Kapitel 53: Krallen und spitze Zähne

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May

Thomas hatte mich aus den Fängen des Alphas befreit, wir standen nun nebeneinander und konnten uns aussuchen, wen wir als nächstes attackieren wollten.

Ich hatte Angst gehabt, dass etwas passieren könnte, dass ich nicht mehr bei Thomas sein könnte, doch nun stand ich hier neben ihm. Ich hatte seine Hand in meiner und beobachtete das Geschehen um uns.

Meine Gedanken versuchte ich auch auf die Schlacht zu fokussieren, doch sie wanderten immer wieder nur zu Thomas und dass ich daran dachte und hoffte, dass wir das heute zusammen durchstehen würden. Ich hatte ihn jetzt erst bei mir, erst vor wenigen Stunden hatten wir uns das erste Mal geküsst, ich hatte erfahren, was ich für ihn war und ich wollte das auf keinen Fall aufgeben. In der nächsten Zeit wollte ich mit ihm zusammen sein und viel schöne Zeit mit ihm verbringen und das würde nicht funktionieren, wenn uns heute etwas passieren würde.

Wir mussten es einfach schaffen, wir waren eigentlich in der Überzahl und einige von ihnen waren ja schon außer Gefecht gewesen.

Ich genoss es, seine Hand zu halten und eine Sekunde durchschnaufen zu können, mich der Liebe zu ihm hinzugeben und einfach nur das Gefühl, das er in mir auslöste, genoss. „Wen schnappen wir uns als nächstes?", fragte Thomas und deutete mit seinem Kopf auf ein paar Alphas.

Ich entdeckte einen weiblichen Alpha, der es wohl auf Kleo, die vor wenigen Minuten aufgetaucht war, abgesehen hatte und ich nahm mir vor, dass wir uns sie als nächstes vorknöpfen würden.

Ich würde es endlich richtig genießen können, zu kämpfen, wenn Thomas an meiner Seite war. Eigentlich war alles toll, wenn Thomas bei mir war. Er war perfekt und alles, was wir zusammen taten, wurde durch ihn einfach so besonders, dass es einen Zauber hatte. Ich konnte es schlecht in Worte fassen, doch er war zu toll für diese Welt.

„Na dann mal los", lächelte Thomas und ich sah, wie sich um seinen Mund diese Grübchen bildeten und mir wurde automatisch warm und leicht im Herz, als wir auf den Alpha zutraten, die uns zum Glück noch nicht bemerkte. So könnten wir sie besser angreifen.

Thomas hatte sich links von mir hingestellt und zusammen ließen wir unsere Krallen ausfahren und legten sie von links und rechts an ihre Kehle. Dann traten wir langsam nach vorne, während wir uns Gedanken über die nächsten Schritte machten.

„Gib lieber auf, wir sind zu zweit und du alleine", sagte Thomas. „Vergesst es", zischte sie und wand sich irgendwie aus meinem Griff, was allerdings dazu führte, dass Thomas' Kralle sich in ihr Fleisch bohrte, was sie aus dem Gleichgewicht brachte. Ich nutzte die Chance und stieß sie auf den Boden, um dann auf ihr zu landen. „Super Zug", schmunzelte Thomas. „Den habe ich von dir", antwortete ich ihm, natürlich nicht ohne rot zu werden.

Ich musste mich daran erinnern, wie er mir einige Techniken beigebracht hatte und wie er mich da berührt hatte und wünschte mir diese Zeit zurück. Ich könnte ihm sicherlich sagen, dass ich noch ein paar Unterrichtseinheiten brauchte und er mir doch bitte helfen sollte. Diesen Wunsch würde er mir sicherlich nicht abschlagen. Wenn ich daran dachte, wurde ich schon ganz aufgeregt.

Thomas hatte sich nun auch auf die Knie niedergelassen und gemeinsam kämpften wir gegen den Alpha, die sich immer weiter wehrte, bis sie keine Kraft mehr hatte und von uns so lange bearbeitet wurde, bis sie bewusstlos wurde. Momentan eine weniger, die uns Probleme bereiten konnte.

Nachdem sie aus dem Weg geschafft war, machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Alpha, der eventuell so aussehen könnte, dass er gerne meine Krallen in seinem Gesicht spüren konnte. Leider sah keiner von ihnen so aus, wäre ja auch zu schön gewesen.

Kleo allerdings stand auch gerade da und schien zu überlegen, wen sie als nächstes angreifen könnte. Da es bei Thomas und mir eigentlich so einfach gewesen war, einem weiblichen Alpha zu erledigen, könnten Kleo und ich zusammen eigentlich einen männlichen fertigmachen. Zusammen konnten wir gut kämpfen.

Bevor ich mich auf den Weg zu ihr machte, warf ich noch einen Blick über meine Schulter, um nach Thomas zu sehen. Er sah auch gerade in meine Richtung, so war es mir möglich, das Braun seiner Augen auszumachen und ihm einen Blick zuzuwerfen, mit dem ich ihm sagte 'Sei vorsichtig'. Er lächelte mich nur an und wurde leicht rot im Gesicht, was meine Knie zu Wackelpudding werden ließ. Oh ja, er würde auf sich aufpassen und er würde gut weiterkämpfen, für uns und eine tolle Zukunft. Er bewegte sich so anmutig und geschmeidig, dass man ihn stundenlang zusehen könnte und man seine Augen einfach bei ihm lassen musste, seinen Blick nicht von ihm abwenden konnte.

„Komm, May, wir greifen den Alpha langsam mal an. Thomas und du könnt euch danach noch genug anstarren. Keine Sorge, eure Liebe wird in den paar Minuten nicht verpuffen." Sie hatte schon recht, ich musste mich mal wieder konzentrieren, er war nunmal einfach so fabelhaft.

„Los geht's." Zusammen stürzten wir uns aus dem Hinterhalt auf den Alpha und fingen an, ihn zu bearbeiten, mussten zwar ständig seinen Klauen und Zähnen ausweichen und erhielten dabei ein paar kleine Kratzer, doch im Großen und Ganzen funktionierte es ziemlich gut.

Nach wenigen Minuten, die uns schon einiges an Kraft kosteten, war er dann auch endlich bewusstlos und wir konnten uns dem nächsten Opfer zuwenden.

Ich sah, wie Thomas und Dylan mit einem Alpha ziemlich zu kämpfen hatten. Er hatte ihnen schon einige Wunden zugefügt und die beiden sahen ziemlich ausgelaugt aus. Ich nahm mir vor, ihnen zu helfen. Sie würden dann den Part mit der Kraft beim Kämpfen übernehmen und ich könnte vielleicht ein bisschen helfen, wenn ich flink sein würde und eventuell angreifen könnte, bevor der Alpha es verstand. Ich musste auf jeden Fall etwas tun, denn ich konnte nicht riskieren, dass er Thomas ernsthafte Verletzungen zufügte. Kleo schien das wohl genauso zu sehen und so machten wir uns auf zu unserem nächsten Gegner.

Was war das doch für eine Schlacht.

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