Kapitel 19

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Ich ging zurück ins Wohnzimmer und setzte mich neben Eda. "Cem mein Schatz, ich möchte dich und Cemil mit deinen Schwestern am Freitag Abend einladen.", sagte meine Schwiegermutter. "Wie kommen gerne.", gab ich zurück. "Ok, wir müssen jetzt gehen. Wir werden dann nochmal gemeinsam über die Verlobungsfeier sprechen.", sagte mein Schwiegervater. Darauf sagte ich sofort: "Ahh bleibt doch noch, ihr seid doch eben erst gekommen!" Beide bedankten sich, aber müssen gehen, weil sie noch ein Termin haben. Wir verabschiedeten uns alle und als die Tür geschlossen war guckten Eda und ich uns geschockt an. "Ey das war so unnormal knapp!!", sagte sie. Sie fuhr sich durch die Haare und begann dann alles wegzuräumen. Ich ging in Yasemins Zimmer und sah sie weinend da sitzen.

"Hayatim (mein Leben), was ist los?", fragte ich sie besorgt. Sie schluchzte und sagte: "Baba wird nächste Woche kommen, um mich wieder mitzunehmen .." Darauf sagte ich: "Das wird nicht passieren. Mach dir keine Sorgen!" Ich gab ihr ein Kuss auf die Stirn. "Achja .. Du musst in einem Monat, also nach den Sommerferien in die Schule. Ich hab dich angemeldet." Sie nickte und ich ging in mein Schlafzimmer. Ich hatte total vergessen, dass ich für Yasemin und Melisa ein Handy gekauft habe. Erst ging ich zu Yasemin und gab ihr das Handy. Sie freute sich sehr. Dann gab ich das andere Handy Melisa. Auch sie bedankte sich.

Ich ging in das Zimmer von Lamiya und Samira und sah beide spielen. "Wer ist Babas Liebling?", fragte ich. Beide standen auf und rannten zu mir. "Iiiich", schrien beide. Ich nahm beide in den Arm und sagte: "Ich hab euch beim Ballett und Kinderturnen angemeldet." Beide freuten sich und küssten mich. Ich lachte und ließ beide dann alleine.

In der Küche war Eda. Sie war gerade am Kochen also bemerkte sie mich nicht. Ich griff von hinten nach ihrer Taille und küsste ihren Nacken. "Hör auf .. wir sind nicht alleine..", sagte sie. Ich jedoch konnte nicht aufhören und machte weiter. Sie stöhnte kurz auf. Plötzlich kam Melisa in die Küche. Sie hat gesehen, was ich machte und guckte beschämend auf den Boden. Ich löste mich natürlich sofort von Eda. "Entschuldigung..", sagte sie. "Was ist?", fragte ich. "Ich weiß nicht wie man hier die Sprache einstellen kann..", antwortete sie. Ich erklärte es ihr und sie ging dann. "Woher hat sie denn das neue Handy?", fragte Eda. Darauf antwortete ich: "Ich hab ihr und Yasemin ein iPhone geschenkt, so als Willkommensgeschenk."

Sie nickte und widmete sich dem Kochen. Ich ging ins Wohnzimmer und sah Melisa da mit einem Buch sitzen. Ich setzte mich auf die andere Couch und guckte nach einer größeren Wohnung bzw nach einem größeren Haus. Eine Weile später kam auch Yasemin. Sie setzte sich neben mich und zeigte mir etwas auf ihrem neuen Handy. "Abi guck mal. Ich hab eine App gefunden, da kann man Freundschaften schließen. Die heißt Tinder." Ich nahm ihr geschockt das Handy weg. "Lösch das sofort! Da werden keine Freundschaften geschlossen! Da sind nur Perverslinge!", sagte ich wütend.
Eda kam plötzlich aus der Küche. "Was ist los? Was schreist du so rum?" Ich antwortete: "Sie hat sich Tinder runtergeladen.." Eda schaute nur geschockt. "Tamam, Tamam ich lösche es ..", sagte Yasemin.

Ich gab ihr das Handy und sie löschte es auch. Jeder war beschäftigt. Die Kinder spielten, Yasemin war mit ihrem Handy beschäftigt, Melisa las ein Buch, Eda war am Kochen und ich schaute weiterhin nach einer Immobilie. Als ich fündig wurde, ging ich zu Eda. "Eda guck mal. Wie findest du dieses Haus?", fragte ich sie und zeigte ihr mein MacBook. Eda war begeistert und ich schrieb die Firma sofort an. Eda machte den Ofen auf und es kam ein ziemlich gut duftender Geruch auf mich zu. Es war eindeutig Lasagne! Ich ging ins Wohnzimmer. Yasemin kann jetzt nicht wie eine Prinzessin hier rumsitzen. "Yas! Hilf Eda in der Küche.", forderte ich sie auf. "Ja, warte kurz Abi!" "Jetzt!", forderte ich sie wieder auf. Sie legte ihr Handy beiseite und stand auf.

Ein paar Tage später ..

Ich war gestern mit Eda bei der Besichtigung des Hauses und wir haben beschlossen, das Haus zu kaufen. Eda wollte eigentlich nicht, dass ich so ein großes und teures Haus kaufe, aber ich meine, wenn man das Geld schon hat. Außerdem braucht jeder sein Platz und meine Wohnung ist einfach zu klein. Ich bekam auch sofort die Schlüssel und ich fing an zu planen. Ich organisierte Raumdesigner, welche das Haus innerhalb weniger Tage fertig mit allen Möbeln einrichten würden.

Bis zu unserer Verlobungsfeier waren es nur noch drei anhalb Wochen. Yasemin und Melisa brauchen noch Kleider, also nahmen wir vor heute in die Stadt zu fahren, um Kleider zu besorgen. Aber eigentlich hatte ich keine Lust mitzukommen. "Ich denke, dass ich doch zu Hause bleibe. Ihr könnt euch alle ein Shopping-Tag machen. Ich bleibe zu Hause." Alle waren einverstanden. Ich gab Eda meine Kreditkarte und sagte allen, dass sie sich mit meiner Karte ihre Sachen bezahlen sollen. Dann waren sie alle weg. Ich legte mich auf die Couch und chillte mit meinem Handy.

Dann bekam ich eine Nachricht.

Anonym: >Endlich bist du alleine.. Mach die Tür auf..<

Ich war wirklich verwirrt. Ich überlegte, ob ich wirklich die Tür aufmachen soll, aber stand dann tatsächlich auf und öffnete die Tür. "Babyyyy! Ich hab dich vermisst", schrie das Mädchen. Sie rannte auf mich zu und begann mich zu küssen. Gerade als ich sie wegdrücken wollte, ertönte Edas Stimme:"DU ARSCHLOCH!!" Sie zog das Mädchen an den Haaren zurück und schubste sie. "Verpiss dich du HURE!!!", schrie Eda. Das Mädchen rannte die Treppe runter. Ich war wie versteinert und aus mir kam kein Wort raus. Eda fing an zu weinen und schlug mir auf die Brust. "Warum tust du mir das an?! WARUM???", schluchzte sie. "Willst du mir etwa wieder sagen, dass du nichts dafür kannst, weil du vorher ein FCKBOY warst und es nicht einfach ist, sich zu ändern?!", schrie sie. Ich brachte wieder kein Wort raus. Eda weinte weiter und sank auf den Boden. "Sag doch was.. sag was ..", schluchzte sie leise.

Mein Herz klopfte gerade wie wild und ich wusste, dass wenn ich ihr auch die Wahrheit sagen würde, sie mir nicht glaubt. Was war nur mit mir los? Warum konnte ich nichts sagen? "Zum Glück habe ich mein Portmonee vergessen und bin nach oben gekommen. Wer weiß, was sonst passiert wäre ..", sagte sie. Ich zog sie nach oben. Ich hielt ihren Kopf fest, damit sie mich anschauen konnte. Ich wischte ihre Tränen mit meinem Daumen weg. Ich zeigte ihr die Nachricht, die ich von dem Mädchen bekam. "Ich .. Ich weiß nicht, wer das war.. und woher sie meine Nummer hat .. Ich hab aufgemacht und dann hat sie mich einfach geküsst. Aber als ich sie wegdrücken wollte, hast du die Situation gesehen und dachtest sofort falsch. Askim (Schatz), du weißt, dass ich mich verändert habe und dich niemals betrügen würde."

Sie nahm meine Hände weg von ihrem Gesicht und schaute mich nur an. "Ich bezweifle echt, ob unsere Beziehung halten wird. Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein. Ich lasse mich von dir scheiden!!"

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wusste, dass sie das wirklich Ernst meinte. Sie wollte gerade gehen, aber ich griff nach ihrer Hand. "Vertraust du mir nicht..?", fragte ich sie. "Versuch nicht irgendwas in Odnung zu bringen, es ist vorbei ..", sagte sie mit Tränen in den Augen. Sie gab mir mein Handy zurück und schlug die Tür hinter sich zu. Ich wollte die Nachricht löschen und sah, dass dieses Weib noch etwas geschrieben hatte.

>Wenn sie weg ist, dann schreib mir. Ich komme wieder hoch und dann wiederholen wir das von vor ein paar Tagen<

Eda hat wohl diese Nachricht gelesen. Diese Hure, was fällt der ein.

Am Abend kamen alle wieder zurück, außer Eda. "Wo ist Eda?", fragte ich alle. "Sie ist nach Hause gefahren.", antwortete Yasemin. Ich denke, dass Eda denen nichts erzählt hat von dem Vorfall. Aber das ist auch besser so.

Ein paar Tage vergingen und ich hatte tatsächlich Liebeskummer. Ich schrieb Eda an, aber sie hatte mich geblockt. Ich versuchte sie mehrmals anzurufen, aber sie lehnte ab. Es machte mich fertig. Ich war nur noch in meinem Zimmer und ging kaum raus. Yasemin und Melisa fragten mich immer wieder, was los mit mir wäre, aber ich sagte nur, dass ich krank bin. Aber heute hielt ich es nicht aus. Ich fuhr einfach zu Eda nach Hause. Ich klingelte und Asma machte die Tür auf. Sie funkelte mich böse an. "Was willst du hier!?"

Ich ignorierte ihre Frage und ging einfach rein. Ich lief direkt in Edas Zimmer und sah sie auf ihrem Bett zusammengekrochen mit hunderten von Taschentüchern. Eda bemerkte mich und drehte sich sofort auf die andere Seite. "Geh weg!! Ich will dich nicht sehen!", sagte sie wütend. Ich ging einfach auf sie zu und hob sie über meine Sculter. Eda schlug mir hinten auf den Rücken. "Lass mich los! Du sollst mich loslassen! EY!", schrie sie. Ich lief an Asma vorbei und setzte Eda auf den Beifahrersitz. Bevor sie abhauen konnte, stieg ich schnell ein und fuhr los.

Irgendwo ins Nirgendwo.

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NigieneSa<33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt