Am nächsten Morgen erwachte sie total entspannt und ausgeruht in dem fremden Bett. Erst wollte sie gar nicht erst aufstehen, da es einfach viel zu gemütlich war. Doch als sich dann Raphael auch bewegte und langsam wach wurde, war sie schneller auf den Beinen und im Bad verschwunden, als Raphael sich an das Licht gewöhnen konnte.
Dieser war aber auch schon vollkommen fertig gemacht, als sie das kleine Zimmer wieder verließ. Nun trug er ein schlichtes weißes T-Shirt und dazu eine einfache Jeans. Auch wenn man sich denken konnte, wie wenig er darüber nachgedacht und wie wenig Mühe dahinter stand, passte es einfach perfekt zu ihm und Elaine konnte nicht anders als ihren Blick mehrere Male nach ubten fahren zu lassen.
Die Stille, die dabei entstand, war etwas peinlich. Sie beiden schauten sich einfach nur an und wussten nicht genau, was los war und was sie tun sollten. Doch Elaine war nicht die einzige, die ihren Blick über ihren Gegenüber gleiten ließ. Auch Raphael staunte über das Mädchen vor ihm. Sie selbst hatte sich aber auch bestimmt mehr Mühe gegeben.
Ihr Outfit bestand aus einem bauchfreien Pulli und einem Tellerrock. Es war auch nichts spektakuläres, aber es war halt auch nicht so normal wie seins.
Scheinbar hatte sich ihre Mühe zumindest gelohnt. Vor allem an ihren freien Beinen blieb sein Blick länger als notwendig. Unter seinem Blick konnte sie nicht anders als leicht zu erröten.
Um dies zu überspielen huschte sie aus dem Zimmer und konnte hinter ihr hören, dass er ihr folgte.
Es war irgendwie komisch, dass er ihr folgte, obwohl sie keinerlei Ahnung hatte, wohin sie gehen musste. Aus genau diesem Grund wurde sie ganz unaufällig immer langsamer und ließ ihn dabei an ihm vorbei gehen.
"Raphael e Fabian, es gibt Frühstück!" rief die Mutter ihres Gastgebers ihren Sohn herbei.
Ihr Kopf tauchte im Gang auf und entdeckte sie.
"Herzchen, wer ist das?"
"Mi madre, ella é Elaine, una amica."
"Una amica, interessante. Ich bin Rosa, die Mutter diesen komischen Jungens." seine Mutter lächelt sie an und nahm sie direkt in ihre Arme.
Etwas perplex erwiederte sie die Umarmung. Noch nie wurde sie von einer Fremden so herzlich begrüßt. Über die Schulter blickte sie zu Raphael. Doch dieser schüttelte nur seinen Kopf und machte dann seine Mutter darauf aufmerksam, dass sie sie nicht zu erdrücken brauchte. Erst danach schien seiner Mutter aufzufallen, dass sie das Mädchen noch immer drückte und ließ sie dann schließlich los.
"Na dann kommt mal frühstücken."
Vollkommen glücklich lief die ältere Italienerin in die Küche und die Beiden Jugendlichen folgten ihr zum Esstisch.
Der Tisch war reichlich gedeckt und allein bei dem Anblick lief das Wasser im Mund zusammen.
Plötzlich fing Raphael an zu lachen und Elaine verstand nicht wieso. Doch dann fing ihr Magen an zu knurren und sie konnte sich denken, dass ihr Magen wohl schon einmal geknurrt haben musste.
Aber für sie war ihr Magenknurren nur ein Zeichen dafür, dass es wohl wirklich Zeit für Frühsück war. Sofort nahm sie ein Brötchen in die Hand und schnitt es direkt an. Ein Klecks Marmelade folgte und schon konnte sie ihren Magen beruhigen. Doch sie war auch nicht die Einzige, die sich schon ein Brötchen in den Mund schob.
"Morgen, das sieht ja lecker aus." erschien Fabian in der Küche und ließ sich neben Elaine fallen.
"Also wirklich Fabian wir haben einen Gast, lümmel nicht so auf deinem Stuhl rum!" meckerte seine Mutter direkt los und machte ihren Sohn dann auf das Mädchen neben ihm aufmerksam.
Doch wirklich zu interessieren schien es ihn nicht wirklich und ließ seinen Bruder wiedermal den Kopf schütteln. Aber Rosa fand dies wohl nicht so lustig und meckerte ihren Sohn an.
Irgendwie fühlte Elaine sich etwas fehl am Platz, doch dann platzte noch eine Person in den Raum und unterbrach den Meckeranfall von Rosa.
"Wie wäre es, wenn du das Mädchen nicht so verschreckst, Schatz. Da bringt mein Sohn mal ein hübsches Mädchen mit nach Hause und du und Fabian verschreckt sie noch. Was soll sie denn denken?"
Somit wurde dem besagten Mädchen dann klar, dass die vierte Person der Vater von Raphael war. Dieser war dann auch der Erste, der sie wirklich begrüßte. Er war freundlich und stellte sich als Klaus Seitz vor.
Nach dem Frühstück fühlte sich ELaine von der Familie Seitz schon so in das Familienleben eingenommen, dass es sie gar nicht mehr wunderte, dass Rosa sie einlud einfach länger zu bleiben, nachdem sie von dem Streit mit ihrem Vater erzählte. Dieses Angebot nahm sie nach mehreren Bitten dann auch selbstverständlich an, denn auch wenn sie es sich vor dem Frühstück noch nicht bewusst war, würde sie gerne zumindest noch für kurze Zeit ihrem Vater aus dem Weg gehen.
In Raphaels Zimmer machten sich die beiden daran das Zimmer für sie beide Bezug tauglich zu machen. Sie bezogen das Schlafsofa und das Bett neu. Danach packten sie ihre ihren Rucksack aus und Raphael fuhr zu ihrem Vater, um noch ein paar ihrer Sachen zu holen. Genauer gesagt fuhr sie auch mit zu ihrem Haus. Nur blieb sie im Auto sitzen und schickte ihm immer wieder Dinge, die sie brauchte, und Anweisungen, wie er zu den Dingen kam. Wenn er sich nicht sicher war, ob etwas wiklich das gewünschte Objekt war, schickte er ihr dann ein Bild davon.
Dann kam ihr Vater nach Hause. "Verdammt, warum ausgerechnet jatzt!"
Schnell griff sie nach ihrem Handy und rief ihren Komplizen im Hausinneren an.
"Was ist denn jetzt?"
"Alarmstufe dunkel, dunkelrot." antwortete sie nur und legte wieder auf.
Sie konnte beobachten wie ihr Vater ins Haus ging und konnte an nichts anderes denken, als möglichst schnell weg fahren zu können. Alles in ihr brannte darauf endlich Raphael aus ihrem Haus laufen zu sehen. Es tat zwar weh, aber die Erleichterung, als er wiederkam und sie endlich wegfuhren, war so überwältigen, dass sie den schmerz verdrängen konnte. Sie war einfach wieder weg. Vorher war sie so präsent und dann kam hervor, dass nur ein Blick auf die Möglichkeit zum Durchsetzten des eigenes Willens ausreichte, um alles vergessen zu lassen.
"Dann mal los! Wir bringen dir dein Zuhause mit zu mir Nachhause."
Dieser Satz reichte aus, um sie für mehrere Minuten lang zum Lachen zu bringen.
"Dann lass uns damit mal möglichst schnell beginnen!" sie kicherte und fühlte sich seit längerem mal wieder unglaublich gut.
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How I would like to say Goodbye
Ficção Geral1 Jahr 356 Tage 8544 Stunden 512640 Minuten 30758400 Sekunden So viel Zeit blieb ihr höchstens noch. 30758400 Sekunden für genau 99 Wünsche, dass sollte doch eigentlich nicht allzu schwer sein. Sie brauchte nur Hilfe, doch wer half einem sterbende...