Kapitel 51: Kampf

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May

Wir hatten uns nach einer Weile aus unserem Versteck gewagt und hatten uns mitten ins Getümmel zu den Alphas gewagt. Stephen und Jason waren momentan noch immer ziemlich in Gefahr, zwar nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr, doch wir konnten nicht riskieren, dass ihnen etwas passierte.

Kleo war noch immer nicht aufgetaucht, was ich mittlerweile wirklich merkwürdig fand. Sicherlich hatte sie keine Chance gehabt, sich auf den Weg hier herzumachen und war immer noch dabei, sich etwas zu überlegen. Ich war mir sicher, dass sie uns nicht freiwillig uns selbst überließ.

Bevor wir drei uns aus unserem Versteck gewagt hatten, hatte Thomas mich an sich gezogen, um mich zu küssen und mir zu versichern, dass er mich beschützen würde und mir nichts geschehen würde. Ich hatte solche Angst, dass etwas passierte und zwar nicht mir sondern ihm. Meine Liebe zu ihm war so groß, deswegen hatte ich mich an seine Lippen geheftet. Ich wollte mich nicht von ihm lösen.

Dylan, der meinte, dass ihm noch schlecht werden würde, wenn wir uns weiterhin vor ihm abknutschen würden, hatte uns dazu gebracht, uns zu lösen. Nun wagten wir uns aus dem Versteck.

Die Alphas hatten uns gleich bemerkt und als sie Thomas' und meine verschränkten Finger sahen, war es, als würden sie sich freuen und sich einen Plan aushecken, wie sie uns zum Leiden bringen konnten. Ich hoffte, dass wir sie mit einigen Waffen der Wächter überraschen könnten und der Sieg dann auf unserer Seite sein würde.

Nachdem ich ein paar Schritte gelaufen war, riss mich jemand von Thomas' Seite weg. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie Dylan zu Jason rannte und ihm half. Es sah aus, als hätten sie damit nicht gerechnet, die beiden waren momentan eindeutig im Vorteil. Jason konnte seine Waffe zücken, doch ich konnte nicht mehr erkennen, was danach passierte, da ich herumgedreht wurde und sich spitze Krallen an meine Kehle legten.

Ein weiblicher Alpha grinste mich hämisch an. Ihre roten Augen leuchteten hell, als ich spürte, wie sie ihren Druck auf meine Kehle noch verstärkte. „Es wird mir Spaß machen, dich leiden zu sehen!", zischte sie. Ich musste versuchen, mich zu konzentrieren, damit ich mich befreien konnte! Schnell holte ich mit einem Bein aus, lehnte mich auf eine Seite, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und lehnte mich dann schnell auf die andere Seite, um sie zu treffen.

Ich landete sogar einen Treffer, der sie kurz ins Taumeln brachte, durch den sie allerdings unbewusst den Druck auf meine Kehle verstärkte und ich merkte, wie Blut anfing, meinen Hals runterzulaufen. Es fing höllisch an zu brennen und ich befürchtete, dass sie mich noch weiter schneiden würde, wenn ich versuchen würde, mich zu befreien, deswegen stellte ich mich wieder gerade hin. Ich musste eine andere Möglichkeit finden, ihr zu entkommen. Ich würde das schaffen, Thomas hatte mir viel beigebracht, als wir zusammen trainiert hatten.

Wo war Thomas?

Panisch blickte ich über meine Schulter nach hinten, ich konnte meinen Kopf nur nicht so weit bewegen, da ich somit riskierte, dass sie ihre Kralle noch weiter in mein Fleisch bohrte. Ich konnte ihn nicht erkennen, deswegen fing ich sofort an, Panik zu schieben und versuchte, meine komplette Umgebung nach ihm abzusuchen. Das verursachte mir natürlich noch viel mehr Schmerzen, das Blut schien mir schon in Sturzbächen den Hals herunterzulaufen, doch mein Herz sagte mir, dass ich ihn suchen musste. Mein Verstand schrie mir zwar zu, dass ich mich lieber erst einmal auf meinen direkten Gegner konzentrieren sollte und ich dann immer noch nach Thomas sehen könnte, doch man hörte oft eher auf sein Herz als auf seinen Verstand.

„Suchst du deinen Freund? Ich habe dir gesagt, dass ich ein bisschen Spaß haben werde und mein kleiner Freund wird auch ein bisschen Spaß haben. Wir werden mit euch beiden sehr viel Spaß haben." Wovon redete sie da bitte?

In der nächsten Sekunde wurde mein Kopf herumgerissen und ich blickte in Thomas' braune Augen. Er wurde von einem anderen Alpha in die Mangel genommen, sodass er keinerlei Bewegungsfreiheit hatte. „Ich wünsche mir das Mädchen", hörte ich den anderen Alpha fröhlich trällern. „Du, Mädchen, du kommst zu mir, sonst werde ich deinen Freund hier etwas sehr Schlimmes antun."

Wo zur Hölle war Dylan? Er musste uns helfen! Ich konnte nicht zulassen, dass der Alpha Thomas verletzte, dass ich mich ihm stellen würde, das bezweifelte ich keine Sekunde. Ich verstand zwar nicht, was er davon hatte, wenn er mich in seine Mangel nehmen konnte, aber ich würde alles tun, wenn er Thomas dafür in Ruhe lassen würde und ihm nichts geschehen würde. Denn ich liebte Thomas und würde ihn niemals in Gefahr bringen wollen, wenn er in Gefahr war, musste ich alles tun, damit er nicht mehr in Gefahr wäre.

„Lass mich los! Ich mache es!", zischte ich und warf dem Alpha einen bösen Blick zu, als sie ihre Krallen von meiner Kehle nahm und ich einen Schritt auf den anderen Alpha zumachte, der Thomas tatsächlich losließ. Wow, sprach ein Alpha mal die Wahrheit? Das müsste ich wirklich rot in meinem Kalender vermerken.

„Hallo Süße", zwitscherte er, als er nun seine Krallen an meine Kehle legte. Was hatten sie denn nur alle mit ihren Krallen? Hatten sie sonst nichts drauf?

Ich hörte neben mir ein paar Schüsse, die wohl von den Waffen der Jäger stammen mussten und danach den dumpfen Aufprall einiger Körper auf dem Boden, von denen ich hoffte, dass es Alphas waren.

Jetzt ging es richtig los.

Moonlight werewolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt