Kapitel 42

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Moment, was? „Ich rufe bei seinen Eltern an oder fahre hin und werde sagen, dass du schwanger von dem Sohn bist. Dann müsst ihr heiraten! Was sollen die Leute denken? Du Ehrenlose!", rief Baba mir zu. Wieder spürte ich einen Kloß im Hals, den ich nur schwer schlucken konnte. „Das ist das letzte mal, dass ich jemals mit dir geredet habe! Sei froh, dass du noch unter meinem Dach leben darfst!", schrie er und ging aus meinem Zimmer.

Ich soll heiraten.. mit Enes? Mit einem der größten Player. Er war zwar mein Freund, aber als mein Vater uns erwischt hat, hat er sich von mir getrennt. Er würde das niemals machen. Niemals würde er mich heiraten und ich genauso so. Das wird niemals klappen!

Es wurde spät und ich versuchte zu schlafen..

Cems Sicht

Ich suchte auf WhatsApp die Adresse, die mir Samira vor zwei Monaten geschickt hatte. Morgen werde ich nicht zur Arbeit fahren, sondern zu den Eltern von dem Bastard.

Am nächsten Morgen fuhr ich Çihan zur Schule und fuhr dann zu dem Haus von dem Jungen. Als ich ankam, sah ich eine riesen Villa, wo Bodyguards davor standen. Aha .. also eine bekannte und reiche Familie. Na dann sehen wir doch mal, wer in diesem Haus wohnt. Ich parkte mein Auto und lief auf das Tor zu, wo zwei Bodyguards standen. „Haben Sie hier einen Termin?", fragte mich der eine. „Nein, aber-", setzte ich an, doch wurde unterbrochen. „Dann können Sie auch gleich gehen.", forderte der andere. Ernsthaft? Ich zückte meine Karte raus und hielt sie den beiden hin. „Entschuldigen Sie!", sagten beiden und öffneten das Tor. Was für ein Vorteil man hat, wenn man angesehen ist. Langsam lief ich auf die Tür zu und schaute mich dabei um. Ich klingelte und wartete. Kurz danach wurde die Tür von einer Frau, welche bestimmt etwas älter als ich war, geöffnet. „Hallo. Sie sind?", fragte sie lächelnd und zugleich verwirrend. Ich hielt meine Hand hin und stellte mich vor. „Guten Tag, ich bin Cem Kaplan. Leiter des XY Unternehmens. Dürfte ich mal reinkommen?" Die Frau schüttelte meine Hand und trat zurück, damit ich reingehen konnte. Das Haus sah sehr modern und schön aus. Sie stellte sich als „Merve Sahin" vor.

Als wir im Wohnzimmer saßen, fragte sie: „Was führt Sie hier her?" Irgendwie ist es schon unangenehm. Aber ich muss es irgendwie rausbringen. „Sie haben sicherlich einen Sohn, oder?", fragte ich. Die Frau lachte herzlich und antworte daraufhin: „Nicht nur einen! Ich habe sechs Söhne. Drei von denen sind verheiratet. Einer studiert, einer hat seit kurzem seinen Abschluss gemacht und einer hat die Schule fertig und arbeitet. Außerdem habe ich eine adoptierte Tochter." Wow..

Der, der studiert, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. „Welcher ihrer Söhne heißt Enes?", fragte ich. „Enes ist der mit dem Realschulabschluss, welcher arbeitet.", antwortete sie. „Wissen Sie, das ist mir wirklich sehr sehr unangenehm. Aber ..-", weiter kam ich nicht. „Nur zu. Keine Scheu!", sagte sie. Ja, wenn es doch so einfach wäre. Plötzlich ging die Tür auf und eine junge Frau trat rein. „Mama ich bin zurück." Die junge Frau und ich, wir sahen uns beide nur geschockt an. Das war doch Edas beste Freundin, diese Kira. Als ob..
Das ist doch nicht ernsthaft ihr Bruder.. War das geplant? Hat Eda das absichtlich gemacht? Dann sprach wieder die ältere Frau: „Ahh Kira, darf ich vorstellen: Das ist Herr Cem Kaplan." Sie wandte sich wieder mir zu: „Was wollten sie nochmal sagen?"
„Ihr Sohn Enes hat meine Tochter geschwängert!", sagte ich kurz und knapp. Kira und ihre Mutter hielten geschockt ihr Hände vor dem Mund. „Was erzählen Sie bitte für Lügen? Verschwinden sie! Mein Sohn macht so etwas nicht! Und verbreiten sie das nicht, sonst wird über uns geredet.", sagte die Mutter ernst. Eben war sie doch so schön am lachen. „Entschuldigung? Ich habe die beiden mit eigenen Augen erwischt! Ich habe seit zwei Monaten mit meiner Tochter nicht geredet. Wir können gerne ein Vaterschaftstest machen! Wenn sie nicht wollen, dass ihr gutes Ansehen verloren geht, dann sollten die beiden sofort heiraten, damit die Leute denken, dass sie nicht vorher etwas miteinander hatten.", gab ich von mir.

Kira kam auf mich zu: „Was unterstellst du meinem Bruder? Nur weil du Eda vergewaltigt hast, muss du dich nicht rächen." Den zweiten Teil flüsterte sie mir zu. Wütend stand ich auf und sagte: „Wir beide wissen ganz genau, dass es überhaupt nicht so ist! Das war ein Unfall ok. Und dies nicht!" „Ich kann nicht glauben, dass mein Sohn so etwas macht! Wir werden ihn fragen. Dann machen wir ein Vaterschaftstest.", beschloss die Mutter. Kira ging aus dem Zimmer und rief Enes. Eine kurze Zeit später tauchte er im Wohnzimmer auf. Als er mich sah, würde er sofort nervös. „Du hast meine Tochter geschwängert!!", schrie ich ihn an. „Das stimmt gar nicht!", schrie er zurück. Ich packte ihn an den Kragen: „Wenn das nicht stimmt, wen hab ich dann in meinem Haus gesehen, huh? Wenn das nicht stimmt, dann mach ein Vaterschaftstest!" Kira rannte von hinten auf mich zu und zog mich von Enes weg. „Ich war es nicht! Ich werde nirgendwo hingehen. Wenn deine Tochter schwanger ist, dann ist sie wohl 'ne Schlampe!", schrie er. Doch als das Wort ‚Schlampe' fiel, gab ich ihm sofort eine Backpfeife. „Sag jetzt die Wahrheit! Du weißt wohl nicht wer ich bin. Nur 5 Minuten und ich weiß alles über dich! Mit wem, wann, wo .. Allleees..", drohte ich ihm. „Du wirst der Heirat zustimmen oder ihr werdet euch in den Medien wieder sehen!", gab ich von mir und wartete geduldig. Die Mutter ging auf Enes zu: „Junge! Jetzt sag doch, dass du nichts gemacht hast." Von Enes kam nichts. Er stand nur da und schaute auf den Boden. Ich rief ein Magazinunternehmen an und berichtete davon, dass Enes Samira geschwängert hat. Aber auch was anderen Weibern hatte. „So lässt es sich auch klären.", sagte ich und lief zu meinem Auto. Kaum fuhr ich los, rief mich Melisa an. „Cem!! Samira ist in den Medien! Ich bringe denjenigen um, der das gemacht hat!", schrie sie wütend. „Melisa beruhig dich. Ich war das!", beichtete ich. „Bist du komplett bescheuert? Warum machst du das? Sie hat ein Fehler gemacht, aber sie ist immer noch deine Tochter und das du sowas machst, ist einfach nur falsch! Das arme Mädchen fühlt sich doch jetzt noch schlechter!", sagte sie und legte auf. Vielleicht war das ja doch nicht so ganz richtig... Was bin ich nur für ein Mensch.. Wie kann ich meiner Tochter so etwas an tun.

Samiras Sicht

Ich lag mal wieder in meinem Bett und starrte die Decke an. Plötzlich bekam ich mehrere Nachrichten. Als ich nachschaute, brach für mich eine Welt zusammen. Ich war einfach im Fernsehen und im Internet und wurde verspottet. Unter meinem Instagram Bild sah ich nur noch Kommentare wie „Hure", „Schlampe!", „Ehrenlose", „Was ist bei deiner Erziehung falsch gelaufen?". Mir stiegen die Tränen auf und ich könnte nicht mehr aufhören zu weinen. Immer und immer mehr Nachrichten bekam ich. Meine Mutter kam mit ihrem Handy in mein Zimmer und wollte mir das wahrscheinlich zeigen. Sie umarmte mich, doch ich wollte allein sein, also ließ sie mich dann allein.

Ich halte das nicht mehr aus! Es geht einfach nicht mehr weiter! Ich muss gehen..! Es ist denke ich für alle besser.. Mein Vater hasst mich und redet nicht mehr mit mir, mein kleiner Bruder hasst mich auch, alle Leute hassen mich.. Ich muss gehen... Ich hab es einfach nicht verdient zu leben..

Ich legte meine Hände auf den Bauch und sagte: „Es tut mir leid."
Aus meinem Schrank holte ich zwei Schals und band sie zu einem großen Schlaufen zusammen, welches ich dann an meine Decke befestigte. Ich stellte meinen Stuhl darunter und stieg drauf. Langsam atmete ich aus und legte mein Kopf in die kleine Schlaufe. „Ich muss gehen.", sagte ich leise. Ich trat den Stuhl weg und merkte die Enge an meinem Hals. Ich bekam immer weniger Luft. Mein Herzschlag verlangsamte sich..

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Rip..

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt