DREIUNDSECHZIG oder wie Elaine die kurzen Beine zum Verhängnis wurden

39 5 5
                                        

Für die Zugfahrt nach Los Angeles mussten sie zuerst nach Portland und das mit dem Bus. Eine Stunde dauerte diese Busfahrt. In Portland durften sie dann noch eine weitere Stunde auf ihren Zug warten. Diese Wartezeit überbrückten Raphael und Elaine in einem Café mit einem Kaffee und einem Muffin. Gestärkt fuhren sie dann in Richtung Süden und dort kamen sie erst am Abend an.
Am Ziel Ort führte ihr Weg sie also als erstes in ein Restaurant. Genauer gesagt entschieden sie sich für eine Pizzeria und damit auch für eine Pizza für jeweils beide von ihnen.
Nachdem sie gut geschlafen haben, entscheiden sie sich für einen ruhigeren Tag. Zuerst führte Elaine ihren Begleiter zum wunderschönen Santa Monica Pear und danach ging es weiter zum Venice Beach. Wochenlang hatten die beiden Jugendlichen sich von sportlichen Aktivitäten eher fern gehalten. Elaine hatte damit eher weniger Probleme. Früher hatte sie zwar Sport gemacht, aber nur um ihre Figut zu behalten. Nun konnte sie sowieso so viel essen wie sie wollte. Ihr Körper setzte davon nichts in Fett an.
Ihr war natürlich klar, dass dies von ihrem Krebs oder genauer von ihren Medikamenten kam, doch man sollte schließlich immer optimistisch und positiv bleiben. Somit stand sie ihrer fehlenden Gewichtszunahme einfach mal glücklich gegenüber. Es brachte schließlich auch nichts alles immer nur schwarz zu malen. Raphael, welcher liebend gerne sportlich aktiv war, fehlten die Trainigseinheiten schon ein bisschen. Aber er hatte sich dennoch bisher nicht beschwert.
Nun bot sich ihm aber die Möglichkeit und diese wollte er auf keinen Fall verstreichen lassen. Zwar war er nicht nur einmal joggen gewesen, aber davon hatte Elaine nicht den Hauch mitbekommen.
Also zogen sich die beiden ihre Klamotten aus und während sich das Mädchen in ihrem Bikini an den Strand legte und die Sonne tankte, trainierte der Junge an den Geräten des Venice Beach. Die Sonne heizte die Umgebung aber gut auf und so wurde es auch Raphael schlussendlich zu heiß. So legte er sich nach einer Abkühlung im Meer zu seiner Freundin. Diese hatte sich mit ihrem Buch auf ihrem Handtuch gemütlich gemacht. In den Ohren steckten ihre Kopfhörer und insgesamt bekam sie nichts mehr von ihrer Umgebung mit.
Der Halbitaliener sah seine Chance sie zu ärgern. Rasch legte er seine noch nassen Hände auf ihre Taille und schreckte sie damit auf. Mit einem Kreischen drehte sie sich zu ihm um und riss sich die Kopfhörer aus den Ohren. Schelmisch grinste er auf sie herab und sie funkelte wütend zu ihm hinauf.
Irgendwann wurde ihr Blick freundlicher und auch Raphael setzte sich auf ihr Handtuch. Dieses war zwar eigentlich ein bisschen zu klein für die beiden, doch Elaine machte bereitwillig Platz für den Jungen neben ihr.
Bevor sie sich aber ihm zuwenden konnte, wollte sie noch zumindest ihr Kapitel zu Ende lesen. Außerdem war sie noch immer ein wenig angesäuert wegen seiner Aktion von eben. Also zeigte sie ihm weiterhin erstmal die kalte Schulter und konzentrierte sich auf ihr Buch.
Dass sie ihn ignorierte, gefiel ihm so gar nicht. Da ihm relativ langweilig war, begann er sie in ihre Seite zu picksen. Er wusste, dass sie kitzelig war und so bekam er genau die gewünschte Reaktion von ihr. Kichernd versuchte sie ihn am Kitzeln zu hindern. Dies gelang ihr eher semigut und lachend schlug sie schlussendlich nur doch seine Arme weg.
Doch er hörte dennoch nicht auf und so sah Elaine ihre einzige Möglichkeit ihm zu entfliehen darin von ihm wegzurennen. Also sprang sie auf und stellte sich vor ihm. Die Hände hatte sie in ihre Hüfte gestützt.
Sein Blick war auf sie geheftet. Er schluckte einmal tief, als er sie so anstarrte. Sein Blick fuhr einmal an ihren gesamten Körper auf und wieder ab. Plötzlich erstickte das Kichern in ihrem Hals und auch sie blickte Raphael einfach nur an. Unter seinem Blick kribbelte ihr gesamter Körper. Sie fühlte sich vollkommen entblößt und doch war es kein unangenehmes Gefühl. Es war nur neu und unbekannt.
Plötzlich hielten seine Augen an einem Punkt ihres Körper an. Erst glaubte sie, dass er auf ihre Büste starrte, doch als er aufstand und mit seinen Fingern über den Punkt strich, realisierte sie, was ihn gefangen genommen hatte.
Jeden einzelnen Buchstaben ihres Tattoos fuhr er nach und flüsternd las er die Worte auf ihrer Haut vor.
Dann hob er seinen Blick und seine Augen fanden ihre. In seinen sah sie Verwirrung und ein einziges Fragezeichnen. Schüchtern schaute sie zu ihm hoch und hatte Angst vor seinen nächsten Worten.
"Ich denke, dass du mir etwas zu erklären hast." stellte er fest und legte seine Hände um ihre Taille.
Elaine konnte nicht anders, als ihm zu zustimmen. Vielleicht war es wirklich Zeit ihm die Wahrheit zu erzählen. Doch wo sollte sie anfangen und wie würde er wohl auf ihre Geschichte reagieren? Sie wusste es nicht, aber langsam war die Zeit gekommen, um diese Dingen herauszufinden. Also nahm sie seine Hand und zog ihn hinter sich her. Er hatte Recht. Sie musste ihm die Wahrheit sagen, aber das würde sie nicht hier machen.
Ihr Weg führte die Beiden in ein kleines Café. Schnell bestellte Elaine sich ein Getränk und ließ sich dann mit ihm an einem Tisch ganz in der Ecke nieder. Erst dann öffnete sie ihren Mund und begann ihre Lügen aufzudecken.

Also hiermit ein wunderschönes und herzliches Willkommen zur Lesenacht zur Feier von Ostern und ja ich weiß, dass noch nicht Ostern ist. Aber da diese Lesenacht dreiteilig wird und das letzte Kapitel um 24 Uhr bzw. 0:01 Uhr veröffentlicht werden wird, ist es meiner Meinung in Ordnung sie so zu betiteln. Die Kapitel kommen im 1,5 Stundentakt und nun genießt es einfach.

~Liv

How I would like to say GoodbyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt