Kapitel 22

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Eda krümmte sich vor Schmerzen. Fatih ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. Schnell lief er mit einem Killerblick an mir vorbei. Ich stand mir wie angewurzelt da und schaute zu Yasemin. „Abi! (großer Bruder) Als du losgefahren bist, hat mir Eda geschrieben, dass sie Fatih mitnimmt und dann bin ich sofort losgelaufen.", erklärte sie mir.

„Komm, wir fahren zum Krankenhaus", sagte ich. Wir stiegen ein und fuhren einfach Fatih und Eda hinterher.

Im Krankenhaus angekommen, wurde Eda sofort in ein Behandlungsraum gebracht. Fatih sollte nicht mit rein. Er kam auf mich zu. „Junge, wer bist du und was willst du von meiner Frau?!", fragte er. „Beruhig dich mal.. Ist das Kind überhaupt von dir?", antwortete ich provozierend. Er wollte mich Boxen, aber ich hielt seine Hand auf. „Beantworte meine Frage..", forderte ich ihn auf.

„Natürlich ist das mein Kind. Soll es etwa deins sein oder was?!", fragte er. „Möglich..", sagte ich. Er schubste mich und sagte: „Verpiss dich doch einfach und lass uns in Frieden!"

Eda kam raus und sah uns. Fatih lief auf sie zu und fragte sie aus. „Ja Askim (Schatz), es geht dem Baby gut.", antwortete sie. Sie liefen an uns vorbei, aber ich griff nach Edas Arm und sah sie nur flehend an. Ohne mich anzugucken, riss sie ihren Arm aus meiner Hand und lief weiter mit Fatih. Dann waren sie auch schon weg.

„Uff Yasemin.. ich liebe sie doch noch ..", sagte ich. Yasemin zog mich aus dem Krankenhaus und wir fuhren nach Hause. Es war halb 5. Das hieß, dass meine zwei Schätze zurück von der Schule sein müssten. Zu Hause angekommen sah ich die beiden auch schon im Wohnzimmer ihre Hausaufgaben machen. Ich küsste beide auf den Kopf und setzte mich zu denen. Nach einer Weile sagte Lamiy: „Baba, ich muss ein Text lesen für Deutsch. Du musst zuhören."

Dann begann sie zu lesen. Uff nee .. Es hat eine Ewigkeit gedauert, aber ok. Ich muss eben als Vater die Geduld zu sowas haben. Wenigstens war es richtig. Ich war stolz auf beide. Sie packten ihre Sachen in ihre Taschen.

„Lamy, Samy? Würdet ihr euch auf ein Geschwisterchen freuen?", fragte ich beide. Natürlich sagten beide sofort „Ja". „Mama ist schwanger. Das heißt, dass sie ein kleines Baby im Bauch hat. Ihr müsst also ganz vorsichtig sein, wenn ihr im Haus rumrennt.", erklärte ich.

„Baba, wie ist das Baby da reingekommen?", fragte Samira.

Oh fuck .. Gute Frage ..

„Öhh ... also .. Mama war beim Arzt .. und sie hat gesagt, dass sie ein Baby möchte .. Dann musste sie eine Tablette schlucken und warten. Jetzt hat sie ein Baby im Bauch. Und in einem halben Jahr, können wir das Baby im Arm nehmen.", improvisierte ich.

Was laber ich eigentlich für eine Scheiße?

„Und wie kommt das Baby da raus?", fragte Samira. „Mit einem Staubsauger saugen die das Baby bestimmt raus.", sagte Lamiya total sicher.

Ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen und lachte laut los. „Nein, der Bauch wird dann aufgeschnitten und dann nimmt man das Baby raus."

Beide hielten sich die Hände auf den Mund und waren wohl sehr begeistert.

-

Einige Tage später beschloss ich einfach zu Eda zu fahren. Ich hatte ihre Adresse herausgefunden. Ich klingelte und Eda machte die Tür auf. Als sie in mein Gesicht schaute, wollte sie die Tür sofort zu machen, doch ich stellte mein Fuß zwischen die Tür. „Cem, geh sofort weg!!", sagte sie ängstlich. Als ich ihren ängstlichen Blick sah, fiel mir wieder der Tag ein, wo ich sie .. ihr wisst schon ..

„Wir müssen reden!", sagte ich. „Ich will aber nicht. Außerdem bin ich nicht alleine zu Hause!", sagte sie leise. „Lüg nicht! Fatih ist auf der Arbeit!", sagte ich laut.

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt