VIERUNDDREIßIG oder wie Elaine nur noch rot sah

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Nach dem Tauchen fuhren sie direkt zum Hostel und fanden sie Leah und Emma im Zimmer schlafend. Eigentlich hatte Elaine gedacht, dass die beiden nach einem Tag am Strand wieder ausgeruht seien müssten. Doch dann erblickte sie mehrere Tüten, aus denen Kleidungsstücke hervor quollen, und da wusste die vollkommen zufriedene Urlauberin, warum ihre Freundinnen so erschöpft waren.
Die Jungs hingegen verstanden es nicht und blieben verwundert. So freundlich, wie Elaine war, überredete sie die Anderen, dass es besser ist, wenn sie die Mädchen schlafen ließen. Also lief die Gruppe Jungs nur mit Elaine los, um sich etwas zu Essen zu holen.
Am Ende gab es nur Fish and Chips auf der Hand, doch diese schmeckten zu Elaines Überraschung sogar ziemlich gut.
Danach überkam aber auch ihnen die Müdigkeit und so entschieden sie sich gegen einen Abendspaziergang. Ihr Weg führte sie also wieder zurück und dort fiel auch Elaine einfach nur noch ins Bett.
Am nächsten Morgen war es dann Leah, welche die Truppe dieses Mal weckte. In der Stadt wollten sie nur noch zum Frühstücken bleiben. Zu ihrem Glück war im Angebot des Hostels das Frühstück mit in begriffen und so mussten sie nur die Treppen hinab steigen.
Vorher gingen die drei Mädchen aber noch duschen und zogen sich etwas Neues an.
Als sie damit fertig waren, gingen sie nach unten und fanden die Jungs dort schon auf. Zusammen aßen sie zum Frühstück und machten sich dann wieder mit dem Auto auf den Weg. Ihr nächstes Ziel lag mit dem Auto 24 Stunden von Cairns entfernt.
Wieder teilten sie sich die Strecke auf, sodass sie keine Übernachtungspause machen mussten.
Glücklicherweise kamen sie in keinen Stau und waren wirklich schon am nächsten Morgen am Ziel an.
Der Anblick, der sich ihnen dort erbot, war ein vollkommen Anderer, als das Bild, dass sich der Truppe in der Touristenstadt am Ozean.
Schon im Auto hatten sie ein Gefühl für ihr zweites Etappenziel bekommen. Die rote Wüste erstreckte sich überall rund um die kleine Stadt Yulara. Diese Stadt lag nicht weit von dem eigentlichen Ziel der Gruppe. Der Ayers Rock war nach den Jugendlichen, als eines der Wahrzeichen von Australien, eine Pflicht auf ihrem Road Trip. Nach dem zweitägigen Aufenthalt von Niklas, Emma, Raphael und Elaine würden diese Vier weiter an die Westküste fahren. Wohingegen sich Valentin und Leah sich nach den zwei Tagen ausklingen würden und die restlichen Tage ihres Urlaubes in Alice Springs verbringen wollten. Insgesamt würde das Paar früher nach Deutschland fliegen als der Rest.
Der Rückflug nach Hannover erschien Elaine aber noch, als läge dieser noch in weit entfernter Zukunft.
Zuerst würden sie weitere eineinhalb Tage hier verbringen und sich dann schließlich von dem Liebespaar verabschieden. Danach würden sie theoretisch nur noch einen weiteren Tag im Auto verbringen, doch für die letzte Etappe hatten sie vor ein Bett zum Übernachten zu nehmen.
In den letzten Tagen wurden sie mit dem Unbequemen des Autos bekannt gemacht worden. Damit wollten sie jetzt erstmal abschließen. Ihre Rücken und Nacken freuten sich sichtlich über diese Entscheidung.
Auf jeden Fall war ihr erstes Vorhaben in Yulara sich eine Bleibe für die eine Nacht zu suchen. Dies stellte sich als komplizierter heraus als gedacht. Eigentlich dachten die Jugendlichen, dass es genauso einfach sein würde ein Bett für die Nacht in ihrer Preisklasse zu finden, wie es auch in Cairns war. Doch sie mussten erfahren, dass sie sich keinen billigen Ort ausgesucht hatten. Sie fragten bei den unterschiedlichsten Hotels nach, doch ein Zimmer gab es meist nur ab 150€ und aufsteigend.
Der Spaziergang durch die Stadt ermüdete die Sechs und Unmut breitete sich unter ihnen aus. "Das wird so nichts. Vielleicht sollten wir unseren Plan umwerfen."
Diese Idee erschien Elaine als passend. "Gute Idee Emma, also was wollen wir nun machen?"
"Also ich würde vorschlagen, dass wir uns was zu essen suchen und dann wie geplant den Tag am Ayers Rock zu verbringen."
Mit Valentins Plan waren alle einverstanden und so kauften sie sich ein paar Brötchen und auch ein bisschen an Obst als Snack für den Tag.
Daraufhin scheuchte Niklas sie alles wieder in den Wagen und brachte den Motor zum Laufen.
Eine halbe Stunde später ragte vor ihnen ein viereckiger Berg auf. Das Rot zeichnete ihn als den Ayers Rock aus.
Staunend blickten Leah, Niklas und Elaine zu dem roten Koloss auf. Dabei bemerkten sie gar nicht, dass die anderen schon weiter gegangen waren und dort ihren Platz zum Übernachten gefunden hatten.
Nach zehn Minuten drehte Leah sich dann um. "Wo sind die Anderen?"
Bei dieser Frage drehten sich Niklas und Elaine gleichzeitig zu ihr um und sahen selbst die Leere, an der vorher nach ihrer Erinnerung die andere Hälfte gestanden hatte. Aber wie von der Dunkelhaarigen gesagt, war dort niemand mehr.
Verwundert drehte sich Elaine einmal im Kreis und entdeckte dabei das Häuschen. "Da sie eindeutig nicht mehr hier sind und ich sie auch sonst nirgends sehe, vermute ich mal, dass sie dorthin gegangen sind."
Ihre Vermutung bestätigte sich und so erfuhren sie, dass der Ort zur Übernachtung gefunden wurde und sie in einer dreiviertel Stunde zum Berg aufbrechen würden.
Die Führung des Parkrangers hatten sie leider verpasst und somit mussten die Informationstafeln ausreichen. Doch so konnten sie auch selbst entscheiden wie lange sie wandern würden. Mit Verpflegung ausgestattet starteten sie ihren Weg am Fuße des Berges.
Ihre Kamera behielt Elaine stets in der Hand und schoss hier und dort durchgängig Fotos. Auch die anderen konnten es nicht lassen immer wieder Pausen zu machen, um die Landschaft, ihre Freunde und auch sich selbst zu fotografieren. Für Elaine war klar, dass es bald wohl mehrere neue Bilder in den Sozialen Medien hochgeladen werden würden.
Ihre erste Pause machten sie mittags an einem schattigen Plätzchen, was wirklich eine Erleichterung für die Deutschen war. In Australien war gerade Sommer und so brannte die Sonne auf sie die ganze Zeit herab.
Als sie sich wieder erhoben, um zur nächsten Tafel zu gelangen, lief Raphael neben ihr her und dort blieb er. Zu zweit gingen sie nebeneinander her, auch nach der nächsten Tafel wich er nicht von ihrer Seite. "Ich hoffe es gefällt dir."
Es gefiel ihr aber sowas von. Noch nie hatte sie ähnliches gesehen. Der ganze Kontinent war einfach nur atemberaubend. Dies sagte sie ihm auch und daraufhin legte er ihr einen Arm um die Schulter. Dies war zwar ein ganz anderes neues Erlebnis, als die Tauchtour, dennoch konnte sie nur ganz knapp sagen, dass das Tauchen besser war. Doch es fehlte nicht viel um diese Entscheidung unmöglich zu machen.



Nun sehen sie auch einmal ein Wahrzeichen von Australien.
In welches Land wollt ihr unbedingt einmal reisen?

~Liv

How I would like to say GoodbyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt