Kapitel 53

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Cems Sicht

Ich war überglücklich, als Lamiya wieder da war. Allerdings machte ich mir Sorgen um Semih. Eda wusste noch gar nicht Bescheid..
Semih hat bei uns gewohnt, weil er mein Sohn ist, aber auch, weil ich sein Beschützer sein sollte. Ich habe versagt. Ich hab es nicht geschafft. Er ist in die Hände von diesem Bastard, Fatih, gelangen. Fatih ist ein Teufel. Ich wusste nicht, was er mit Semih machen wird. Mich beruhigte es nur wenig, als Lamiya meinte, dass jemand Semih helfen wird. Sobald Lamiya und ihre Mutter sich kennengelernt haben, würde ich mich sofort auf den Weg machen.

Lamiya schaute mich unsicher an. Ich nickte ihr leicht zu und sie lief zu ihrer Mutter. Natürlich nahm Zülal Abla Lamiya sofort in die Arme und fing an zu weinen. „Meine Tochter.. meine wunderschöne Tochter..", sagte sie. Ich stand da und wurde fast emotional, doch ich konnte mich noch beherrschen. Lamiya löste sich von ihrer Mutter und schaute mich wieder an. „Lamiya deine Mutter ist gekommen, um dich mitzunehmen.", gab ich leise von mir. „Nein..", flüsterte sie geschockt. Ich ging auf Lamiya zu und umarmte sie. „Lamiya.. du bist nicht meine Tochter. Du bist meine Nichte.", sagte ich. Lamiya schaute mich wieder geschockt an.

„Warte.. Ich .. Ich kann das .. nicht. Ich kann nicht mein Leben mit jemandem verbringen, mit dem ich mein ganzes Leben lang kein Kontakt hatte.. Das kann ich nicht.. Und ich kann auch nicht in die Türkei umziehen.. Ich bin hier in Deutschland aufgewachsen und ich möchte nur ungern mein Studium abbrechen.", erklärte Lamiya.

„Sie ist deine Mutter..", sagte ich. Lamiya rollte eine Träne über die Wange und sagte: „Tut mir Leid, aber ich .. nein .. ich .. uff.. das geht nicht. Es geht einfach nicht. Ich kann es nicht."

Somit verließ sie das Wohnzimmer und lief die Treppen hoch. Zülal ließ sich verzweifelt auf die Couch nieder. „Ich rede noch mal mit ihr.. Vielleicht ändert sie ihre Meinung.", sagte ich und strich ihr über den Rücken. „Nein, Cem. Lamiya hat recht.. Sie ist hier aufgewachsen und sie hat ein Studium begonnen, welches sie nicht abbrechen möchte. Sie hat mich ihr ganzes Leben lang nie gesehen und kann nicht einfach in die Türkei ziehen. Hier in Deutschland ist es besser für sie. Ich danke dir aus tiefstem Herzen, dass du dich um Lamiya .. und Samira .. gekümmert hast. Du warst gezwungen dein Leben für die zwei umzuändern. Du hattest bestimmt andere Träume und konntest sie nicht erfüllen. Ich möchte aber so sehr, dass Lamiya wenigstens ihre Brüder kennen lernt. Ich wünsche mir sehr, dass ihr mich in der Türkei mal besuchen kommt."

„Sag doch so etwas nicht! Ich bin dir sogar dankbar, dass du mir die zwei Schätze überlassen hattest. Sie haben mich auf den richtigen Weg gebracht. Wer weiß, wo ich heute stehen würde, wenn die zwei nie bei mir gewesen wären. Außerdem ist es deine und Lamiyas Entscheidung, wie und wo ihr leben wollt. Schließlich bist du ihre Mutter. Und gerne kommen wir dich besuchen. Ich lasse dich mal alleine. Ich muss nämlich ganz dringend etwas erledigen.", sagte ich und ging.

Als ich draußen war, rief ich sofort einen meiner Bodyguards an. Sie waren alle am suchen, jedoch ohne Erfolg. Das konnte doch nicht wahr sein! Was bin ich nur für ein Vater. Wo ist überhaupt Çihan? Ich rief Çihan auf seinem Handy an und er ging auch nach einigen Sekunden ran. „Was gibt's, Baba?", kam es aus der Leitung. „Çihan, wo bist du?", fragte ich ihn. „Bei Mert." „Und wo ist Semih?" „Nach der Schule haben wir uns verabschiedet, denn er wollte nach Hause und ich bin zu Mert gefahren. Wieso?", erklärte er. „Egal.", sagte ich und legte auf.

„SCHEISSE!!", schrie ich und ging mir verzweifelt durch die Haare. Ein Auto hielt vor unserer Haustür und Eda stieg aus. Das Auto fuhr dann weg. „Eda..", kam es von mir. Sie verdrehte ihre Augen und wollte an mir vorbei laufen, doch ich hielt sie am Arm fest. „Cem, es geht dich nichts an, mit wem ich mich treffe.", sagte sie genervt. Doch das interessierte mich in dem Moment kein Stück. „Eda..", flüsterte ich. Mein Herz klopfte wie wild. Eda riss sich aus meinem Griff und lief zur Haustür. „Eda verdammt! Bleib stehen!", schrie ich. Langsam drehte sie sich um und kam auf mich zu. „Was soll das? Schämst du dich nicht? Deine Frau sitzt da drinnen und du willst-", setzte sie an, doch wurde von mir unterbrochen. „Semih wurde ..", weiter kam ich nicht. Eda formte ihre Augen zu Schlitzen und wartete auf den Rest, den ich zu sagen hatte. „Wurde was?"

„Er .. Also .. Fatih .", stotterte ich.

Edas Sicht

So hatte ich Cem selten erlebt. Wenn Cem stotterte, dann hieß es, dass etwas Schlimmes vorgefallen war. „Cem, du machst mich verrückt. Jetzt sag mir, was los ist. Was ist mit Semih? Und warum erwähnst du Fatihs Namen?", drängte ich ihn. Cem fuhr sich verzweifelt durch die Haare und wischte sich plötzlich über die Augen. „Los jetzt!", hetzte ich ihn. Mein Herz schlug schneller und mir wurde heiß. „Semih wurde .. entführt.. von Fatih.. Fatih .. er .. er ist raus ..", stotterte er. Für mich brach eine Welt zusammen und ich musste erstmal darauf klar kommen, was er mir gerade gesagt hatte. „Ich habe bereits meine Bodyguards losgeschickt. Sie sind schon seit längerem am Suchen, aber sie finden ihn nicht.."

Ich wurde wütend und packte Cem an den Kragen. „WARUM HAST DU IHN NICHT BESCHÜTZT?!", schrie ich weinend. Ich haute ihm auf die Brust und weinte. „Wir haben nicht umsonst in deinem Haus gelebt! Du solltest sein Beschützer sein! Du hast selber gesagt, dass er bei dir sicher ist! WO? WO ZUM TEUFEL IST ER SICHER BEI DIR?", fuhr ich aggressiv fort. Langsam glitt ich auf den Boden runter und weinte. Cem bückte sich zu mir runter und sagte: „Eda.. wir werden ihn finden!  Ich hab es doch die letzten Jahre geschafft, ihn zu beschützen. Ich weiß nicht, wie Fatih es geschafft hat.."

Die Polizei sollte besser informiert werden. Sofort holte ich mein Handy aus meiner Tasche und tippte die Nummer ein. „Wen rufst du an?", fragte Cem, doch ich antwortete ihm nicht, da sich die Polizei schon direkt meldete.

„Hallo. Ich möchte einen Fall melden!"

Cem riss mir das Handy aus der Hand. „Bist du bescheuert? Wenn Fatih erfährt, dass du die Polizei verständigt hast, wird er Semih vielleicht was antun." „Das wird nicht passieren!", sagte ich und nahm ihm mein Handy weg. Wieder riss er mir mein Handy aus der Hand und legte auf. „Semih befindet sich in Gefahr und wenn du der Polizei Bescheid gibst, macht es das Ganze schlimmer. Fatih würde ohne mit der Wimper zu zucken, Semih umbringen."

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Bruh.. noch eine Woche Schule, dann hab ich endlich Ferien 🙄🙏🏽 Wie sieht es bei euch so aus?

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt