Kapitel 14: Keine Chance

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Kleo

,,Wenn alles geklärt ist, dann gehe ich jetzt", teilte uns Stephen mit und Dylan nickte.

Ich vermied eher den Augenkontakt, da ich mich immer noch schlecht fühlte wegen der Situation am Morgen.

Wieso hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle?

Stephen verschwand und May sah Dylan an. Als würde sie darauf warten, dass Dylan etwas vorschlug, was wir unternehmen konnten. Dylan war aber nicht der, der etwas vorschlug. Dylan schlug nie etwas vor.

,,Wann ist Vollmond?", fragte ich und Dylan sah mich verwirrt an. ,,Das müsstest du wissen", entgegnete May und plötzlich kam jemand von hinten und packte mich fest an sich.

Die Person hielt mir die Krallen an den Hals und ich sah Dylan an.

,,Übermorgen meine Liebe", antwortete die Person und ich wurde sofort sauer. ,,Ach ja? Wahrscheinlich erlebst du den nicht mit, wenn du mich nicht loslässt", zischte ich und wollte mich schon in einen Werwolf verwandeln.

Nach der Stimme zu urteilen war es eine Frau.

,,Wenn du ihr etwas antust, dann bekommst du es mit mir zu tun", zischte Dylan und sein ganzer Körper war angespannt.

,,Reg dich ab und wag es nicht, dich zu verwandeln, sonst erlebst du noch was", drohte sie mir und Dylan, aber ich konnte mich im Moment sowieso nicht kontrollieren.

Ich verwandelte mich und packte den Arm der Frau. Schnell konnte ich Abstand zwischen uns bringen.

Dylan knurrte sie an. ,,Wer bist du und was willst du?", fragte er und May wirkte auch angespannt, doch ich achtete wenig auf sie.

,,Ihr seid nur noch drei Betas?", fragte sie und ich wurde einfach sauer. Gerade wollte ich auf sie los, als sie auswich und mich dreckig grinste.

,,Beruhig dich oder willst du etwa Liz nicht wiedersehen?", fragte sie und ich wurde nur noch wütender.

Sie wusste wo Liz war?

,,Wo ist sie?!", fragte ich wütend und dann tauchte plötzlich jemand anderes auf.

,,Nur drei kleine Betas. Da müssen wir dich wohl heute nicht umbringen", sagte der Mann.

Er sah aus, als wäre er Mitte dreissig und hatte braunes Haar. Sein Körper war sehr muskulös und er sah deswegen auch sehr fit aus. Seine Augen leuchteten Feuerrot, was uns zeigte, dass er eine Alpha war.

,,Wie meint ihr das?", fragte May und ich wollte mich gleich auf jemanden stürzen, als mich Dylan zurückdrängte.

,,Kleo, mach jetzt bitte nichts Falsches. Du weisst, dass wir so gut wie keine Chance haben", murmelte er und ich konnte mich nicht beruhigen.

Ich hatte mich einfach nicht unter Kontrolle.

Der Mann kam auf uns zu und ich nahm zwar Anlauf, um ihm eine zu scheuern, doch er war natürlich schneller und verpasste mir eine Kratzwunde im Gesicht.

Ich schrie kurz auf und gerade wollte Dylan sich verwandeln, als der Alpha die Hand zu ihm hob.

,,Warte doch. Ich will dich nicht verletzten oder sagen wir noch nicht. Deine Freundin ist ein wenig unruhig. Wir werden uns schon vom Acker machen. Echt lustig, wenn man zu sechst war und nun zu zweit. Einen Neuen konnte man schnell ins Boot holen. Nicht war? Eigentlich wollten wir uns nur vergewissern, dass ihr nur einen Neuling habt und nicht mehr. Man sieht sich sicher wieder."

Dann verschwand er und ich wollte hinterher. Ich wollte es nicht einfach so auf mich nehmen, als Dylan meinen Arm packte.

,,Wo willst du hin?", fragte er und ich sah ihn an. ,,Sie wissen wo Liz ist-" Er unterbrach mich und er sah mir in die Augen. ,,Kleo, reagier dich ab. Wieso bist du sofort auf hundertzwanzig? Wir haben keine Chance gegen sie und das merkst du doch. Ja klar, es geht um Liz, aber findest du nicht, dass du erst einen Plan brauchst, bevor du dich in den Tod stürzt?", fragte er und ich schüttelte kurz meinen Kopf. Ich wollte den Gedanken loswerden.

Wieso wurde ich sofort sauer? Wieso konnte ich mich nicht beherrschen?

Ich verwandelte mich zurück und berührte meine Wange. Blut floss aus der Wunde, aber es tat nicht weh.

Schmerzen waren da gewesen, aber nun fing es langsam an zu heilen. Da es ein Alpha war, der mich verletzte, würde es sogar noch länger dauern.

,,Was ist nur los mit dir?", fragte Dylan und ich konnte keinen Grund nennen. Er sah mich an und wollte wohl irgendetwas von mir hören und ich konnte ihm einfach nichts nennen.

Ich ging weg und Dylan seufzte.

,,Kleo, geh nicht", sagte er ruhig, aber aus seiner Stimme konnte ich heraushören, dass er ein wenig traurig darüber war, dass ich es selbst nicht wusste, was los mit mir war.

Ich machte mich auf dem Weg nach Hause und dort sperrte ich mich in meinem Zimmer ein.

Wenn ich mich jetzt schon nicht mehr unter Kontrolle hatte, könnte ich es auch nicht, wenn es Vollmond wäre.

Ich reinigte kurz meine Wunde und sah mich im Spiegel an.

Gescheit entschied ich mich dagegen morgen zur Schule zu gehen. Da übermorgen Vollmond war, würde ich schon morgen in der Schule fehlen.

Das wäre nichts Grosses.

Dann musste ich wieder an den Mann denken.

Wieso wusste er wo Liz war? Hatte er Liz entführt?

Was wollten sie von Liz?

Fragen über Fragen und ich setzte mich aufs Bett. Morgen würde mich niemand besuchen, wenn ich daheim blieb. Nicht einmal Dylan, womit ich mir sehr sicher war.

Nach dieser Aktion würden Stephen und Dylan mich in Ruhe lassen. Einen Tag liessen sie mir immer, damit ich mich abreagieren konnte, wenn etwas geschah.

Also musste ich mir erst übermorgen wieder Gedanken über das Rudel machen...

Moonlight werewolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt