Kapitel 43

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Cems Sicht

Ich fühlte mich doch etwas schlecht, dass ich meine Tochter blamiert hatte. Aber vielleicht lernt sie daraus. Ich fuhr wieder nach Hause. Es war ungefähr 11 Uhr Vormittags und die Kinder schliefen in den Ferien wahrscheinlich lange aus. Als ich ankam, sah ich nur Melisa im Wohnzimmer auf der Couch. „Geh bitte mal die Kinder aufwecken. Ich will noch frühstücken..", sagte ich. Melisa machte sich langsam auf dem Weg nach Hause. Solange breitete Zarah den Tisch vor. Ich setzte mich auf die Couch und notierte einige Sachen auf meinem MacBook. Ich nahm ein Schreien von Melisa war und mein Herz blieb fast stehen. Ist etwa ihre Fruchtblase geplatzt? Mit möglichst schnellem Tempo lief ich die Treppen hoch. Im Flur sah ich dann Melisa vor Samiras Zimmer. Mit Tränen überströmt fing sie an zu schreien. Ich rannte zu ihr und fragte, was los sei. Sie zeigte nur zitternd mit ihrem Finger auf Samiras Zimmer.

Langsam stellte ich mich vor sie und als ich sah, wie Samira da an einem Strick in der Luft sich erhängt hatte, bekam ich Gänsehaut. Ich rannte zu ihr und entfernte den Strick von ihrem Hals. Melisa kam schreiend rein, fiel auf die Knie und nahm Samira in die Arme. „Samy wach auf! Samira bitte wach auf!!", schrie sei. Dock keine Reaktion. Ich ging raus aus ihrem Zimmer und schlug fest gegen die Wand. Meine Hand fing an zu bluten, doch mir war das so egal. Das war alles meine Schuld! Ich holte mein Handy raus und rief sofort den Krankenwagen an. Ich konnte mir das nicht ansehen. Sie hat sich umgebracht.. und das meinetwegen. Ich hab sie blamiert und ich habe sie ganze zwei Monate lang nicht beachtet. Sie hat ein Fehler gemacht, aber ich war so streng, dass ich einfach nicht gemerkt habe, wie es ihr ging. Alles meine Schuld.

Çihan öffnete seine Zimmertür. Doch bevor er die Situation sah, fuhr Zarah ihn in die Stadt. Auch Zarah hatte davon mitbekommen und sorgte dafür, dass Çihan erstmal nichts mitbekam. Mir kamen immer mehrere Tränen. Langsam lief ich zu Samiras Zimmer, wo Melisa immer noch wie vorhin saß, nur diesmal nicht weinte. „Melisa. Steh auf! Es ist besser, wenn du dich mal hinlegst..", sagte ich und zog sie am Oberarm. Sie drehte sich zu mir und schaute mich sehr wütend an. „Das war doch alles deine Schuld!! Das arme Mädchen hat immer wieder erzählt, wie sehr sie dich vermisst hat und wie gerne sie dich umarmen wollte. Deinetwegen hat sie sich jetzt umgebracht! Es ist alles deine Schuld!", schrie sie mich an. „Ich weiß es doch. Aber bitte denk' auch an das Baby! Steh bitte auf und leg dich in dein Bett. Der Krankenwagen ist gleich da.", sagte ich ruhig. „Nein! Es gibt jetzt nichts wichtigeres!", sagte sie und fing wieder an zu weinen. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Es klingelte an der Tür und ich rannte sofort zur Tür. Es kamen einige Sanitäter und stürmten in Samiras Zimmer. Sie legten sie auf die Liege und gingen zum Krankenwagen. Melisa wollte nicht, dass ich mitfahre. Deshalb fuhr sie mit und ich blieb mit Lamiya zu Hause. Als ich in Lamiyas Zimmer ging, war sie noch am schlafen. Ich setzte mich auf ihr Bett und versuchte sie durch Streicheln zu wecken. Sie streckte sich und blinzelte langsam mit den Augen. „Hast du geweint?", fragte sie als aller erstes. „Lamiya.. es ist wirklich ernst jetzt..", sagte ich. Sie setzte sich auf und wartete, dass ich endlich redete. „Samira und deine Mutter sind gerade im Krankenhaus und es is-", begann ich zu erzählen. Lamiya unterbrach mich und sagte: „Kommt endlich das Baby?" Ich nahm ihre Hände und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es wird nicht einfach für dich sein. Aber genau so auch für uns.. Es ist so .. Also.." Ich kratzte mich am Kopf und wusste nicht, wie ich es ihr sagen sollte. „Zarah ist mit Çihan rausgegangen, damit er nichts davon mitbekommt. Also .. Samira hat .. also sie hat .. Selbstmord begangen.", sagte ich und ich legte meine Hände auf mein Gesicht, weil ich weinen musste. Von Lamiya kam nichts. Ich schaute hoch zu ihr und sie starrte mich geschockt an. „Das ist doch ein Witz?", kam es von ihr. Ich schüttelte den Kopf: „Nein .."
Sie fing an zu weinen und zu schreien. Schnell nahm ich sie in die Arme und sie heulte sich erstmal sehr lange aus.
Eine Weile später war sie vom ganzen Weinen eingeschlafen. Das wird eine echt harte Zeit. Ich fuhr ins Krankenhaus und fragte nach Samira.

Melisa saß im Flur und wischte sich immer wieder die Tränen weg. Als sie mich sah, drehte sie sich weg. „Wo ist sie?", fragte ich. Melisa schluchzte und sagte: „Im .. Leichenraum.."
Ich nahm sie in die Arme und sie weinte sich noch mehr aus. Es war einfach alles meine Schuld. Wir fuhren nach Hause und Lamiya saß mal wieder weinend in ihrem Zimmer. Sie zeigte uns einen Brief. Es war ein handgeschriebner Brief von Samira. Mit dem Datum von heute drauf.

Anne, Baba, Lamiya, Çihan, ich liebe euch!

An meinem Tod habt ihr keine Schuld.. Gibt euch keine Schuldgefühle. Es war einzig und allein meine Schuld und ich habe es verdient schlecht behandelt zu werden. Es ist gut, dass ich gegangen bin. Dann muss euch nichts peinlich sein und ihr müsst auch nicht euer Geld für eine sinnlose Hochzeit ausgeben. Ich habe auch ein unschuldiges Kind mit in den Tod gerissen, aber dieses Kind hätte keine Liebe von euch bekommen. Verzeiht mir meine Fehler. Wenn Gott mir verzeiht, dann solltet ihr das auch..

Samira .."

Samira .. ich weiß ganz genau, dass es meinetwegen war...

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Etwas kürzer als sonst, aber ich bin auf Klassenfahrt und da hat man leider nicht so viel Zeit.

Das Kapitel war etwas trauriger.. ☹️

Voten nicht vergessen! 😁

NigieneSa<33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt