Kapitel 51

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~ Chapitre cinquant-et-un (bisschen meine Französisch-Skills präsentieren 😂)

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Mein Herz klopfte wie wild und ich konnte nur schwer schlucken. Lamiya war noch nicht zu Hause. Sie würde erst in zwei Stunden kommen. Ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augen stauten, doch ich blinzelte diese schnell weg. Wie soll ich ihr das mit Samira sagen?

Ich habe Lamiya und Samira wie meine Töchter aufgezogen, doch jetzt hatte alles ein Ende... Aber die Frau vor mir ist einfach meine älteste Schwester. Ich stand auf und fiel ihr einfach um den Hals. Ich hörte sie schluchzen. Das machte mich ebenfalls emotional. „Es gibt da eine Sache, die kann ich dir nicht einfach do sagen. Besser ich zeige dir das. Mit fällt es leider viel zu schwer.", sagte ich und zog sie an der Hand. Ohne den anderen Bescheid zu geben, fuhr ich mit ihr los.

Sie wusste natürlich nicht, wohin ich sie fuhr. Als wir ankamen, steigte sie aus und schaute sich verwirrend die Umgebung an. „Cem? Was machen wir hier?", fragte sie mich als wir gemeinsam auf den Friedhof liefen. Sie geriet leicht in Panik. „Cem? Geht es Samira und Lamiya gut?", fragte sie. Mein Herz klopfte so krass, als ob es gleich rausspringen würde. „Folg' mir bitte einfach.", antwortete ich ihr.

Wir liefen sehr lange, bis ich dann endlich das Grab von Samira sah, welches voll mit Blumen überströmt war. Es lagen Bilder, Kerzen, Texte, ein Buch und sehr viele Blumen auf ihrem Grab. Mit einem Kloß im Hals blieben wir dann vor Samiras Grab stehen und ich schaute zu Zülal, die sich das Grab nun anschaute.

Samira Kaplan
12.12.2012
04.10.2030

Sie war still, doch dann liefen ihr Tränen über das Gesicht. Ich wischte ihre Tränen weg und umarmte sie. Dann weinte sie richtig doll. „Warum Cem? Sie war doch erst 17.. fast 18 .. Was für eine Krankheit hatte sie?", fragte sie entsetzt. „Sie hatte .. keine .. Krankheit.. Es war alles .. meine Schuld, Zülal!" Ich fiel zu Knie vor Samiras Grab und legte mein Gesicht in meine Hände. Zülals Hand legte sich auf meine Schulter. „Cem! Was ist passiert?", fragte sie mich weinerlich. „Du wirst mich hassen Zülal! Ich bin ein schlechter Mensch! Es ist alles meine Schuld!", schrie ich. „Cem du machst mir Angst..", sagte sie. Ich wischte mir die Tränen weg und stand auf.

Zülal schaute mich auffordernd an. Also erzählte ich ihr, was passiert war.

Sie hielt sich geschockt die Hand vor den Mund. Sie blieb still und sagte dann aber: „Du bist nicht Schuld, Cem. Ich muss das ganze erstmal verarbeiten. Können wir hier bitte weg?" Ich nickte langsam und wir liefen wieder zurück zum Auto. „Hat Lamiya ein Freund?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht, dass ich wüsste. Lamiya hätte mir sonst davon erzählt. Aber sie ist viel zu sehr vertieft in ihrem Studium."

Ich hörte Zülal schluchzen. „Ich habe die wichtigsten Momente einfach verpasst.. Als sie laufen lernten, als sie sprechen konnten, als sie in die erste klasse kamen, als sie ihren ersten Zahn verloren haben, als sie ihren Abschluss gemacht haben.. Samira konnte ich nicht einmal sehen..", sagte sie. Ich wischte ihr die Tränen weg und sagte: „Dann kannst du dich ja glücklich schätzen, dass ich fast alle Momente gefilmt bzw fotografiert habe."

Wir kamen zu Hause an in dich hatte total vergessen, dass Melisa auf mich sauer war. Bestimmt denkt sie, ich bin mit einer Neuen abgehauen. Zülal ist nicht hässlich. Sie sieht auch kaum älter aus als ich, aber sie ist trotzdem die älteste von meinen Geschwistern. Wie schon geahnt, saß Melisa ungeduldig auf der Couch und sprang auf, als sie uns sah. Melisa wollte sofort auf Zülal losgehen, doch ich hielt sie sofort fest. „Melisa!", rief ich mit einem gefälschten Lächeln. „Das ist meine älteste Schwester Zülal. Und Abla (große Schwester), das ist Melisa, meine Frau.", stellte ich die beiden einander vor. Melisas Blick wurde weicher und sie nahm Zülal in die Arme.

Eda kam nun auch runter und sagte kurz „Hallo." und wollte schon gehen, doch ich hielt sie auf. Ich kassierte aber böse Blicke von Melisa. „Das ist Eda. Melisas Cousine. Und Eda, das ist Zülal. Meine große Schwester.", sagte ich. Beide schauten mich geschockt an, doch sagten nichts. Innerlich musste ich wirklich lachen. „Zülal Abla ist die Mutter von Samira und Lamiya.", gab ich bekannt. Wieder schauten die beiden mich geschockt an. „D-das heißt.. die beiden .. waren deine .. Nichten?", fragte Melisa. Langsam nickte ich.

Eda musste gehen, also machte Zarah Tee für Zülal, Melisa und mich. Zülal erzählte Melisa auch ihre Geschichte. Lamiya war immer noch nicht da. Sonst war sie immer viel früher da, aber ausgerechnet heute, brauchte sie länger. Irgendwann zeigte ich Zülal das Zimmer von Lamiya. Wieder begann sie zu weinen. Sie konnte es kaum aushalten, ihre Tochter in die Arme zu nehmen. Ich bekam einen Anruf, also verließ ich Lamiyas Zimmer. „Cem Bey (Herr), Robyn und Mert wurden abgeschossen. Lamiya und Semih sind in Lebensgefahr!", hörte ich nur. Ich sprintete nach draußen und sah die Bodyguards dort stehen. „Wo sind Lamiya und Semih!!", fragte ich schreiend. Jeder von ihnen zuckte mit den Schultern.

Robyn und Mert waren die Bodyguards von Semih und Lamiya.

Angespannt setzte ich mich in mein Auto und wollte losfahren, als mir ein Video zugeschickt wurde. „Na Cem! Erkennst du mich wieder? Hahahhahaha", sagte die Stimme im Video. Ein Licht ging an und Fatih stand dort mit langen Haaren und Vollbart. Er war wohl frisch aus dem Knast. Die Kamera führte dann zu Semih und Lamiya, welche bewusstlos an Stühlen gefesselt wurden. „Du kannst lange suchen! So schnell findest du uns nicht.", sagte er. Er lachte dreckig und das Video war zu Ende. Ich schlug voller Wut gegen mein Lenkrad und wusste nicht, was ich machen sollte.

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Ein Teil der Klausuren sind endlich geschafft, aber ich habe noch eine Menge zu tun. Habe noch die Zeit gefunden, etwas zu schreiben.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt