Kapitel 44

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Es war eine Woche seit dem Selbstmord von Samira vergangen. Immer wieder waren Polizeibeamte in unserem Haus, die Samiras Zimmer gründlich durchsuchten, um rauszufinden, wieso es zum Selbstmord kam. Es wurde festgestellt, dass sie sich schuldig und blamiert fühlte. Was man auch verstehen konnte. Jeder wusste Bescheid. Sogar meine Familie in der Türkei. Man hätte denken können, dass meine Mutter mehr als ich um ihren Tod trauerte.

Der Tag, an dem die leibliche Mutter kommen könnte, kann sehr nah sein. Es wird immer schlimmer. Erst hatte ich Angst, dass die Mutter mir die beiden wegnimmt. Doch jetzt habe ich Angst, weil ich nicht weiß, wie sie reagieren wird, wenn sie erfährt, dass ihre Tochter sich selbst umgebracht hat. Dafür werden wir, als Eltern verantwortlich gemacht..

Wie hatten wir das Çihan erklärt..? Er kam an dem selben Tag mit Zarah nach Hause. Melisa und ich setzten uns mit ihm ins Wohnzimmer. Melisa konnte nicht aufhören zu weinen, also sprach ich zu ihm. „Du bist schon ein großer Junge, deshalb musst du das verstehen können. Deine Schwester Samira ist weg. Und sie wird auch leider nicht mehr .. wiederkommen. Ihr ging es einfach sehr schlecht, deshalb ist sie gestorben..", erklärte ich ihm.
Çihan war geschockt und auch traurig.

Lamiya hatte mit niemandem geredet. Sie wollte alleine sein und hatte sich ins Zimmer eingeschlossen. Wenn Zarah ihr essen brachte, lehnte sie es immer ab.
Samira, was hast du bloß angestellt?

Ich saß gerade in meinem Büro und dachte viel nach. Ich hatte ein Bild von Samira und Lamiya auf meinem Schreibtisch stehen. Doch ich hatte es umgedreht, weil ich ihr Gesicht nicht mehr ansehen konnte. Lamiya erinnerte mich auch immer wieder an sie. Es war wirklich eine sehr schwierige Zeit. Ich bekam ein Nachrichten-Ton auf meinem Computer und widmete mich der Nachricht. Es klopfte an der Tür und ich bat die Person rein. Aus dem Augenwinkel sah ich nur einen Blumenstrauß. „Legen sie sie einfach auf mein Schreibtisch.", forderte ich dir Person auf. Mir stieg ein allzu bekannter Geruch in die Nase und ich schaute zu der Person. Es war Eda. Sie rührte sich nicht. „Mein Beileid.", kam es kurz von ihr und sie legte den Strauß auf mein Schreibtisch. Sie wischte sich eine Träne weg und ging schnell aus meinem Büro.

„Bitte lass uns in ein neues Haus ziehen..", kam es flehend von Melisa, als ich wieder zu Hause war. „Ich kann hier nicht in Ruhe wohnen..", sagte sie.
Damit hatte sie Recht und wir beschlossen nach fast zwölf Jahren umzuziehen.

Kaum waren zwei Wochen vergangen und wir wohnten schon in einem neuen Haus. Wir waren sehr mit dem Umzug beschäftigt, dass wir zum Glück mal den Trauer vergessen konnten. Das Baby könnte jeden Moment kommen, denn Melisa ist bereits im 9. Monat. Das Zimmer war bereits fertig:

Auch Çihan hatte ein neues Zimmer:

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Auch Çihan hatte ein neues Zimmer:

Auch Çihan hatte ein neues Zimmer:

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Genau so wie Lamiya:

Natürlich hatten Melisa und ich auch ein neues Schlafzimmer:

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Natürlich hatten Melisa und ich auch ein neues Schlafzimmer:

Natürlich hatten Melisa und ich auch ein neues Schlafzimmer:

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Lamiya weigerte sich, bald zur Hochschule zu gehen. Die Ferien waren fast vorbei und die Schulen fingen wieder an. Çihan käme dann in die 6. Klasse und Lamiya startet das Abitur. Allerdings hatte sie immer geträumt, zusammen mit Samira dort hinzugehen. Jetzt kennt sie da niemanden und hat Angst, dass sie keine Freunde findet. Lamiya ist ja auch etwas schüchterner als Samira. Ich hatte ihr so oft eingeredet, dass es viele Schüler gibt, die alleine aus einem anderen Stadtteil herkommen. Sie wird bestimmt jemanden finden.

Lamiya redete bisschen mit uns, aber auch nicht wirklich viel. Essen tut sie auch nicht wirklich viel. Sie isst vielleicht von einem ganzen Teller nur so zwei Löffel oder so. Sogar ihr Lieblingsessen hat sie abgelehnt. Es ist denke ich mal besser, wenn Lamiya auf die neue Schule geht, denn da findet sie neue Leute und dort kann sie sich besser ablenken. Wer weiß, vielleicht findet sie auch jemanden, der sie so glücklich macht, dass sie wieder wie früher ist.
Melisa ging es ähnlich wie Lamiya. Allerdings quälte sie die Schmerzen. Doch bald, wenn unsere kleine Tochter da ist, ist auch sie abgelenkt. Ich bin sowieso viel mit meiner Arbeit beschäftigt.

Wir hatten übrigens die ganzen Sachen von Samira gespendet. Wir konnten die Sachen nicht behalten. Lamiya hat die wichtigsten Dinge von ihr genommen und den Rest hatten wir wirklich gespendet. War auch besser so.

Wieder verging eine Woche und das Baby war immer noch nicht da. Es wollte einfach nicht. Heute hatten die Schulen angefangen. Lamiya musste früher aufstehen, da sie mit der Bahn fährt und die neue Schule nicht mehr so nah ist, wie ihre alte Schule. Wir saßen gemeinsam am Frühstückstisch. Lamiya hatte sich ganz leicht geschminkt und sich einen hohen Zopf gemacht. Ihre Locken waren sehr lang geworden. Durch den Zopf, kamen ihre dunkle Haut und ihre hellen Augen mehr zur Geltung. Schnell aß sie ein Toastbrot mit Marmelade und ging dann los. „Viel Spaß! Du schaffst das!", riefen Melisa und ich ihr zu.

Ich verabschiedete mich von Melisa und sagte ihr immer wieder, dass sie mich anrufen soll, falls es ein Notfall gibt. Zarah ist ja zum Glück auch da. Çihan und ich verließen das Haus und fuhren los.

Lamiyas Sicht

Ich war wirklich sehr aufgeregt. Eigentlich wäre ich nicht so aufgeregt, wenn Samira bei mir gewesen wäre.. Doch Gott hat es eben anders gewollt. Ich muss Selbstbewusstsein zeigen! Wenn ich so schüchtern bin, dann denken alle ich bin ein Streber und total verklemmt.

In der Schule angekommen, atmete ich tief durch und lief dann zur großen Halle, wo schon sehr viele Schüler standen. Einige standen in Grüppchen, andere nur zu zweit, aber viele auch alleine, genau so wie ich. Das sind bestimmt alles so richtig schlaue Leute. Hoffentlich kann ich da mithalten..

Alle redeten durcheinander und ich schaute mir schweigend nach vorne. Ein Mann mit Brille stand ganz vorne auf der Bühne und fing an zu reden. Die Schüler wurden immer leiser.
Als erstes stellte er alle Lehrer des Jahrgangs vor und teilte dann die Schüler in den Klassen ein. Die Namen wurden aufgerufen und ich wartete auch, bis mein Name aufgerufen wurde. „Lamiya Kaplan.", sagte er. Sofort hörte ich ein Raunen durch den ganzen Saal hören. Mit roten Wangen lief ich dann zu meiner neuen Klasse. Die kennen mich bestimmt nur als Tochter eines großen Geschäftsmannes. Hoffentlich nicht durch die Nachrichten..

Ein Junge sprach mich an. „Hi! Ich bin Turan." „Lamiya", gab ich lächelnd zurück. „Du bist doch die Tochter von Cem Kaplan, oder?", fragte er mich. „Äh .. Jaa ..", antwortete ich ihm. „Cool", kam es nur von ihm. Ich will doch nur als normale Schülerin hier auf die Schule gehen, ohne dass man mich von meinem Nachnamen her kennt..

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Sorry für die Verspätung!

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt