Kleo
Es wurde Abend und ich machte mir langsam Sorgen. Ich konnte mit keiner Ausrede meiner Mutter entgehen und endlich fiel mir etwas ein.
Das war das Einzige, was übrig blieb. Sie machte den Abwasch und ich stand an der Küchentür. Noah war im Wohnzimmer und spielte mit seinen Autos.
Ich sah zu Mom, die mich ansah.
,,Was ist nun?", fragte sie und ich hielt meine Hand an meinem Bauch. ,,Ich habe Bauchschmerzen", antwortete ich und sah Mom an. Sie sah mich an und ich verzog das Gesicht.
,,Wieso?", fragte sie und ich sah zu Noah. ,,Einfach", murmelte ich und sah sie an. ,,Ich gehe in mein Zimmer", entgegnete ich und machte mich auf dem Weg.
Nach ein paar Minuten kam meine Mutter ins Zimmer. ,,Brauchst du eine Schmerztablette?", fragte sie fürsorglich und ich hatte mich mittlerweile in der Decke eingewickelt.
Bis jetzt funktionierte die Schauspielerlei.
,,Nein", antwortete ich und sie fuhr mir durch die Haare. ,,Ach Kleo. Du hattest schon lange keine Bauchschmerzen, wenn du deine Tage hast."
Ich zuckte die Schultern und sie ging wieder zur Tür.
,,Ruf mich, wenn du etwas brauchst. Versuch zu schlafen." Ich nickte leicht. ,,Ich bin sowieso müde", nuschelte ich und sie schaltete das Licht aus.
Als ich noch ein paar Minuten wartete, sprang ich aus dem Bett und verschwand durch das Fenster.
Endlich!
Endlich konnte ich mich auf dem Weg zu den anderen machen.
Ich sah Dylans SMS nochmal an und rannte zu ihnen.
Anstatt mich blind in die Schlacht einzulassen, versteckte ich mich zuerst hinter einem Gebüsch. Klar, konnten sie schnell riechen, dass noch jemand hier war, aber ein bisschen Zeit verschaffte es mir schon.
Alle waren auf einem wilden Haufen und kämpften. Ich könnte mir auch vorstellen, dass aus Versehen jemand einen Freund schlug.
Es sah aus, wie ein wild gewordener Hühner, die sich um den selben Korn stritten.
Mit der Zeit hatte ich alle gesehen. May und Thomas, die versuchten, denn anderen zu helfen, dabei sollten sie sich mehr auf sich konzentrieren.
Klar, sollte man dem anderen aus der Patsche helfen, aber wenn man die ganze Zeit abgelenkt war, konnte man sich nicht konzentrieren. Zwar war das Problem noch da, dass sie sich mochten und deswegen kaum anders konnten, aber sie würden kaum kämpfen, wenn sie sich nur auf den anderen fokussierten.
Dann sah ich Stephen, der gerade einen Alpha gegen den Baum drückte.
Bis jetzt hatte ich acht Alphas gezählt und zwei waren auf dem Boden. Bewusstlos.
Es waren etwa sechs Jäger hier.
Es stand eigentlich zehn zu acht, aber trotzdem sah unsere Gewinnchance nicht gerade gross aus.
Gerade wollte ein Alpha auf Dylan losgehen, als ich mich selbst zurückhalten musste, mich nicht gerade einzumischen. Ich sah mich nochmal um und musste die ganze Situation betrachten.
Wo brauchte es mich eher?
Alle waren mit kämpfen beschäftigt und ich sah dann zu Stephen. Er hatte gerade einen Gegner und dann sah ich zu einem Jäger.
Er hatte Jason neben sich und der Alpha kam gerade auf die Zwei zu. Mit langsamen Schritten verringerte er den Abstand zwischen ihnen.
Ein anderer befand sich direkt hinter ihnen.
Es war klar, dass sich nicht jeder einen Alpha krallte. Die Jäger hatten sich in zweier Gruppen eingerichtet.
Nun musste ich wohl einschreiten, denn sie sassen in der Falle. Gerade wollte der Alpha hinter ihnen Jason in die Schulter beissen, als ich Jason wegschubste.
Ich fiel mit ihm mit und er sah mich an.
Eigentlich hätte ich auch nichts dagegen gehabt, wenn ihm etwas passiert sei, da wir uns sowieso nicht ausstehen konnten, aber er hatte uns geholfen, als die anderen mich suchten, also musste man irgendwie mit ihnen nun Quitt werden.
,,Kleo?", fragte er überrascht und ich nickte leicht. ,,Die einzig Wahre", sagte ich und zwinkerte ihm zu.
,,Wo warst du die ganze Zeit?", fragte er und ich lachte leicht. Ich verwandelte mich. ,,Willst du wirklich über das sprechen? Ich erklärs dir später", entgegnete ich und der Alpha kam auf mich zu.
Er packte meine Schultern und riss mich zu Boden.
,,Arschloch", murmelte ich und erkannte den Alpha. Es war der, der Florian umgebracht hatte. Er hatte ihn einfach umgebracht.
Plötzlich bekam ich einen kleinen Schub von Adrenalin und konnte ihn von mir runterschmeissen.
Es wurde langsam dunkel und ich musste mich mehr auf meine Sinne verlassen.
,,Du kannst noch was erleben", murmelte er, aber dann hörte ich schon einen Schuss. ,,Das kannst du auch", rief Jason.
Er hatte ihm wohl eine Silberkugel verpasst, denn der Alpha war sofort gelähmt.
,,Wieso verschwendest du sie?", fragte ich genervt und Jason lachte. ,,Ich mag es nicht, wenn mir Werwölfe auf die Nerven gehen. Also haben wir drei schon erledigt."
Ich sah nach rechts und May war ziemlich in der Klemme. Schnell rannte ich auf sie zu und der Alpha sah mich an. ,,Komm gefälligst keinen Schritt näher oder ich bringe sie sofort um."
Ich blieb stehen und musste nachdenken. Stephen hatte aber einmal gesagt, dass die Sekunden in denen wir nachdenken müssen unser Leben komplett ändern können. Es geht nämlich um Leben und Tod.
Wie sollte ich ihr helfen?
Aber in dieser Zeit kam schon Thomas und konnte den Alpha von May entfernen. Da hatte ich wohl zu lange nachgedacht. Thomas war schneller.
Viel schneller.
Eins musste man sagen.
Er würde definitiv sein Leben für sie opfern. Sie liebten sich und irgendwie fand ich das Ganze echt süss.
,,Oh wie süss. Romeo beschützt seine Julia", spottete Dylan und ich drehte mich um. Blutflecken hatte Dylan im Gesicht und ich sah ihn an.
Er atmete schwer und grinste.
Wie ich dieses Grinsen mochte...
,,Auch schon hier?", fragte er, als hätte er gerade eine Sportstunde gehabt und eine kleine Pause einlegt. ,,Ja", antwortete ich und er drehte sich um.
,,Ein Alpha ist mal eine Herausforderung." Ich nickte leicht. ,,Eine zu grosse, aber Thomas kommt mit ihnen recht gut zurecht."
,,Er hat auch andere Kräfte. Das was er macht, ist für uns unmöglich. Seine Wunden heilen viel schneller, als unsere. Thomas ist anders und das ist merkwürdig."
Dylan hatte aber keine Zeit, um weiter zu qatschen, denn wir hatten schon den nächsten Alpha am Hals.
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Moonlight werewolves
Lupi mannariMay dachte, dass sie ihr altes Leben endlich hinter sich lassen konnte, doch in New Jersey begann alles wieder von vorne. Eifersüchtige Rudelmitglieder, Geheimnisse und noch alles was dazugehört, holen sie wieder ein. #190 in Werwolf 25.8.16