Kleo
Ich versuchte meine Hand hin und wieder aus dem Blickfeld der beiden Alphas zu verstecken, da ich wusste, dass das hier auch in die Hose gehen könnte.
Natürlich hoffte ich am meisten, dass Dylan mir zustimmte, dass wir die Jäger brauchten.
Wer konnte am besten einen Werwolf finden, als ein Jäger?
Nur war Jason nicht gerade unser Freund, sondern der Erzrivale von Dylan und es müsste ihm eine ziemliche Überwindung kosten, damit er es tat.
Um Hilfe bat Dylan nicht am liebsten.
Nach einer ganzen Weile, kamen wir in dem Versteck der Alphas an. Die Frau packte mich und wollte wohl damit andeuten, dass ich ja nicht auf dumme Gedanken kommen sollte.
Ich hatte nicht vor mich zu wehren, weil ich nicht bescheuert war.
Ich hatte keine Chance gegen einen Alpha.
Sie führte mich in den Keller und dort schloss sie die Tür hinter mir zu. Es war stockdunkel. Deswegen hatte mich meine Augen glühen lassen.
Ich suchte den Raum ab und konnte niemanden sehen, aber es musste jemand hier sein.
Der Geruch vom Tod stieg mir in die Nase und mir wurde leicht übel. Ich suchte trotzdem weiter und wollte wissen, was so fürchterlich roch.
Endlich entdeckte ich noch eine Tür, aber sie war geschlossen.
,,Ist hier jemand?", schrie ich und ich hörte eine Stimme wimmern. Nun war ich überzeugt, dass es Liz sein musste.
,,Hallo?! Ich bin es Kleo!", rief ich und ich ging zum Schlüsselloch. Ich versuchte jeden Geruch des Raumes zu identifizieren und war nun vollkommen überzeugt, dass es Liz war.
Das Problem war nur, dort wo sich Liz befand, befand sich auch der Geruch, der an den Tod erinnerte.
,,Liz! Ich bin es! Kleo! Mach die Tür auf!"
Sie getraute sich wohl zur Tür. ,,Kleo?! Was machst du hier? Haben sie dich auch erwischt?!"
Ich schlug gegen die Tür. ,,Ja, aber kannst du die Tür nicht öffnen?", fragte ich und sie war wohl vollkommen verzweifelt.
,,Nein", schluchzte sie. ,,Kleo, sie sind Wer-" ,,Ja, ich weiss. Gehst du bitte von der Tür weg. Auf die Seite!", forderte ich und ich musste wohl oder übel Liz zeigen, dass ich ein Werwolf war.
Stephen würde nicht begeistert sein, aber ich wollte nun einfach wieder meine beste Freundin in den Arm nehmen.
Ich schlug die Tür auf.
In dem kleinen Raum war es beleuchtet und es sah nicht einmal schlimm aus. Wie ein Zimmer halt, einfach nur im Keller.
Ich verwandelte mich so schnell wie möglich zurück, denn Liz war schon völlig aufgebracht. Sie sah mich mit grossen Augen an und ich lächelte leicht.
,,Es tut mir leid. Ich habe dich da reingezogen."
Sie sah mich an und hatte wohl Angst sich mir zu näher. ,,Liz, ich tue dir schon nichts. Ich verspreche dir, dass ich dich hier rausholen werde. Du wirst wieder nach Hause gehen."
Sie fing an zu weinen und ich wollte mich ihr nähern, aber sie wich zurück. Es war klar, dass sie Angst hatte, aber ich wollte ihr klarmachen, dass sie vor mir keine Angst haben musste.
,,Liz, es tut mir leid, dass ich dich einfach angelogen hatte. Aber wie sollte ich dir sagen, dass ich ein Werwolf bin?", fragte ich und sie hatte ihre Arme um sich geschlungen.
,,Liz, ich bin nicht böse. Ich hatte dich die ganze Woche gesucht und nun habe dich gefunden oder habe mich mitgehen lassen."
,,Florian", schluchzte sie und ich sah sie verwirrt an. ,,Was? Was ist mit Florian?", fragte ich und nun konzentrierte ich mich wieder auf den Geruch.
Sie fing nur noch stärker an zu weinen und ich ging zur Schranktür und wollte sie öffnen.
,,Kleo! Nein! Bitte", entgegnete ich und trotzdem wollte ich es öffnen. Ich musste mit den Tränen kämpfen und ich wusste, dass Florian tot sein musste.
,,Kleo, tu es bitte nicht, ich habe es gesehen und ich will es nicht noch einmal sehen. Ich ertrag das nicht."
Sie war langsam auf mich zugekommen und hielt meinen Arm fest. Leicht zog sie dagegen und ich schloss die Augen. Ich atmete tief ein und musste mich richtig beherrschen, die Schranktür nicht aufzumachen.
,,Er ist tot", schluchzte Liz und ich liess die Tür los.
Florian war tot.
Er war tot.
Ich hatte es gewusst, aber trotzdem wollte ich es nicht wahrhaben.
Leicht nickte ich und setzte mich.
,,Wir werden auch-" Ich unterbrach sie. ,,Nein, wir werden nicht sterben. Hör bitte auf zu weinen, denn ich will es nicht. Ich muss noch so viele Sachen erledigen und ausserdem, musst du deiner Mutter sagen, dass es dir gut geht. Dylan wird uns schon hier rausholen", entgegnete ich und fand es schon selbst ein wenig armselig, was ich von mir gab.
Ich hatte es mir eigentlich selber eingesprochen.
Ich wusste nicht, ob alles gut gehen würde.
,,Dylan? Ist er auch einer von denen?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Er ist in dem selben Rudel wie ich. Du hattest dich doch immer gewundert, wieso ich mich plötzlich so gut mit Dylan verstand. Jetzt kann ich es dir sagen. Und damit meine ich die Wahrheit. Das ist eine Rudelsache. Ich ging doch so gerne am Waldrand spazieren und dann hatte mich irgendetwas gebissen. Dann wurde ich ein Werwolf und Dylan war auch drin. Wir sind in einem Rudel, deswegen das plötzliche gut verstehen. Er hätte mich sonst nie bemerkt."
Liz nickte leicht und versuchte wohl alles zu verarbeiten. Sie wischte sich die Tränen weg und ich lächelte sie an.
,,Irgendwie bin ich mir sicher, dass wir es hier rausschaffen." Liz zuckte mit den Schultern und legte ihren Kopf auf meine Schulter.
Ich konnte riechen, dass sie sich nun sicher fühlte.
,,Wieso hattest du mich angelogen?", fragte sie und ich grinste. ,,Sollte ich dir sagen, hey Liz, ich bin ein Werwolf geworden."
Sie lachte leicht und liess es wohl dabei.
,,War er schon tot, bevor sie dich-" Sie unterbrach mich. ,,Nein, sie hatten ihn vor meinen Augen umgebracht, als sie ihm die Entscheidungen gaben, mich oder ihn. Sie hatten ihm die Krallen in den Hals gesteckt."
Sie wollte wieder anfangen zu weinen und ich musste tief einatmen, um nicht auch anzufangen.
,,Dylan schafft das. Er holt uns hier raus."
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Moonlight werewolves
WerewolfMay dachte, dass sie ihr altes Leben endlich hinter sich lassen konnte, doch in New Jersey begann alles wieder von vorne. Eifersüchtige Rudelmitglieder, Geheimnisse und noch alles was dazugehört, holen sie wieder ein. #190 in Werwolf 25.8.16