Kleo
Ich machte mich auf dem Weg nach Hause und dachte über Dylans Lüge nach.
Wieso müsste er mich anlügen?
Mein Handy vibrierte und ich nahm ab, denn es war Dylan.
,,Was ist?", fragte ich genervt und er hatte wohl nicht so einen Ton von mir erwartet. ,,Ehm, ja, die May macht mit. Sie ist in unserem Rudel. Sie hatte gerade mein Date mit Cassandra gestört", log er und ich war immer noch verletzt, dass er mich anlog.
,,Ja, ist in Ordnung. Noch was?", fragte ich und er antwortete: ,,Nein, eigentlich wollte ich dir nur Bescheid sagen. Egal, ich muss sowieso wieder ins Wohnzimmer. Cassandra wartet."
,,Okay", murmelte ich und legte auf.
Wieso musste ich mit Dylan in einem Rudel sein?
Ich erinnerte mich daran, als ich gebissen wurde und ins Rudel kam...
Gestern hatte mich irgendetwas im Wald attackiert und nun war ich wieder zu Hause.
Zwar tat der Biss weh, aber ich hatte nichts mehr gespürt. Die Blutung hatte lange aufgehört und ich war auch gerade alleine zu Hause.
Ich war froh, dass ich alleine war, denn mit zwei Geschwistern war es nicht immer leicht. Da es Nachmittag war, hatte ich genug Zeit, um den Arzt zu besuchen.
Gerade war ich auf dem Weg, als Dylan O'Brien mir entgegenlief. Von Dylan wusste ich gar nichts, nur dass er echt gut aussah und wie als könnte er Gedanken lesen, musste er auch einen Kommentar dazu abgeben.
,,Ich weiß, dass jeder auf mich steht." Ich versuchte ihn zu ignorieren und setzte meinen Weg fort, doch Dylan packte mich am Arm.
Er lächelte mich an und ich sah in seine braunen Augen.
Dann klingelte irgendwo etwas und ich zuckte leicht zusammen. Dann sah ich auf der anderen Straßenseite, wie eine Frau das Handy abnahm.
Wieso konnte ich das Klingeln hören?
,,Wo gehst du hin?", fragte er und schon wieder hörte ich irgendein Klingeln. ,,Konzentrier dich auf mich. Wo gehst du hin?", fragte er und lächelte mich wieder an. Ich sah ihn an und er sah mir in die Augen. ,,Konzentrier dich nur auf mich", flüsterte er nochmal, aber es kam mir weniger wie ein Flüstern vor.
,,Zum Arzt", murmelte ich und riss mich aus seinem Griff los. ,,Wirklich? Wird nicht nötig sein", meinte er und ich sah ihn verwirrt an.
,,Was weißt du schon", entgegnete ich und wollte weitergehen. ,,Eine Menge. Man verbringt keine Zeit im Wald", sagte er und ich drehte mich zu ihm um. ,,Wie bitte?", fragte ich und er grinste blöd.
Dann drehte ich mich wieder um und plötzlich stand ein Junge vor mir.
Es war Florian. Er war der beste Freund von Dylan.
,,Alleine im Wald zu sein, ist wirklich nicht die beste Idee."
Dylan ging langsam zu Florian und stellte sich neben ihn.
,,Komm! Du kannst mit uns mitkommen. Einen Arzt wirst du nicht brauchen, aber uns schon."
Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich komme alleine zurecht", entgegnete ich und wollte weiter. ,,Glaub mir, das wirst du sonst bereuen, wenn du nicht mit uns kommst."
Skeptisch sah ich die zwei an und entschloss mich dann doch, mit ihnen mitzugehen ...
Ich zog meinen Pyjama an und wollte mich auch gleich ins Bett legen.
Plötzlich klopfte es an meinem Fenster und schon nur durch den Geruch wusste ich, dass es Dylan war.
Dylan änderte sein Parfum nie und er roch immer noch gleich, wie vor zwei Jahren.
Ich schob den Vorhang beiseite und machte das Fenster auf. Dylan sprang leicht hinein. Er hatte seine Lederjacke an und er sah mich an.
Dann kam er mir näher. ,,Du bist enttäuscht? Ist etwas passiert?", fragte er und ich schüttelte leicht den Kopf.
Somit konnte er nicht wissen, ob ich log oder nicht.
,,Hast du nichts besseres zu tun?", fragte ich und Dylan kratzte sich am Hinterkopf. ,,Nein, weil ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Du klangst verärgert. Bist du allein daheim?", fragte er und ich schüttelte den Kopf.
,,Meine Schwester ist hier die Woche und dann geht sie wieder zu ihrem Verlobten. Ja, der Rest ist alles daheim."
Er nahm mein Notizbuch in die Hand und ich setzte mich hin. ,,Dein Bruder ist auch hier?", fragte er und ich nickte.
Mein Bruder war zwölf und in Dylan sah er manchmal den großen Bruder, den er nie hatte.
,,Wieso?", fragte ich und er zuckte mit den Schultern. ,,Ich bin eben alleine zu Hause, außer, dass Cassandra bei mir war, aber ja, ich dachte, ich komme hierher, um nach dir zu sehen."
Wahrend er das sagte, blätterte er in meinem Notizbuch herum und legte es dann wieder auf dem Tisch.
,,Mir geht es gut", antwortete ich und versuchte zu lächeln. Dylan schüttelte den Kopf. ,,Du belügst einen Werwolf, nur so zu deiner Information."
Ich nickte. ,,Mir geht es wirklich gut. Was soll schon los sein?", fragte ich und er sah mich an.
,,Kann ich bei dir übernachten? Ich schlafe auf der Couch hier." ,,Tu, was du nicht lassen kannst", entgegnete ich und nahm eine Controller in die Hand.
Dylan lächelte. ,,Wirklich?" Ich nickte und grinste. ,,Wirklich Dylan. Florian und du wart doch immer hier, um zu zocken, weil Florian ein Zimmer mit seinem Bruder teilte und du immer nicht wolltest, dass wir deine Eltern kennenlernen. Alle Spiele sind noch da und ehrlich gesagt, habe ich sie nicht mehr angefasst, seit Florian verschwunden ist, aber ich habe nichts dagegen, mit dir eine Runde zu spielen."
Dylan nahm den Controller in die Hand und sah sich die Spiele der Konsole an.
,,Dann spielen wir mal eine Runde", sagte er lächelnd.
Dylan kam öfters vorbei und ich dachte, es lag daran, dass ihm Florian fehlte.
Er vermisste seinen besten Freund, was für mich verständlich war...
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Moonlight werewolves
WerewolfMay dachte, dass sie ihr altes Leben endlich hinter sich lassen konnte, doch in New Jersey begann alles wieder von vorne. Eifersüchtige Rudelmitglieder, Geheimnisse und noch alles was dazugehört, holen sie wieder ein. #190 in Werwolf 25.8.16