Kapitel 54

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10 Jahre später ..

Cems Sicht

Es waren so viele Jahre vergangen. In diesen zehn Jahren haben wir schöne und traurige Momente erlebt.
Lamiya war nun 30 Jahre alt und hat ihr Studium beendet und ist nun erfolgreiche Psychologin. Sie hat außerdem geheiratet. Mit einem wunderbaren Mann, den sie während ihres Studiums kennen gelernt hat. Ihr Mann ist ein Arzt.

Çihan ist 23 Jahre alt und arbeitet bei mir im Unternehmen. Er hat sich sehr verändert. Zum positiven natürlich. Eine Zeit lang war er jedes Wochenende feiern, aber das hatte sich dann gelegt, als er 20 wurde. Er wurde reifer und konzentrierte sich auf seine Zukunft.

 Er wurde reifer und konzentrierte sich auf seine Zukunft

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(Çihan/23)

Meine kleine Prinzessin Azra ist 13 Jahre alt. Sie ist eher eine ruhige Person. Çihan liebt Azra sehr gerne und unternimmt auch öfter etwas mit ihr. Azra ist aber ein sehr verwöhntes Mädchen, was eigentlich nicht so gut war.

Melisa.. Meine wundervolle Ehefrau, die ich so sehr liebe, ist genauso hübsch geblieben, wie vorher auch. Wir hatten beide einige Falten bekommen, aber das war ja ganz normal für uns. Çihan und Azra hatten beide die blauen Augen von Melisa, was ich sehr an den beiden liebte.

Was war denn nun mit Eda? Nachdem Semih entführt wurde, zog sie mit ihrer Tochter Aleyna weit weg. Es war eine richtige Entscheidung. Bis heute hatte ich nichts mehr von ihr gehört.

Semih war bis heute verschollen. Keine einzige Spur gab es von ihm. Wie vom Erdboden verschluckt. Wir wussten nicht, was Fatih mit ihm angestellt hatte. Wir wussten nicht, ob er noch lebte. Wir haben einfach nur gehofft, dass es ihm immer gut geht.

Am frühen Morgen saßen wir gemeinsam am Esstisch und aßen. „Ok, dann fahre ich mal Azra zur Schule.", sagte Melisa und stand auf. „Dann können wir ja auch bald los.", sagte Çihan und strich sich über das Hemd. Mit seinen blauen Augen funkelte er mich an und stand dann auf.

Ich saß in meinem Büro und erstellte einen Vertrag. Çihan sollte meine Firma übernehmen. Ich werde immer älter und man weiß nie, wann irgendwann der Tag kommt, wo man nicht mehr da ist. Je früher, desto besser. Aber bevor ich den Vertrag unterschrieb, musste ich warten. Ich musste erstmal sicher gehen, dass Çihan das auch schaffen könnte. Dazu erteilte ich ihm einige Aufgaben, die er innerhalb von wenigen Stunden erledigen sollte.

Çihans Sicht

Nach dem ich meinen Bruder verloren hatte, war ich sehr einsam. Ich merkte einfach, dass ich ohne meine andere Hälfte nicht leben konnte. Als Semih verschwunden war, verbreitete sich die Nachricht schnell in der Schule rum. Jeder wollte mir damals zur Seite stehen, doch ich wollte nur Semih haben. Doch bis heute war er nicht da. Ich hoffe einfach nur, dass es ihm gut geht. Ob ich ihn jemals wieder sehen werde, das weiß ich nicht. Ich weiß aber auch leider nicht, was sein Stiefvater mit ihm angestellt hatte. Als ich mein Abitur begonnen hatte und somit auf eine neue Schule kam, hatte ich neue Leute kennen gelernt. So musste ich nicht mehr an Semih denken. Klar denke ich heute noch an ihn, aber ich muss trotzdem auch an mich selbst denken.

Ich hatte mein Studium begonnen, aber hatte es nach einem Jahr abgebrochen, weil ich einfach gemerkt hatte, dass es nichts für mich war. Also arbeitete ich jetzt bei meinem Vater im Unternehmen. An Mädchen hatte ich momentan nicht wirklich Interesse. Hatte ich ehrlich gesagt auch nie. Es müsste erstmal die richtige kommen und erst dann würde ich mir Gedanken machen.

Mein Vater gab mir einige Aufgaben, die ich erledigen sollte. Schwer war es nicht, denn ich musste nur einige Unterlagen für bestimmte Anlässe erstellen. Da ich das seit zwei Jahren machte, war das kein Problem für mich.

Mein Vater ist echt gechillt drauf. Wenn wir mal unterwegs sind und er irgendein Mädchen entdeckt, dann sagt er immer, dass ich mir die klären soll und meiner Mutter eine Überraschung machen soll. Natürlich meint er das sarkastisch. Einige von den Mädchen sahen echt nicht schlecht aus, aber sie gefielen mir irgendwie trotzdem nicht. Ich wurde sehr oft von Mädchen angestarrt, aber das war inzwischen normal für mich, denn ich sehe ja nicht schlecht aus. Wenn es etwas gibt, dass ich an mir besonders liebe, dann sind es meine Augen. Azra und ich haben beide blaue Augen wie unsere Mutter.

Ich machte eine Pause und fuhr mit meinem Auto zu einem Café. Dort fuhr ich täglich in meinen Pausen hin. Ich war sozusagen Stammkunde. Wie immer trat ich ein, begrüßte die Leute, die dort arbeiteten und bestellte mir immer das selbe: Einen Caramel Macchiato und ein Stück Haselnusstorte.

Haselnusstorte ist das leckerste, was es gibt. In Kombination mit Schokolade ist es eine Geschmacksexplosion.

Ich betrat das Café und jeder begrüßte mich. Ich brauchte gar nicht zu bestellen, denn man wusste, was ich haben wollte, also setzte ich mich direkt an einen Tisch und scrollte auf Instagram rum. Es waren einige Minuten vergangen und ich wunderte mich, wo denn mein Kaffee und mein Kuchen blieb. Ein junges Mädchen kam plötzlich auf mich zu. Sie hatte eine Schürze um, wie jeder andere Mitarbeiter hier auch. Aber ich kannte sie nicht. „Guten Morgen. Ich glaube Sie haben vergessen zu bestellen. Der Aufenthalt in unserem Café ist nicht gestattet, wenn man nichts bestellt.", klärte das junge Mädchen mich freundlich auf. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Sie sind neu hier, oder?", fragte ich. Sie nickte verwirrt. Nachdem sie nickte, sagte ich: „Dann können Sie das nicht wissen. Also ich bin eig-"
„Herr Kaplan! Guten Morgen!", unterbrach mich Tina. Tina war ebenfalls eine Mitarbeiterin des Cafés und wir kannten uns schon seit zwei Jahren. „Ich entschuldige mich sehr, dass Sie Ihre Bestellung noch nicht erhalten haben.", entschuldigte sich Tina. „Aber Tina! Er hat doch noch gar nicht bestellt. Er ist reingekommen und hat sich einfach hingesetzt.", sagte das junge Mädchen. „Derya, das ist Herr Çihan Kaplan. Der Sohn von dem Unternehmensleiter Herr Cem Kaplan. Er ist bei uns Stammkunde und er bestellt sich jeden Tag das selbe, deshalb setzt er sich immer direkt hin.", erklärte Tina ihr.

Derya also.. Schöner Name. „Es tut mir sehr Leid Herr Kaplan. Ich wusste das nicht.", kam es von Derya, welche peinlich berührt den Kopf gesenkt hatte. „Ist schon ok. Sie könnten das ja nicht wissen. Ich bin ja auch nur ein Mensch, wie jeder normale auch. Nur weil ich der Sohn eines Unternehmensleiter bin, muss ich ja nicht was besonderes sein.", sagte ich und lächelte sie an. Sie nickte und verschwand mit Tina hinter die Theke.

Keine fünf Minuten später, servierte Derya mir auch schon meinen Caramel Macchiato und das Tortenstück. Als sie wieder gehen wollte, stolperte sie über die Beine des Stuhls und fiel auf mich rauf. Sofort konnte ich sie perfekt halten. Ihre braunen großen Augen schauten mich geschockt an und schlossen sich aber schnell. Mit rotem Gesicht löste sie sich aus meinem Griff, entschuldigte sich und verschwand sofort in der Küche. Mir entwich ein leises Lachen. Nicht weil ich sie auslache, sondern weil sie eine kleine süße Maus ist.

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Wie findet ihr so Çihan? 😏

Ich denke mal, dass sein Aussehen Geschmackssache ist 😄

Krasser Zeitsprung. In den nächsten Kapitel wird es sich nun hauptsächlich um die neue Generation handeln. Bleibt gespannt! Ich versuche wirklich immer alle drei Tage zu updaten.

Voten und weiterempfehlen nicht vergessen! 😌

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt