Montags stand sie am Morgen das erste Mal in meinem ganzen Leben vor ihrem Kleiderschrank und wusste nicht, was sie anziehen sollte. Frustriert schrie sie auf und ihre Schwester kam ins Zimmer gerannt. Verwirrt fragte sie, was denn los sei und sah dann einen Haufen von Klamotten. Da wurde ihr direkt klar, welche Tragödie sich hier gerade abspielte. Mit einem Blick erfasste sie die Lage und wühlte dann durch die ihr bisher unbekannten Kleidungsstücke. Nach nicht mal ein paar Minuten hatte sie eine Auswahl von möglichen Outfits ausgewählt. Mit erhabenen Blick befohl sie ihrer älteren Schwester die verschiedenen Outfits alle einmal anzuprobieren. Also tat Elaine genau das und, obwohl es irgendwie komplett gegen ihre Prinzipien verstieß, befolgte sie ihren Befehl. Aber sie wusste auch, dass ihre Schwester eindeutig den besseren Geschmack beim Thema Mode besaß als sie.
Dies zeigte sich auch direkt im aller ersten Outfit. Es war eine schicke schwarze Hose und dazu eine einfache weiße Bluse, die trotzdem irgendwie besonders war. Ihre neue Herbstjacke passte genau perfekt zu den beiden Sachen. Sie entschied sich das einfach anzulassen, weil es dazu auch schon etwas spät war. Die Zeit war wohl schneller verstrichen als vorher gedacht und dann wollte Mia sie auch noch unbedingt schminken. Ausnahmsweise ließ sie sich das mal gefallen und genoss einfach nur das große Grinsen ihrer kleinen Schwester genießen. Selten verstanden sich die beiden im Haus so gut miteinander. Normalerweise zickten die sich beiden ständig an. Sie waren einfach zu verschieden.
Doch da war es umso schöner, dass es diese friedvollen Momente auch zwischendurch mal gab.
"Wusstest du das Josh bald wieder mal zu Besuch kommen wollte? Vielleicht bringt er Liana mal wieder mit." freute sich ihre Schwester und sie musste einfach mit lächeln.
Sie beiden liebten ihren Bruder über alles und als er ihnen zum allerersten Mal seine Freundin Liana vorgestellt hatte, war das ein wirklich toller Moment gewesen. Seitdem sie beide Liana zum aller ersten Mal gesehen haben, haben sich beide gewünscht, dass die beiden irgendwann vor den Traualtar standen und sich das Versprechen für die Ewigkeit gaben. Liana war etwas besonderes. Sie passte einfach nur perfekt zu ihrem Bruder.
Zwar hatte sie keine besonders sicheren Arbeitsplatz für ihre Zukunft als Kunststudentin, aber dies gehörte nun einmal zu ihrer Persönlichkeit. Wie sie stets lächelte und es einfach nicht lassen konnte sich zu freuen. Dazu passten ihre roten wilden Locken einfach nur perfekt. Manchmal war sie zwar etwas zerstreut, doch dann gab es ihren Apfelkuchen und man denkt sich, sie ist perfekt. Sie war Schottin und ihr Akkzent war einfach zum Anbeißen. Leider war ihr Bruder zu blöd ihr einen verdammten Antrag zu machen. So gerne wollte sie bei seiner Hochzeit dabei sein. Aber es war nun wirklich nicht sehr wahrscheinlich, dass ihr Bruder innerhalb eines Jahres ih diesen Wunsch erfüllen würde.
Also freute sie sich einfach darauf ihre zukünftige Schwägerin wiederzusehen. Es war wohl kaum möglich sich nicht darüber zu freuen. Ein Keuchen von Mia holte sie dann aber schnell wieder aus ihren Gedanken. "Verdammter Mist, wir müssen los, sonst kommen wir noch zu spät zum Unterricht."
Das war wirklich unglaublich, sie war noch nie so spät noch zu Hause und dabei hatte sie noch nicht einmal etwas gegessen. Wirklich unglaublich, fluchend rannte sie nach unten die Treppen hinab und zog währenddessen ihre Jacke und ihre Schuhe an. Auch Mia hopste hinter ihr die Stufen hinab. Ihr Vater erschien in der Küchentür und blickte zu seinen Töchtern. Er war wirklich überrascht seine Töchter so zu sehen. Schnell bot er ihnen an sie schnell in die Schule zu bringen bevor er zur Arbeit fuhr.
Das Angebot schlugen die beiden natürlich nicht aus, selten ergab sich für die beiden die Möglichkeit bei ihrem Vater morgens mitzufahren und außerdem würden sie wohl ohne die Hilfe ihres Vaters zu spät zum Unterricht.
Zum Glück kamen sie noch dank ihrers Vaters überpünktlich zum Unterricht. Mia war schon fast aus dem fahrenden Wagen gesprungen, als sie ihre beste Freundin gesehen hatte. Elaine ließ sich lieber noch so lange Zeit bis ihr Vater eine Parklücke entdeckt und das Auto eingeparkt hatte. Mit einer festen Umarmung verabschiedete sich von ihrem Vater und griff nach ihrer Schultasche. Danach stieg sie erst aus dem Auto und schmiss die Wagentür hinter sich zu.
Mit einer Bewegung schulterte sie ihre Tasche und lief auf die Schultür zu.
Dort wartete auch schon Lion und nahm sie in Empfang. Gemeinsam betraten sie das Schulgebäude und liefen direkt erstmal zu Elaines Unterrichtsraum. Lion hatte paar Räume weiter Unterricht und konnte deswegen noch ein bisschen bei ihr bleiben. Als sie ihre Jacke auszog, wurden seine Augen groß. Prüfend fuhren seine Augen über ihren Körper und wieder zurück zu ihren Augen.
"Meine Güte, Elaine. Du siehst verdammt gut aus." dann verabschiedete er sich von ihr und ging zu seinem Raum. Kopfschüttelnd betrat sie ihren. Dabei hatte sie ein Grinsen auf ihren Lippen. Das war ihr erstes Kompliment von ihrem besten Freund gerade gewesen und normalerweise beleidigte er sie nur. Dabei wusste sie zwar, dass es nicht so gemeint ist, aber ein richtiges Komplment war doch noch besser.
Es ist Sonntag und gleichzeitig der letzte Apriltag diesen Jahres. War bei euch die letzten Tage das Wetter auch so beschissen wie bei uns? Und was macht ihr so am ersten Mai?
~Liv
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How I would like to say Goodbye
General Fiction1 Jahr 356 Tage 8544 Stunden 512640 Minuten 30758400 Sekunden So viel Zeit blieb ihr höchstens noch. 30758400 Sekunden für genau 99 Wünsche, dass sollte doch eigentlich nicht allzu schwer sein. Sie brauchte nur Hilfe, doch wer half einem sterbende...
