, dass sie es nicht war, denn ich hatte mich übelst mit ihr gestritten."

Ich stieg langsam hinab. ,,Aber er hatte sich wohl einen Spaß erlaubt. Typisch Dylan. Wieso willst du denn zu ihm?", fragte ich und nun war sie die, die stotterte.

,,I- Er meinte oder besser gesagt, ich wollte wissen, ob er meinen Cousin kennt, da er auch hier mal zu Schule gegangen war und mit einem Dylan gut befreundet war."

Ich grinste. ,,Und dann taucht man am Abend auf, um ihn zu besuchen? Konnte das denn nicht bis morgen warten?", fragte ich und sie wurde nervös.

Sie tat nichts gegen ihre Atmung. Sie ging davon aus, dass ich kein Werwolf war.

,,Ja, mein Cousin wollte, dass ich das so schnell wie möglich erledige." Ich nickte nur und machte mich auf dem Weg zurück nach Hause.

,,Manchmal kann man es nicht abwarten, da hat dein Cousin recht."

Moonlight werewolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt