Kapitel 62

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„Was fällt dir ein, einfach hier aufzukreuzen? Ich werde jetzt die Polizei anrufen!", schrie ich und hielt ihn weiterhin fest. „Nein, warte Çihan!", hielt mich mein Vater auf.
„Ich bin doch nur hier, um mein Geld abzuholen.", sagte der Mann und versuchte sich loszureißen. „Was für Geld?", fragte ich verwirrt, aber ließ ihn trotzdem nicht los. „Er hat mich beauftragt, dich gegen die Glasscheibe zu schubsen.", erklärte er mir. Entgeistert schaute ich ihn an und ließ ihn los. Langsam drehte ich mich zu meinem Vater. „Was? Was redest du da, Junge?", schrie Baba. „Ach, tu doch nicht so..", kam es von dem Mann. „Baba.. was soll das?", fragte ich etwas sauer. „Mein Sohn, das stimmt nicht. Ich würde dir niemals schaden wollen! Wieso willst du einem Fremden glauben?", sprach er. Ich fuhr über mein Gesicht und atmete ein mal tief ein und aus. Ich wandte mich dem Mann zu: „Warum sollte ich dir glauben?"

„Ich würde niemals einer Person schaden. Ich hab es nur für das Geld gemacht!", sagte er. „Çihan, geh raus. Ich kläre das schon.", kam es von Baba. „W-was..?", fragte ich ungläubig und führte fort: „Ich war immer dabei, wenn du Probleme hattest und ich habe sie immer für dich geregelt. Jetzt schickst du mich einfach raus? Das ist mir jetzt neu.. Also hast du diesen Mann wirklich beauftragt, mir zu schaden. Danke Baba! Wirklich!"
Enttäuscht verließ ich das Büro und hörte noch, wie mein Vater meinen Namen rief, doch ich war entsetzt, schockiert, enttäuscht und traurig zugleich.

Was war nur los mit Baba? Sowas hatte er noch nie gemacht.. Wäre ich nicht rechtzeitig gekommen, hätte was auch immer passieren können. Ich hatte keine Lust mehr, deshalb setzte ich mich in mein Auto und wollte losfahren. Ich wollte mein Auto starten, doch es klappte nicht. Noch einige Male versuchte ich es, doch ich gab auf und schlug genervt auf mein Lenkrad. Dann machte ich mich einfach zu Fuß auf den Weg. Ich wollte einfach zum Café. Es dauerte etwas, bis ich ankam, doch es war mir in diesem Moment egal, wie lange ich laufen musste.

Ich lief ins Café rein und ging direkt auf Tina zu. „Heute möchte ich nur ein Glas Wasser haben.", sagte ich und lief dann zu einem freien Platz. Im Laden schaute ich mich, wie immer, nach Derya um. Doch ich sah sie nicht. Tina brachte mir ein Glas Wasser und ich fragte sie direkt, wo Derya sei. Derya war heute krank. Vielleicht hat Baba Derya ja auch nur eingestellt. Sie ist doch ein so nettes Mädchen. Oder war das Ganze auch nur Schauspielerei? Steckte sie mit dem Mann unter einer Decke?

Heute war einfach nicht mein Tag.

Cems Sicht

„Du warst also derjenige, der meinen Sohn gegen die Glasscheibe geschubst hat? Was fällt dir eigentlich ein? Und jetzt hast du auch noch Çihan erzählt, dass ich dich dafür eingestellt habe. Geht's noch? Was ist dein scheiss Problem! Ich werde dir die Firma nicht geben! Die Firma wird nur zu 50% an dich gegeben, wenn das in einem Vertrag fest gemacht ist. Aber wenn ich sterbe, dann geht die Firma nur an Çihan! Wenn du mich weiterhin drängst, dann werde ich mir das Leben nehmen!", schrie ich.

Semih ballte seine Fäuste zusammen und sagte: „Wenn du nicht diesen Vertrag unterschreibst, werde ich vor dir mein Leben nehmen!" „Mach doch! Es interessiert mich nicht, denn du bist nicht mein Sohn! Geh zu Fatih!", schrie ich wieder. Natürlich interessierte ich mich, aber ich musste das sagen, damit er endlich aufhörte, mich zu bedrängen.

„Weißt du.. Ich werde nur ein mal schnipsen und es kann was passieren.", sagte er. Ich schnaubte nur. Als er schnipste, passierte natürlich nichts. Erst nach einigen Sekunden klingelte mein Handy. Verwirrt ging ich ran und sofort hörte ich Melisas Schreien. „CEEEM! CEM! Sie wollen Azra mitnehmen!! CEM KOMM SOFORT NACH HAUSE!", rief Melisa ins Telefon weinend. Meine Brust schmerzte wieder. Ich sackte auf den Boden, denn mit wurde schwindelig. Was tat dieser Junge bloß mit mir. Komischerweise kniete sich Semih hin und schaute mich besorgt an. „Baba!", rief er. Er stand plötzlich auf und ging einfach.

Semihs Sicht

Man fragt sich, warum ich anders geworden bin. Das ist ganz einfach zu erklären.

Vor 10 Jahren ..

Nachdem Lamiya freigelassen wurde, saß ich gefesselt auf dem Stuhl und wartete, bis ich gehen durfte. Ich wartete und wartete, aber es kam einfach nie dazu. Ich hatte ein Hass auf Fatih.  Jeden Tag schaute er nach mir, aber ging wieder, ohne etwas zu sagen. Eines Tages hatte er wohl keine Lust mehr, also sagte er mir: „Hör mir gut zu! Ich werde dich zwar nicht frei lassen, aber du wirst mir immer gehorchen und du du wirst von deinen Fesseln gelöst. Aber raus kommst du hier nicht. Solltest du es versuchen, wird deiner Familie etwas zustoßen!"

8 Jahre lang lebte ich gefangen bei meinem Stiefvater. Eines Tages sah ich meine Mutter und Aleyna neben mir liegen, als ich aufwachte. Mir kamen sofort die Tränen und ich küsste und umarmte sie, bis der Teufel kam und uns trennte. „Genieße noch die Zeit mit deiner Mutter.", kam es geheimnisvoll von Fatih.

Meine Mutter stritt sich viel mit meinem Stiefvater. Sie erzählte mir immer wieder, wie schön es doch wäre, wenn sie jetzt bei meinem richtigen Vater Cem wäre. Meine Mutter wurde immer schwächer und Aleyna wurde immer dünner. Zwei Jahre später bekamen Aleyna und meine Mutter Handschellen und Fußketten. „Es ist Zeit! Dich wird keiner mehr erkennen. Meine Nichte Derya wird deine Freundin spielen, welche du aber fertig machst und irgendwann verlässt. Du wirst zu deinem Vater ins Büro gehen und ihn auseinander nehmen. Du wirst die Firma übernehmen. Deine Aufgabe ist es, 50% der Firma zu übernehmen. Du wirst dich nur Cem vorstellen, der Rest darf deine wahre Identität nicht kennen! Sobald du die Firma hast, gibst du es an mich weiter!", erklärte er.

„Und was, wenn nicht?", kam es von mir. „Für jeden Fehler, den du machst, wird deine Mutter oder deine Schwester leiden! Ich werde deine Mutter vergewaltigen und du wirst persönlich deine Schwester vergewaltigen! Man darf dir nichts anmerken! Du bekommst ein Mikrofon und ich werde alles hören! Du wirst Cem fertig machen! Du wirst ihn schubsen und schlagen.", erklärte er wieder. „Ich vergewaltige doch nicht meine Schwester! Bist du wahnsinnig?", fuhr ich ihn an und hielt ihn am Kragen fest.

„Tja.. Mach einfach keine Fehler! Dann passiert auch nichts. Und wage es noch einmal deine Hand mir gegenüber zu erheben, dann werde ich selber Aleyna vergewaltigen. Mir doch egal, ob sie meine Tochter ist." Mir machte es tatsächlich Angst, dass er sowas sagte. „Mein Vater hat so viel für mich gemacht und dann soll ich mit so einer Einstellung ihm unter die Augen treten?", fragte ich, „Einen Scheiß hat er gemacht. Du wirst so tun, als hätte ich dich manipuliert. Als hätte ich dir so lange eingeredet, dass sie dich nicht wollen, sodass sie denken, dass du dich von ihnen ausgeschlossen und vernachlässigt fühlst. Du hast ein Stöpsel in deinem Ohr, also du kannst hören, was ich dir sage. Wenn du eine Sache nicht tust, dann werden deine Mutter und Aleyna leiden!"

10 Jahre später..

Als ich meinen Vater nach so langer Zeit wieder gesehen hatte, wollte ich ihn nur ganz fest umarmen und nie wieder los lassen. Doch ich musste mich leider in meine Rolle versetzen und den bösen spielen. Mein Vater tat mir so unglaublich Leid. Aber ich wollte auch nicht, dass dieser dreckige Typ meiner Mutter und meiner Schwester etwas antat!

Als er auf den Boden sackte, kniete ich mich sofort zu ihm, doch mein Stiefvater schrie mich an und sagte: „Du dummer Junge! Was machst du da? Steh auf und geh raus!"

Ich musste ihn alleine zurück lassen.

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Sorry für die Verspätung 😅

Wir haben gerade 7:08 Uhr und ich bin so heftig müde. Die Schule ist einfach so demotivierend!!! Ahhh!

Habt einen schönen sonnigen Tag Leudis!

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt