Kleo
May ging und Dylan war immer noch neben mir. Ich war immer noch nicht sicher, wie ich mich neben ihm verhalten sollte.
Wahrscheinlich hatte er sich schon lange damit angefunden und dachte im Moment nicht daran. Nicht so wie ich und sicher nicht so oft, müsste er an mich denken. Ich dachte aber oft an ihn und das liess mich schwächer wirken.
Er konnte es sowieso riechen, also musste ich mir nicht einmal die Mühe geben, meine Gefühle zu verbergen.
Trotzdem versuchte ich mich auf den Kampf zu konzentrieren.
Noch fünf Alphas und May machte den Anfang. Sie ging zu ihnen und fing an sie zu provozieren.
,,Thomas, bleib hier und rühr dich nicht", knurrte Stephen und musste Thomas wirklich davon abhalten, dass er nicht sofort zur Hilfe eilte.
Er wollte ihr helfen und es gefiel ihm nicht, dass er zusah. Man roch es ihm an, dass er ziemlich genervt darüber war, aber er war auch verletzt, dass er nicht helfen konnte.
Das er zusehen musste, wie die Liebe seines Lebens verletzt wurde.
,,Thomas, ihr geschieht schon nichts. Mach dir keine Sorgen."
Ich lächelte und wollte ihm Mut zusprechen, was mir schlecht gelang. Er glaubte es mir sicher nicht, weil ich von Anfang an etwas gegen sie beide hatte.
Vielleicht war ich auch einfach eifersüchtig, dass ihre Liebe ein Happy End hatte und meines nicht.
Er nickte nur leicht und sah mich nicht an. Er musste auch nicht zur mir sehen.
Wir sahen uns das weitere Vorgehen von May an und Jason hatte sich schon entfernt.
Er ging auf seine Position und immer mehr Alphas umzingelten May. Entweder klappte es oder sie wollen uns genau so sehr verarschen, wie wir sie veräppeln wollten.
Es könnte beiden möglich sein und doch hoffte ich, dass es hier endlich zu Ende war. Ich wollte nicht mehr lange kämpfen und hatte auch keine Lust mehr. Ich hatte genug davon.
,,Ich gehe auch ein wenig auf die andere Seite. Du solltest genau mir gegenüberstehen. In Ordnung? Wir umzingeln sie." Ich sehe Dylan an, der ganz Nahe an mein Ohr vorgerückt war. Als würde er nicht wissen, dass ich sein Flüstern auch durch mein verbessertes Gehör hören würde.
Ich bekam leichte Gänsehaut und atmete seinen Duft ein.
Sein Parfum.
Seine Liebe.
,,Ja, mach ich", entgegnete ich schroff und er nickte leicht. ,,Na dann, wir sehen uns spätestens in einer Minute wieder."
Er hielt mir seine Hand entgegen und wollte, dass ich ihm einen Handschlag gab. Einen Handschlag, den wir immer machten, bevor es ernst wurde. Meistens hatten wir einfach Angst, dass es der andere nicht überleben würde und somit hätten wir uns mindestens noch den Handschlag gegeben.
Man könnte sagen, es hatte etwas symbolisches für uns.
Bei Florian war es nicht anders. Dylan hatte ihm auch einen Handschlag gegeben und beide hatten sich geschworen, dass sie morgen zur Schule gehen werden und nicht schwänzen würden.
Florian kam nicht...
Ich schüttelte meine Gedanken weg und gab Dylan den Handschlag. ,,Keine Angst, du hast mich, falls du in der Patsche bist", lachte ich leicht und er grinste. ,,Das hoffe ich doch."
Nun gingen wir alle auf unsere Positionen. Jeder wartete darauf, dass auch der letzte Alpha zu May trat oder dass Jason endlich das Startsignal gab.
Er sollte endlich anfangen, denn May hielt das nicht mehr lange aus.
Hätte ich auch nicht. Niemand hätte dazu Lust.
Ich wartete und dann fiel endlich Jasons erster Schuss.
Das war er und nun konnten wir auch endlich angreifen. Stephen hatte von uns allen noch die meiste Kraft und Thomas hatte auch noch genug Kraft, dass er selbst einen Alpha übernehmen konnte.
May fiel zu Boden und war wohl am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte sicher noch nie so lange gekämpft.
Es war für sie neu und für das, war sie echt gut gewesen.
Ich hatte sie noch schnell gehalten, bevor sie ohnmächtig wurde.
,,Tut mir leid", murmelte sie und ich grinste. ,,Du hast alles richtig gemacht. Ist schon in Ordnung."
Ich trug sie zu Jason und sah ihn an. ,,Bring sie weg und den Rest übernehmen wir."
Jason nickte leicht und ich machte mich auf den Weg zu den anderen.
Stephen hatte den einen schon erledigt und nun waren es nur noch drei. Der Schuss von Jason beinhaltete wohl Eisenhut, denn der Alpha war auf dem Boden liegen geblieben.
,,Wir geben auf. Wir sind fertig. Ihr habt gewonnen."
Was? Wieso so plötzlich?
Stephen knurrte und schüttelte den Kopf. ,,So schnell kommt ihr mir nicht davon. Zuerst bringt ihr einen meiner Betas um und jetzt willst du, dass ich euch drei verschone? Die jetzt hättet ihr auch in Stücke gerissen, wenn wir nicht gewesen wäre und ausserdem wolltet ihr Kleo auch umbringen. Wir sind nicht fertig und werden es erst sein, wenn auf der einen Seite niemand mehr steht."
Gerade wollte Stephen angreifen, als sich nun Dylan vor ihm stellte.
,,Stephen, warte. Sie haben aufgegeben. Wir sind nicht wie sie. Wir sind die Guten und nicht die Schlechten. Sie geben auf, dann sollten sie einfach gehen. Sie sollten uns in Ruhe lassen und nie wiederkommen."
Stephen sah Dylan an und hatte dies nicht erwartet. Ich auch nicht.
,,Sie haben Florian umgebracht und wollten euch auch umbringen? Wieso wagst du es, mir den Weg zu versperren?"
Dylan seufzte. ,,Stephen. Ich habe Florian verloren und ich will nicht, dass noch mehr Leute sterben. Es ist schon genug Blut geflossen. Sie sollten sich einfach verpissen und nie wieder kommen, sonst treten wir ihnen wieder in den Hintern."
Thomas sah Dylan nachdenklich an und Stephen schien nun auch über seine Worte nachzudenken.
,,Na gut", zischte Stephen. ,,Verpisst euch aus meinen Dorf."
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Moonlight werewolves
WerwolfMay dachte, dass sie ihr altes Leben endlich hinter sich lassen konnte, doch in New Jersey begann alles wieder von vorne. Eifersüchtige Rudelmitglieder, Geheimnisse und noch alles was dazugehört, holen sie wieder ein. #190 in Werwolf 25.8.16