Vielen, vielen Dank für 15K Reads!
Dies ist der Anfang von der neueren Version, für die ich gerade fleißig am Überarbeiten bin. Von daher ist es auch nicht die letztendliche Version, sondern nur ein Zwischenstand, und liest sich wahrscheinlich auch noch nicht so gut. Falls es euch doch gefällt, freue ich mich wie immer über Votes oder Kommentare und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)
Ich stieß mich vom Boden ab und streckte die Beine aus. Die Schaukel schwang immer höher und höher. Wie lange es wohl dauert, bis ich einmal einen Looping um das Schaukelgestell schlage?
Es gelang mir nie.
So sehr ich meine Beine auch anzog und streckte, ich schaffte es nicht hoch genug. Neidisch schaute ich zu einem älteren Jungen, der neben mir schaukelte. Im Stehen bekam er so viel Schwung, dass er selbst und die Schaukelseile so hoch waren wie der Barren, der sie hielt. Zumindest bis die Seile erschlafften und er den Schwung wieder verlor. Schließlich gab ich mein Vorhaben auf und ließ die Schaukel ausschwingen. Ich lockerte meinen Griff um die Seile, doch im nächsten Moment bereute ich es.
Bevor ich überhaupt wusste, was geschehen war, fing ich an, zu weinen. Es war nicht der Schmerz, der meine Tränen auslöste, sondern der Schock. Im einen Moment saß ich noch auf der Schaukel, im nächsten kniete ich auf dem sandigen Boden, der sich auf einmal viel härter anfühlte, als ich es sonst von ihm kannte. Da blieb ich nun sitzen, bis Mamas vertrautes Gesicht, umrandet von braunen Locken, in mein Blickfeld kam.
»O nein, das tut bestimmt sehr weh. Aber das ist gleich wieder vorbei«, sagte sie und begutachtete mein aufgeschürftes Knie, bevor sie mich auf den Arm nahm und mir über den Rücken streichelte. »Komm, Monday, wir fragen mal Papa, ob er ein Pflaster dabei hat.«
Ihre Stimme war beruhigend und als sie mich neben Papa auf die Bank setzte, waren meine Tränen fast gänzlich versickert.
»Tut es noch weh?«, fragte Papa.
»Ein wenig.«
Papa hockte sich vor mich hin und pustete auf meine Wunde. »Guck mal, da fliegt das Aua«, sagte er und deutete auf einen Punkt in der Luft.
Das in mir aufkeimende Kichern konnte ich nicht unterdrücken. »Das kitzelt«, sagte ich.
Mit einem Lächeln und Tränen in den Augen wachte ich auf. Die Beine hatte ich zu meiner Brust gezogen, mein Kopf lehnte an einer harten Scheibe, die stetig unter mir vibrierte. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, wo ich war.
Ah, richtig! Ich saß im Auto, auf dem Weg in meine neue Heimat in Norddeutschland. Mama – meine echte Mama, nicht die aus dem Traum – saß am Steuerrad, die Scheibenwischer bewegten sich rasend schnell, aber sinnlos, hin und her. Es war ein Wunder, wie Mama überhaupt die Autobahn erkennen konnte. Ich streckte meine von der unangenehmen Position schmerzenden Beine und warf einen Blick zum Navi, doch dieses war ausgeschaltet.
»Wann sind wir da?«, fragte ich.
Mama strich sich mit einer Hand ihre blondgefärbten Haare zurück. »Wenn wir da sind«, lautete die unbefriedigende Antwort.
Seufzend lehnte ich mich wieder gegen die Scheibe. War es denn verwunderlich, dass ich mir wünschte, ich hätte eine andere Mutter, wenn ich mit solch einer wie Limone gesegnet war? Sie gab sich nicht einmal Mühe, nett zu mir zu sein. Bei der Entscheidung, dass wir umziehen würden, hatte ich auch nicht teilgehabt.
»Wir ziehen zu Norbert«, hatte sie vor einer Woche aus dem Nichts gesagt. Wir wohnten da noch bei Mamas Cousine, weil Mama nicht genug Geld hatte, um sich eine eigene Wohnung zu leisten. Eigentlich hatten wir nur vorübergehend dort leben wollen, aber letztendlich waren es dreieinhalb Jahre, die ich auf dem ausziehbaren Sofa im Wohnzimmer verbringen musste. Nicht, dass ich ein Problem damit hatte, auf der harten Matratze zu schlafen, es war bloß mühsam, jeden morgen das Laken wieder abzuziehen und das Sofa einzufahren. Trotzdem wollte ich dort bleiben. Ich hatte die Stadt in mein Herz geschlossen, inklusive meiner Freunde, die größtenteils wie ich Dämonenjäger waren. Nicht, dass Mama etwas davon wusste. Sie hatte keine Ahnung, dass es Dämonen überhaupt gab.
DU LIEST GERADE
Monday - Dämonen der Vergangenheit
ParanormalKann man jemanden verurteilen, nur weil er ein Dämon ist? Triff Monday, sechzehnjährige Dämonenjägerin. Seitdem ihr Vater von einem Dämonen getötet wurde, macht sie ihren Job nicht mehr aus Pflicht, sondern nur noch aus Hass. Alles was sie will, ist...