SIEBZEHN oder wie Elaine in der Qual einen Gleichgesinnten fand

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Ihr nächster Wunsch sollte sich fünf Tage später erfüllen. Es war genau der selbe Tag, an der auch ihre erste Tanzstunde war. Doch das konnte sie in diesem Moment natürlich noch nicht so genau wissen.
Für sie war es einfach nur der Tag, der zu ihrer ersten Tanzstunde gehörte. Lachend nahm jemand neben ihr Platz. Es interessierte sie im Moment nicht wirklich, wer sich im Moment gerade neben sie gesetzt hat. Denn das eigentliche Problem war für sie nämlich gerade, dass ihre Knie gleich anfangen würden zu zittern. Ihre Hände zitterten schon seit siebzehn Minuten und ihr war klar, dass, wenn ihre Finger schon fast zwanzig Minuten lang zitterten, ihre Knie wahrscheinlich auch bald anfangen würden sich zu bewegen und dann würden ihre Beine sehr wahrscheinlich nicht genug Kraft haben, sodass sie selbstständig stehen konnte. Warum ihre Beine gleich anfangen würden zu zittern? Diese Antwort war einfach zu geben. Elaine war aufgeregt, sehr aufgeregt. Sie war verdammt nervös. Leider war diese Angst vollkommen unbegründet. Warum war sie aufgergt, es war nur eine Tanzstunde.
Dennoch war es nun einmal die Erste und sie konnte sich leider auch noch allzu gut an den Tag errinnern, an der ihre erste Klavierstunde war. Damals dachte sie noch, dass sie gut mit  Musik klar kam.
An dem Tag war sie auch aufgeregt, aber damals war es, weil sie sich so sehr auf diese Klavierstunde gefreut habe. Dieses Mal hatte sie tierische Angst. So große Angst, dass sie sich ganauso blamieren würde wie damals.
Es war ihr so peinlich gewesen. Genau fünf Klavierstunden hatte sie, bevor ihr Lehrer gekündigt hatte. Der Klavierlehrer hatte ihr gekündigt, weil sie selbst nach fünf Klavierstunden immer noch nicht 'Alle meine Entchen' auf dem Klavier spielen konnte. Jedes Mal zu Beginn musste ihr noch einmal gezeigt werden, welche Tasten sie für dieses Lied drücken musste oder wie sie ihre Finger halten musste.
Sie konnte es einfach nicht. Für sie war es irgendwie einfach unmöglich. Musik war seitdem immer etwas gewesen, womit sie einfach rein gar nichts anfangen konnte. Musik war etwas sehr komisches. Wenn sie sie hörte, war es wundervoll, doch wenn sie es machen sollte, war Musik etwas komplett Fremdes. Tanzen gehörte zu diesem Geschöpf der Hölle und ihre Nervosität kam genau aus diesen Gedanken.
"Was ist los?"
Ihr Kopf drehte sich von ganz alleine zu der Stimme neben ihr. Die Person neben ihr war Raphael. Sein Gesicht strahlte sie an und sofort verschwand ein Teil der Unsicherheit. Zögerlich verzog sie ihren Mund zu einem kleinen Schmunzeln. Dann blickte sie wieder weg und bemerkte den Lehrer, der gerade die Aula betrat. Er begrüßte alle und forderte dann alle Mädchen und Jungen auf sich neben ihn in zwei Reihen aufzustellen. Links von ihm standen die Jungs und rechts die Mädchen.
Gemächlich schritt er durch den Gang der sich gebildet hatte und blickte immer wieder zwischen den Reihen hin und her. Beim zweiten mal durchschreiten vertauschte er dann hier und da mal zwei Personen in den Reihen. Auch Elaine schob er von ihrem ursprünglichen Platz weg, sodass sie nun vor Niklas stand. Scheinbar hatte Emma ihn genauso angemeldet, wie sie auch angemeldet wurde.
Mit diesem Tanzpartner war sie schon eindeutig zufriedener, als mit ihrem Vorherigen. Bevor sie nämlich vor Niklas gestellt wurde, stand sie nämlich vor einem ziemlich kleinen Jungen mit einem ziemlich komischen Aussehen. Er schien eindeutig nicht in ihrem Alter zu sein. Vom Aussehen her ging er in die Neunte, aber er musste mindestens in die Zehnte gehen, da der Kurs erst ab Schüler aus der zehnten Klasse war.
Im Vergleich zu dem Jungen war Niklas eindeutig tausend mal besser.
Jetzt ehrlich lächelnd legte sie ihre Hand in seine und gemeinsam stellten sie sich so auf, wie ihr Lehrer es ihnen zeigte.
"Übrigens kann ich überhaupt nicht tanzen." sagte er lachend noch schnell zu ihr, bevor de Musik dann einsetzte.
Genauso lachend antwortete sie, dass sie auch zwei linke Füße, was das Tanzen betraf, besaß. Nun mussten sie beide lachen, doch leider verging den beiden schnell ihr Lachen, weil sie sich zu sehr auf die Schritte konzentrieren mussten. Es war echt gar nicht so einfach und glücklicher Weise waren sie nicht die Einzigen, die auch jetzt schon das ein oder andere Problem besaßen.
Am Ende der Stunde waren sie beide erleichtert, als sie endlich fertig waren.
Gemeinsam mit Raphael und Emma gingen die beiden zu ihren Autos. Seit Dienstag war es zur Gewohnheit geworden, dass Raphael sie immer mitnahm. Das war zum Einen ziemlich angenehm und da sie meistens den Nachmittag gemeinsam verbrachten ziemlich praktisch. Denn Elaine hatte entschieden, dass sie Raphael etwas schuldete und da sie von Emma mitbekommen hatte, dass Raphael in dem ein oder anderen Fach Schwierigkeiten hatte, hatte sie entschieden, dass sie ihm als Gegenleistung etwas Nachhilfe gab.
Schnell hielt der Wagen vor ihrer Haustür und sie stieg hinaus. Bevor sie die Tür hinter sich schloss, hörte sie wie Raphael ihr noch etwas hinterher rief. "Zieh dir war schönes für heute abend an. Ich hole dich um 18 Uhr dreißig ab."
Sie konnte nur kurz nicken und schon war er wieder weiter gefahren. Sie musste schon zugeben, dass sie jetzt schon ziemlich gespannt war.
Doch bis er sie anholen würde, war noch etwas Zeit und deswegen beschloss sie erstmal etwas zu essen, dann eine Folge Grey's Anatomy zu schauen und dabei ein Teil ihrer Hausaufgaben zu erledigen. Den Rest würde sie morgen mit ins Krankenhaus nehmen.
Um 18 Uhr fing sie dann an sich fertig zu machen und suchte sich ein schönes und edles Kleid raus. Dies hatte sie bei der goldenen Hochzeit ihrer Großeltern getragen. Das war vor zwei Jahren nun waren sie auf Reisen und schauten sich die Welt an. Jahrelang hatten sie auf diese Weltreise gespart und nun konnten sie sich endlich ihren Traum erfüllen.
Elaine freute sich riesig für sie und dennoch vermisste sie sie ständig. Schnell schlüpfte sie in das dunkelblaue Kleid und machte sich schließlich noch kurz ihre Haare.
Mit einem Stab steckte sie sich ihre Haare so wie eine Asiatin nach oben. Es war zwar eine einfache Frisur und dennoch wirkte sie relativ edel.
Auf die Minute genau klingelte es an der Haustür.
"Elaine, dein Date ist da!" rief Mia sie von unten und sie schrie ihr direkt zurück, dass sie heute kein Date hatte.
Denn ein Date war es auf gar keinen Fall. Lächeld empfing sie Raphael und ließ sich neben ihm ins Auto gleiten. Sie fuhren mal wieder nach Hannover rein. Genauer gesagt fuhren sie zum Stadttheater. Als sie dort angekommen waren, hielt er ihr eine Eintrittskarte hin.
Die Eintrittskarte war für eine Oper. Grinsend nahm sie sie entgegen und lief durch die Eingangstür.


Wart ihr schon einmal in einer Opa?

Und wenn ja in welcher?

Übrigens kommt dieses Kapitel schon heute, da ich mein ganzes Wochenende verplant habe und heute abend meine Austauschpartnerin aus Spanien bei uns ankommt. Deswegen werde ich in den nächsten vier Wochen wohl nicht so wirklich zum Schreiben kommen. Doch keine Angst, die letzten Wochen habe ich größteils damit verbracht meine Geschichte weiterzuschreiben. Das bedeutet, dass ich nun schon bei jeder Geschichte sechs Kapitel vorgeschrieben habe (zwei davon sind schon einmal für meinen Urlaub). Dies heißt also, dass ihr dennoch weiterlesen können werdet. Nur lese ich meist einmal über meine Kapitel drüber, mal mehr mal weniger,bevor ich sie dann wirklich veröffentliche, und ich das wohl nicht unbedingt schaffen werde. Seid deswegen nicht aufgrund von Fehlern verschreckt. Ich werde das nachholen... Wahrscheinlich erst in sechs Wochen, aber immerhin. Freut euch lieber über die Kapitel

~Liv

How I would like to say GoodbyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt