Kapitel 67

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Semihs Sicht

Ich wollte heute meine Mutter und meine Schwester retten. Ich konnte die beiden nicht länger leiden lassen. Çihan überließ mir eines seiner Autos, mit dem ich illegal zu meiner Mutter und Aleyna fuhr. Warum illegal? Weil ich keinen Führerschein hatte. In den letzten Jahren hatte ich ja leider nicht die Möglichkeit dazu. Aber ich habe das Fahren trotzdem lernen können.

Die Freude war einfach zu groß, dass ich meine Familie endlich wieder sehen konnte. Als ich ankam, war die Tür offen, also ging ich einfach rein. In der Hand hielt ich einen Blumenstrauß und eine Schachtel Pralinen. Doch mir fielen die Sachen aus der Hand, als ich meine Mutter mit einem Messer in der Hand sah, welches voll mit Blut verschmiert war. Auf dem Boden lag Fatih am verbluten. Meine Mutter hatte ihn umgebracht. Aleyna stand mit einer aufgeplatzten Lippe neben meiner Mutter. Was war bitte passiert?

Sofort lief ich auf meine Mutter zu und schmiss das Messer aus ihren Händen auf den Boden. Sie war am zittern und weinte. „Shhh..", beruhigte ich sie. Weil ihre Hände blutverschmiert waren, ging ich mit ihr zur Toilette und wusch ihre Hände. „Semih.. Ich.. ich ...", stotterte sie. Sie fiel mir um den Hals und weinte noch stärker. „Ich .. hab ihn .. umgebracht.." Mein Herz schlug verdammt schnell. Ich sollte am besten mit den beiden so schnell wie möglich weg von hier. „Komm Anne! Wir müssen schnell weg hier.", sagte ich.

Wir liefen zurück ins Wohnzimmer, wo sich Aleyna befand. Ich nahm sie ebenfalls an die Hand und lief mit beiden zum Auto. Meine Mutter war wirklich unter Schock. Ich schaute mich noch um, um sicher zu gehen, dass uns keiner gesehen hatte. Dann fuhr ich auch schon los. „Sind wir jetzt endlich frei?", fragte Aleyna. „Ja! Ihr seid bei mir sicher.", beantworte ich ihre Frage. Aleyna war jetzt auf einem ganz anderen Level, als die anderen Kinder, die in ihrem Alter sind. Aleyna hat weder das Lesen noch das Schreiben gelernt. Entweder werde ich ihr das beibringen oder sie wird zu einem Unterricht gehen müssen.

Endlich kamen wir in der Villa an. Ich half meiner Mutter, denn sie war so sehr geschockt, dass sie kaum sprach. Sie schaute sich panisch um, als wir drinne waren. „Fatih ist tot. Cem auch...", schluchzte sie. Ach ja... Sie wusste ja gar nichts davon. War auch besser so. Ich brachte beide ins Gästezimmer, damit sie sich erstmal ausruhen konnten. Ich war aber wirklich glücklich, dass er jetzt tot war. Er hatte uns das Leben wirklich zur Hölle gemacht.

Çihans Sicht

In der Firma gab es mal wieder viel zu tun. Vor allem fiel mir alles schwerer, seit dem mein Vater weg war. Aber obwohl es schwerer war, hatte ich es am Ende trotzdem immer geschafft.
Es klopfte an meiner Tür, welche kurz danach aufging. Ich war fixiert auf meine Unterlagen, deswegen sah ich nicht, wer reinkam. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie die Person sich hinsetzte. Als die Person sich räusperte schaute ich hoch. „Raus! Sofort!", schrie ich. „Çihan, hör mir doch mal bitte zu!", sagte Derya. „Du hast mich verletzt Derya! Du hast mit meinen Gefühlen gespielt! Und das nur, weil du deinem verlogenen Onkel helfen wolltest! So jemand wie du, hat in meinem Leben nichts zu suchen!" Sie flehte mich wieder an, ihr zu zuhören.

„Ich hatte Gefühle für Semih. Mein Onkel meinte, dass ich so tun sollte, als wäre ich seine Freundin. Aber ich hab nur seine Freundin gespielt, weil ich in seiner Nähe sein wollte. Warum ich wirklich diese Rolle spielte, war mir eigentlich egal. Doch ich hatte schnell gemerkt, dass er nichts für mich ist. Wenn du mir nicht glaubst, dann frag doch meinen Onkel. Er wusste von meinen Gefühlen Bescheid. Als ich dann dich das erste mal sah, war ich wirklich Hin und weg. Deine Art, wie du geredet hattest, hat mir direkt gefallen. Ich wusste nicht, wer du Warst, aber ich hatte mich in dich verguckt. Jetzt ist es viel intensiver, doch du blockst mich ab.", erzählte Derya.

Ich konnte dazu nichts sagen, also blieb ich einfach stumm. Sie stand langsam auf. „Hab schon verstanden..", kam es enttäuscht von ihr.

Meine Tür ging auf und ein maskierter Mann kam mit einer Waffe in der Hand auf uns zu. Derya rannte sofort zu mir, worauf ich sie schützend in die Arme nahm. „Wo ist Cem Kaplan?", schrie der Mann. Bevor ich antworten konnte, stürmten Polizisten rein und packten ihn. Derya atmete schnell und hielt sich die Ohren fest. Wer war das wohl? Überall  in den Medien wurde berichtet, dass mein Vater tot sei. Also was wollte der Mann denn noch?

Derya befreite sich aus meinen Armen und ging ohne etwas zu sagen. Gefühle für Derya waren schon da, allerdings sind die nicht so intensiv. Durch die Lüge von ihr, hatte sich ein kleiner Hass entwickelt. Ich wusste einfach nicht, wie ich über sie denken sollte. Vielleicht ändert sich das ja in den nächsten Tagen.

Cems Sicht

Es waren einige Tage vergangen, seit dem wir in Dubai waren. Dubai war wirklich sehr sehr schön, allerdings war die Hitze zu schlimm. Es waren um die 40 Grad. Azra war gerade in einer Sprachschule, währenddessen waren Melisa und ich auf dem Weg zu einem Einkaufszentrum. Es klingelte auf meinem Handy. Es war Semih.

„Hallo Baba! Es gibt gute Neuigkeiten!"

„Dann schieß mal los, mein Sohn!"

„Fatih ist endlich tot! Er ist endlich tot!", kam es freudig von Semih. Ich war auch froh, diese Nachricht zu hören. Ich schaue kurz glücklich zu Melisa, welche auch lächelte. Ich nahm ihre Hand in meine und küsste ihre Hand. Ehe ich wieder auf die Straße gucken konnte, fuhr ein Auto rechts in mein Auto rein. Die Airbags gingen auf und ich spürte kleine Scherben auf meiner rechten Hand, die ich mit Melisas ineinander verschränkt hatte. Ein Blick zu Melisa reichte, um zu wissen, dass es vorbei war. Mein Herz zerbrach in 1000 Stücke. Ich stieg aus und lief zum anderen Auto. Ein junger Mann öffnete die Tür und wollte gerade flüchten, doch ich hielt ihn sofort am Kragen fest. „Was fällt dir ein? Hast du keine Augen!?", schrie ich ihn an. Sein Gesicht kam mir ziemlich bekannt vor, doch ich kam nicht drauf, wer das war.

Ein Krankenwagen und zwei Polizeiwagen kamen nach einigen Minuten zur Stelle. „Wir heißen Sie?", fragte mich der Polizist. „Cem Kaplan.", sagte ich. „Und wie heißen Sie?", fragte er den jungen Mann. „Uhmm.. Ha-Hamza .. Kap-Kaplan..", beachte er stotternd raus. Was? Hamza?! Mein Neffe?!

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Zwei Wochen kein Kapitel.. ahhh sorry 😬 Noch 4/5 Klausuren, dann bin ich endlich fertig 🙄😤 Ich hab keine Lust mehr auf Schule! Ich will einfach nur Ferien!

Übrigens! Ramadan Mubarak! Ein gesegnetes Ramadan an alle Muslime!

Wie läuft bei euch momentan Ramadan?

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NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt