Kapitel 34: Keinen Grund

101 11 0
                                    

Kleo

Als Dylan und ich endlich ankamen, war der Alpha aber schon verschwunden. Er hatte May und Thomas überwältigt.

May war bei Stephen und er hatte uns gebeten, sie in Ruhe zu lassen. Also machte ich mich auch auf dem nach Hause weg.

,,Kleo! Wo warst du denn?!", rief meine Mutter und umarmte mich. ,,Ja, ich war kurz weggetreten und Dylan hat mich zum Arzt begleitet. Man hat Florian gefunden und er ist tot. Liz auch aber sie lebt noch."

Ich wollte Mom so schnell wie möglich loswerden und stiess sie weg. ,,Dylan und ich gehen in mein Zimmer."

Sie liess mich in Ruhe und wir gingen hinein. ,,Zum Glück ist May nichts passiert", entgegnete Dylan und ich nickte. ,,Wir hatten ein wenig zu viel Glück."

,,Deswegen sollte ich dir auch etwas erzählen, weil es dir Florian nicht mehr sagen kann."

Dylan näherte sich mich und mein Herz schlug noch schneller, als es sonst schon der Fall war.

,,Du weisst schon, ich konnte, seit dem ich ein Werwolf bin, riechen, dass du in mich verschossen bist. Seit etwa ein einhalb Jahren, da du mich schon seit den Jahren kennst."

Er kam mir noch näher und ich wich ein paar Schritte zurück. Wurde aber von der Wand abgehalten.

Er wusste, dass ich verletzlich war, wenn er da war.

Er legte eine Hand neben meinem Kopf und grinste mich an. ,,Wieso hattest du mich nie darauf angesprochen?", fragte er und ich sah in seine Augen.

,,Weil du nie dasselbe fühlst", entgegnete ich und es klang wie ein Flüstern. ,,Was riechst du jetzt?", fragte er und ich war total verwirrt.

,,Deinen Geruch, dein Parfum, wie immer", sagte ich und er legte seine Hand, die er auf der Wand gehabt hatte, auf meinen Hals. Ich bekam Gänsehaut und er näherte sich mich, dass meine Nase ganz Nähe an seiner Halsbeuge war.

,,Konzentrier dich und sag mir, was für Emotionen ich spüre." Ich versuchte mich zu konzentrieren, aber die Hand auf meinem Hals machte es einfach nicht möglich.

Wieso tat er das, wenn er wusste, dass es mich ablenkte?

Mit dem Daumen machte er leicht Kreisbewegungen und ich konnte mich irgendwie nur darauf konzentrieren.

,,Kleo, sag mir, was du riechst."

Ich versuchte erneut mich zu konzentrieren. ,,Keine Ahnung. Freude, Glück, was sollte ich schon-" ,,Liebe", unterbrach mich Dylan. ,,Das ist nicht mein Parfum. Das ist eine Emotion. So riecht Liebe."

Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn an.

Das konnte nicht wahr sein...

,,Nein, du lügst. Als du mit den anderen Mädchen rumgeknutscht hast, da hast du anders gerochen. Du bist einfach ein Lügner", entgegnete ich und er kam mir nun ganz nahe zu meinen Lippen.

,,Das war Gier. Emotionen zu unterscheiden hätte ich dir beibringen sollen", erklärte Dylan. Er kam ganz Nahe. ,,Nur wollte ich nicht, dass du weisst, was ich für dich empfinde."

Dylan kam mir immer näher und ich konnte schon seinen warmen Atem spüren. Meine Wangen glühten und ich wusste, was jetzt passieren würde.

Dann legte er seine Lippen auf meine und ich schloss meine Augen. Er küsste mich und ich erwiderte seinen Kuss.

Seine Lippen bewegten sich leicht und das war so ein unbeschreibliches Gefühl, dass ich mich am liebsten nie davon lösen wollte. So hatte ich mir unseren Kuss vorgestellt, aber nicht in so einer Situation. Er vergrub seine Hände in meine Haare.

Jede Emotion machte sich nun bemerkbar.

Freude, Glück, Liebe und auch ein wenig Angst.

Dann verschwand das Gefühl genauso schnell, wie es da war, denn er löste sich.

Er sah mir in die Augen und lächelte. ,,Weisst du, wie schwierig es ist, mich zu beherrschen, dich nicht gleich ins Bett zu zerren?"

Ich hatte nichts zu sagen, denn ich war wie hypnotisiert dagestanden und konnte meinen Blick von ihm nicht lösen. Mittlerweile hatte ich mein Hand auf seine Brust gelegt und er nahm seine Hand von meinen Haaren.

Er ging ein paar Schritte zurück und kratzte sich am Hinterkopf. Dann fing er an, zu erzählen.

,,Stephen hatte mich vor einem Jahr darum gebeten, dir zu zeigen, wie man die Emotionen unterscheiden kann und ich war davon gar nicht begeistert. Florian grinste mich dann auch schon an und ich wollte mich weigern, doch dann wollte er gleich Florian den Auftrag geben, als ich mich wieder einmischte. Er wusste, dass ich dich mag und Florian würde es dir auch richtig beibringen, nicht so wie ich es getan hatte. Ich habe dir die anderen Emotionen beigebracht und habe dir diesen Geruch verschwiegen. Florian fiel das auf und er meinte, er sollte es dir zeigen, doch ich bat ihn darum, dass er es nicht tun sollte."

Ich wurde wütend. Wieso verschwieg er mir so etwas?

Er empfand doch das Gleiche...

,,Ja und du wolltest nicht mit mir zusammensein, weil ich nicht wie die anderen Mädchen war. Beliebt oder einfach eine Schlampe."

Dylan schüttelte den Kopf. ,,Nein, du darfst das jetzt nicht falsch verstehen. I-ich", stotterte er und ich zeigte auf die Tür. ,,Du kannst gehen", entgegnete ich.

,,Nein, warte. Du-" Er stoppte und sah ins Leere. Dylan fuhr sich durch seine Haare. Irgendwie war er total überfordert.

,,Was?", fragte ich nach. ,,Du bist beliebt. Jeder Junge findet dich auf einer Art cool. Du musst keine Schlampe sein, damit ich dich mag-" Nun unterbrach ich ihn, da ich nichts verstehen konnte.

,,Wieso dann? Wieso jetzt?", fragte ich sauer und er wusste nicht, was er sagen sollte. Er sah mich an.

,,Ich will es dir sagen, bevor dir noch etwas zustösst. Wenn du gestorben wärst und ich dir es nicht gesagt hätte, dann, dann-" ,,Dann was?", fragte ich und er presste die Lippen aufeinander.

,,Du kannst gehen. Du küsst mich und bist mit Cassandra noch zusammen", entgegnete ich und Dylan schüttelte den Kopf. ,,Bitte, lass mich nicht einfach gehen. Lass es mir dir erklären", sagte er. ,,Nein, du kannst es nicht erklären. Ich sehe es dir doch an. Du bist einfach mit Cassandra zusammen. Ich will nicht die blöde Kuh sein, die dich ausspannt."

Ich hielt die Tür offen und Dylan ging hinaus. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Er hatte keinen Grund...

Moonlight werewolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt