Kleo
Sport kam mir super entgegen, um meine Wut frei in Lauf zu lassen. Wir mussten zuerst Joggen und schon da hatte ich ein wenig übertrieben. Ich joggte mehr als gewohnt und wollte das auch erreichen.
Dylan hatte mich einfach gerade so sauer gemacht, als ich ihn sah.
Völlig ausser Atem ging ich wieder zur Klasse, als uns der Sportlehrer mit uns ein paar Volleyballübungen machte. Ich war perfekt im Angriff und schlug den Ball zu Boden.
Nach der Sportstunde war ich vollkommen ausgepowert in der Dusche. Nachdem ich mich angezogen hatte, fragte auch gleich jemand etwas.
,,Wo ist eigentlich Liz?", fragte Jenny und ich zuckte die Schultern. ,,Wüsste ich auch gern", murmelte ich.
Alle verschwanden nach und nach aus der Kabine, als plötzlich Stephen auftauchte. ,,Hey", sagte ich und wollte gerade meine Schultasche anziehen, als er mich packte und gegen die Wand drückte.
Viel fester als gewohnt und in seinem Blick war so ziemlich zu erkennen, dass er sauer war.
,,Was sollte das vorhin? Du kannst nicht einfach jemand Neues derart erschrecken. Was denkt sie nun von dir? Dass du ihr bei der nächst besten Gelegenheit eine Reinhaust?"
Ich wollte mich losreissen, doch Stephen hielt mich fest. ,,Ich habe dich etwas gefragt", sagte er und gerade als ich mich wohl weniger unter Kontrolle hatte, wollte ich wirklich Stephen etwas antun.
Mein Atem wurde schneller und ich wusste, dass ich mich kurz davor war, zu verwandeln.
Stephen, der seinen Griff nicht lockerte, kam mir ganz Nahe. Er liess seine Augen glühen und ich sah ihn an. Dann ging er an mein Ohr.
,,Kämpf dagegen an. Verwandle dich jetzt nicht", sprach er mir ein und bildete mit meiner Hand eine Faust.
Natürlich, als ich mich verwandeln wollte, stachen nun meine Nägel in meine Handfläche, doch ich musste mich konzentrieren.
Dann verschwand die Wut leicht und Stephen liess mich los. Ich liess mich fallen und lehnte meinen Rücken gegen die Wand.
,,Es tut mir leid", murmelte ich und Stephen ging in die Hocke. Er sah mich nachdenklich an.
,,Lieber rastest du bei mir aus, als wenn dich jetzt jemand dumm angemacht hätte und ihm einfach eine gescheuert hättest. Was ist los? Du hattest dich doch unter Kontrolle? Wie kommt es jetzt, dass du bei jeder Gelegenheit kurz davor bist, die Kontrolle über dich zu verlieren. Es ist nicht wegen Dylan. Du machst dir Sorgen. Irgendetwas beschäftigt dich."
Ich atmete aus und sah ihn an.
,,Liz ist verschwunden. Sie war gestern und heute nicht hier. Sie meldet sich nicht, obwohl ich ihr geschrieben habe. Ich darf jetzt leider nicht fehlen, weil meine Mom mir ziemlichen Stress macht."
Stephen stand auf und hielt mir seine Hand entgegen. Ich stand ebenfalls auf und liess seine Hand los.
,,Keine Sorge. Ich suche deine Freundin und du passt auf, dass du nicht ausrastest. Kapiert? Denk an das, was du immer gedacht hast früher. Denk an deinen Anker, der dir half dich nicht zu verwandeln."
Ich nickte leicht und schon verschwand auch Stephen.
Nach Sport hatte ich noch eine Stunde Englisch und dann hatte ich auch schon Mittagspause, bevor ich aber auf dem Weg zur Cafeteria machte, kam mir Thomas entgegen.
Ich fragte mich, was er von mir wollte, weil er mit niemanden viel sprach. Er hatte seine Freunde und die waren ganz anders als meine. Thomas war eher der Unauffällige und ich das komplette Gegenteil, da es schon auffällig war, mit Dylan befreundet zu sein.
Ich schloss meinen Schliessfach und wollte gehen, da ich mir einredete, dass er sich sicher nicht zu mir begehen wollte.
,,Kleo", sagte er dann und ich sah ihn an. ,,Ja?", fragte ich und dachte nach, welches Fach wir zusammen hatten.
War es Spanisch?
Ja, es musste Spanisch sein, denn ich durfte einmal bei ihm abschreiben.
,,Willst du meine Spanischhausaufgaben? Ich hatte dir ja einmal versprochen, dass wenn ich von dir abschreiben durfte, du einmal meine haben darfst."
Er schüttelte den Kopf und lief neben mir. ,,Du kennst doch May?", fragte er und ich nickte. ,,Ja, wieso?", fragte ich nun und er kratzte sich am Hinterkopf. ,,Du bist auch die beste Freundin von Dylan, wenn ich mich nicht täusche, oder?" ,,Ja", stimmte ich ihm zu und fand die Unterhaltung merkwürdig.
Das bestätigte nur meinen Gedanken, dass ich dachte, dass Thomas ein Freak war.
,,Was will Dylan von May?", fragte er und ich blieb stehen. ,,Was will er schon? Weiss es doch nicht. Er ist sowieso momentan mit Cassandra zusammen, da spielt May keine Rolle. Vielleicht verstehen sich die Zwei gut." Thomas runzelte die Stirn, als hätte er nur gewollt, dass ich so etwas sagte oder irgendetwas bemerkt hatte.
,,Egal, war vielleicht ein wenig überfürsorglich", meinte Thomas und betrat die Cafeteria. Ich sah ihm verwirrt hinterher und dann ging ich ebenfalls in die Cafeteria.
Ich stellte mich an der Schlange an und holte mein Essen. Heute gab es Chicken Nuggets mit Reis. Das war wohl etwas positives heute.
Ich nahm mir noch etwas zu trinken und machte mich auf dem Weg, einen Platz zu finden.
Zuerst liess ich meinen Blick über die Cafeteria gleiten, als ich dann Dylan sah.
Cassandra sass neben ihm und May sass auch da. Seine Kumpels Timothy und Will waren ebenfalls da.
Gerade wollte ich mir jemanden anderen suchen, als Dylan mich sah, mir zuwinkte. Ich schüttelte leicht den Kopf und wollte irgendwo anders hin, als er mich verwirrt ansah.
Dann liess er Cassandra weiterreden, doch kam auf mich zu. Cassandra sah wütend hinterher und er war zu mir gekommen.
,,Das wegen vorhin tut mir leid. Ich hatte das nicht so gemeint. Setz dich jetzt bitte zu uns. May ist ganz okay." Ich liess mir ganz schön Zeit mit der Antwort.
,,Ich glaube nicht, dass Cassandra das möchte", sagte ich und Dylan sah nach hinter. Er lächelte ihr kurz zu. ,,Was die will oder nicht, kann dir doch egal sein. Komm jetzt", sagte er und ich folgte ihm unfreiwillig.
Ich setzte mich zwischen Timothy und May. ,,Thomas schaut zu dir rüber, May", sagte Timothy plötzlich und ich sah auch nach hinten. ,,Freak", murmelte ich und May sagte etwas dazu.
,,Wer?"
,,Thomas", antwortete ich und fing an zu essen.
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Moonlight werewolves
WerewolfMay dachte, dass sie ihr altes Leben endlich hinter sich lassen konnte, doch in New Jersey begann alles wieder von vorne. Eifersüchtige Rudelmitglieder, Geheimnisse und noch alles was dazugehört, holen sie wieder ein. #190 in Werwolf 25.8.16