Müde schlug ich meine Augen auf. Egal wie spät ich aufstand, ich war trotzdem jedes Mal müde. Neben mir spürte ich einen Körper. Wer war das? Aleksej? Widerwillig schlug ich die Augen auf. Und schaute in das Gesicht von Adam.
Anscheinend war er im Schlaf von seinem Bett auf meine Matratze gefallen. Vorsichtig rückte ich einige Zentimeter von ihm weg und stand auf. Verschlafen zog ich mir meinen Schlafanzug aus. Was sollte ich heute anziehen? Vielleicht sollte ich mal meine Klamotten aus dem Koffer in den Schrank räumen.
»Guten morgen«, gähnte Adam von der Matratze aus.
Hastig bedeckte ich meinen Oberkörper und drehte mich zu ihm um. Warum musste er auch gerade dann aufwachen, wenn ich mich umzog?
»Könntest du dich vielleicht mit deinem Kopf zur Wand drehen?«, fragte ich ihn freundlich.
Als Antwort lachte er nur und starrte an mir herauf und herunter. Wie dreist!
Wäre ich bloß nicht halb nackt gewesen. Dann hätte er jetzt etwas erleben können.
Schnell zog ich mir etwas an.
»Nächstes mal kannst du dich ja im Bad umziehen«, lachte Adam und stand auf. »Das werde ich jetzt machen, weil ich mich nicht vor jedem ausziehe.«
»Tja, mein Körper kann sich halt sehen lassen«, meinte ich. »Aber schön, dass du einsiehst, dass dein Körper nicht sehenswert ist.«
»Wäre schön, wenn du das bei dir selbst auch einsehen würdest«, entgegnete er und ging aus unserem Zimmer. Ernsthaft? Was war das denn für ein misslungener Konter? Ich wusste, dass ich zumindest besser aussah als er.
»Na, wie war deine erste Schulwoche?«, fragte Norbert seinen Sohn beim Frühstück. Meine Mutter fragte nicht nach. Natürlich nicht. Ihr war es scheißegal, wie es mir ging.
»Super«, antwortete Adam.
»Das freut mich. Evelyn und ich haben entschieden, dass wir heute etwas zusammen machen, wie eine richtige Familie.« Wollte er mich verarschen? Wir waren keine richtige Familie, warum mussten wir etwas zusammen machen?
»Ich habe keine Zeit«, log ich.
»Warum?«, mischte Evelyn sich ein.
»Weil ich joggen gehe und mich danach mit Veronica treffe.«
»Das kannst du gerne vormittags machen. Aber abends gehen wir als Familie zusammen essen«, meinte Norbert. Wie ich diesen Typen hasste.
Jetzt wurde ich von ihm auch noch gezwungen mit meiner Patchwork-Familie Essen zu gehen. Darauf hatte ich gar keinen Bock.
»Aber...«, setzte ich an, doch merkte gleichzeitig, wie sinnlos es war, darüber zu diskutieren. Evelyn würden nicht nachgeben, dafür kannte ich sie zu gut. Ich nahm mir vor, dass ich heute Abend ganz einfach nicht nach Hause kommen würde.
Nach dem Essen stand ich mit Adam vor der Haustür. Er hatte darauf bestanden, mich beim Joggen zu begleiten. Leider. Ich hatte ja nichts gegen Gesellschaft, aber mit ihm an meiner Seite konnte ich keine Dämonen jagen.
»Menschen dürfen nicht über die Existenz von Dämonen Bescheid wissen«, lautet Paragraph 2 Absatz 1 im Gesetzbuch der Dämonenjäger.
Ich joggte absichtlich schneller als sonst, um Adam abzuhängen. Gestern hatte er auch nach zehn Minuten aufgegeben.
»Hey Monday!«, schrie auf einmal jemand hinter uns. Es dauerte nur einige Sekunden, bis ich die Stimme als die von Jared identifizierte. Was wollte der denn jetzt von mir? Gestern hatte er mich noch wie Scheiße behandelt.
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Monday - Dämonen der Vergangenheit
ParanormalKann man jemanden verurteilen, nur weil er ein Dämon ist? Triff Monday, sechzehnjährige Dämonenjägerin. Seitdem ihr Vater von einem Dämonen getötet wurde, macht sie ihren Job nicht mehr aus Pflicht, sondern nur noch aus Hass. Alles was sie will, ist...