Kapitel 61

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Cems Sicht

Seit einigen Tagen war Çihan wieder gesund und er konnte wieder arbeiten. Heute war sein letzter freier Tag und morgen fahren wir wieder zusammen zum Büro. Çihan hatte morgen Geburtstag und ich hatte natürlich eine kleine Feier für ihn im ganzen Unternehmen organisiert. Es gab aber eine Sache, die alles kaputt machte.

Semih.

Seit dem Çihan aus dem Krankenhaus raus war, war er noch kein einziges Mal hier. Aber vielleicht kommt er morgen. Schließlich hat auch er Geburtstag. Aber ich konnte sein Geburtstag einfach nicht feiern. Es sollte ja niemand wissen, dass er wieder zurück ist. Er sollte keinen Grund haben, dann sauer zu sein. Selbstverständlich hatte ich aber ein Geschenk für ihn besorgt.
Bevor ich das Unternehmen verließ, kontrollierte ich noch mal alle Dekorationen und fuhr dann nach Hause.

„Cem?", kam es von Melisa. Wir saßen alle am Esstisch und aßen zu Abend. „Hmm?", machte ich nur und trank etwas von meinem Wasser. „Heute war ein junger Mann hier. Er wollte unbedingt reinkommen. Er erzählte, dass ihr euch sehr gut kennt. Allerdings kam er mir ziemlich eindringlich vor, deshalb hab ich sofort unseren Bodyguards Bescheid gegeben, damit sie ihn wegbringen.", erzählte sie.
Etwas zu stark, stellte ich mein Glas wieder auf den Tisch, sodass etwas verschüttete. Meine Kiefer spannten sich an. Das Semih sich tatsächlich traut, einfach herzukommen. Unglaublich.

„Hat er seinen Namen genannt?", fragte ich. „Sam! Nur seinen Vornamen hatte er genannt." Ich nickte nur und wandte mich an Çihan: „Und wo warst du?" „In meinem Zimmer.", antwortete her. „Kennst du ihn denn jetzt oder nicht? Nicht, dass er wieder auftaucht.", fragte Melisa. „Ja, aber so dicke sind wir nicht, wie er es behauptet hatte. Ich rufe ihn in nächster Zeit mal an.", beantwortete ich ihre Frage und stand auf.

Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam und gratulierten Çihan zum 24. Geburtstag. Melisa schenkte ihm ein Hugo Boss Set, was aus zwei Anzügen, Parfüm und Uhr bestand, außerdem bekam er zwei Louis Vuitton Reisetaschen. Von mir bekam er eine eigene Wohnung geschenkt. „Du willst ja nicht mehr bei uns alten Leuten leben.", sagte ich gespielt traurig und drückte ihm die Schlüssel in die Hand. „Ach Baba! Du weißt, dass das so nicht ist.", sagte er lächelnd und umarmte mich. Auch Melisa umarmte und küsste er. Dann machten wir uns auch schon auf dem Weg zur Arbeit.

Im Eingangsbereich standen alle Mitarbeiter, die ihm dann alle gratulierten. In der Mitte stand eine grosse Torte für Çihan. Er schnitt die Torte an, welche dann auf alle Mitarbeiter aufgeteilt wurde. Einige von der Presse waren da und machten viele Bilder oder wollten auch Interviews durchführen.
Eine Stunde lang wurde etwas Sekt getrunken und Torte gegessen.
Danach machten sich dann alle wieder an die Arbeit.

Ich ging zusammen mit Çihan in sein Büro. Dort erwartete ihn auch eine Überraschung. Er nämlich ein komplett neues bekommen. Also neue Farben, neue Möbel. Es war noch moderner. Glücklich setzte er sich an sein neuen Schreibtisch. „Ich hab noch eine Überraschung!", rief ich ihm zu. „Oh Baba! Du hast dir viel zu viel Mühe gegeben. Das hätte doch alles gar nicht sein müssen!", sagte er. „Du bist doch mein Sohn! Für dich mache ich alles.", sagte ich lächelnd. Darauf stand Çihan auf und zog mich nochmal kräftig in eine Umarmung. „Also! In vier Tagen fliegst du für drei Tage nach New York. Dort findet ein Meeting statt. Es möchte wieder ein Unternehmen mit uns zusammen arbeiten.", erklärte ich. „Wow! Ich war schon fast überall auf der Welt, außer Amerika! Danke Baba, dass du mir das ermöglicht hast."

Çihans Sicht

In meiner Pause fuhr ich wie immer zum Café. Von draußen beobachtete ich die neue Fensterscheibe. Dieser Typ.. ahhh.. wenn ich den in die Finger kriege! Langsam lief ich rein und auch hier wurde ich von allen beglückwünscht. Tina brachte mir diesmal sogar zwei Haselnusstortenstücke. Derya kam aus der Küche und umarmte mich. „Alles alles Liebe, Çihan!", sagte sie lächelnd. Sie setzte sich zu mir und holte eine Box hervor. „Das ist für dich. Vorab muss ich aber sagen, dass es nicht teures und besonderes ist. Es ist etwas kleines und ich hoffe, dass es dir trotzdem gefällt.", sagte sie unsicher.

Ich nahm die Box und öffnete sie. Es war ein schwarzes Lederarmband mit silbernem Verschluss und einigen silbernen Anhängern. Es sah nicht schlecht aus. Irgendwie gefiel es mir ganz gut. „Danke Derya. Aber das hätte wirklich nicht sein müssen!", bedankte ich mich. „Gefällt es dir doch nicht?", fragte sie unsicher. „Doch, doch! Mir gefällt es sogar sehr! Kannst du mir es vielleicht ummachen?"

Nach einer halben Stunde musste ich auch schon wieder gehen. Während der Fahrt schaute ich mir ständig das Armband an. Normalerweise zog ich mich immer ziemlich klassisch an, aber dieses Armband war schon etwas auffällig mit einem Anzug. Sonst trug ich immer nur eine Uhr. Es ist eben mal, etwas anderes.

Im Eingangsbereich sah ich meinen Vater an der Rezeption. Er war dabei, irgendwelche Formulare zu unterschreiben. Als er fertig war und sich umdrehte, kam er auf mich zu. „Du siehst so bedrückt aus.", sagte er. „Ach du weißt doch, dass ich an meinem Geburtstag auch immer an Semih denken muss. Ich wünschte, er wäre doch hier und wir hätten zusammen feiern können."

„Herr Cem Kaplan, sie haben in ihrem Büro Besuch.", unterbrach uns ein Mitarbeiter. Er entschuldigte sich und sagte: „Ich werde dir einige Formulare in dein Büro schicken lassen." Dann ging er auch schon. Auch ich ging dann in mein Büro. Mein Vater hatte wirklich eine gute Wahl bei den neuen Möbeln getroffen. Ich bewunderte alle neuen Möbel, bis ich dann durch ein Klopfen unterbrochen wurde. Eine Mitarbeiterin übergab mir einige Zettel und ging dann wieder.

Einige Minuten lang schaute ich mir die ganzen Formulare an und bemerkte, dass diese nicht für mich waren. Anscheinend hatte Baba mir die falschen geschickt. Ich machte mich auf den Weg zum Büro von meinem Vater mit den Zetteln in der Hand. Bevor ich eintrat, nahm ich ein Gebrüll wahr. Ohne zu zögern stürmte ich rein und sah einen jungen Mann, der meinen Vater am Kragen festhielt. Ich ließ die Zettel fallen und zog den Mann ruckartig weg. Ich drehte ihn zu mir um, um ihm eine reinzuhauen, als ich sah, wer vor mir stand. Was hatte er denn bitte mit meinem Vater zu tun?

Es war der Ex-Freund von Derya.

Der, der mich gegen die Fensterscheibe geschubste hatte und ich im Krankenhaus lag.

*
*

Uhh..

Ich schreibe morgen eine Klausur und habe noch nicht gelernt 😬 Ciao! Ich geh dann mal lernen!

Ach ja! Mich fragen viele immer, wann den ein neues Kapitel erscheint. Alle drei Tage erscheint ein neues Kapitel! Manchmal gibt es Ausnahmen, wenn ich mal nicht dazu komme, denn Schule geht vor. Natürlich habe ich im Alltag auch andere wichtige Dinge zu tun.
Wattpad ist ja nur was hobbymäßiges.

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt