Kapitel 56

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Ich fuhr mit meinem Vater am nächsten Tag wieder zur Arbeit und wir besprachen einige Meetings, welche stattfinden sollten. „Das Bauunternehmen Schmidt's möchte mit uns kooperieren und deshalb muss unbedingt ein Meeting stattfinden.", erklärte mein Vater, worauf ich nickte. „Herr Schmidt und ich haben bereits miteinander telefoniert und das Meeting wird in sechs Tagen stattfinden.", fuhr er fort. „Selin, trag' das bitte in mein Terminkalender ein.", sagte ich zu meiner Assistentin. „Ok, wenn wir dann alles besprochen haben, können wir ja eine Pause machen.", sagte mein Vater. „Baba, komm mit mir zu einem Café. Ich möchte dir jemanden vorstellen.", bittete ich meinen Vater. Er nickte und wir fuhren zusammen zum Café. Als wir reingingen, merkte ich an den Gesichtern der Mitarbeiter, das irgendwas nicht stimmte. Meine linke Augenbraue ging etwas hoch und Tina kam auf uns zu. „Der Chef persönlich! Herzlich Willkommen, Herr Kaplan!", begrüßte ihn Tina. Mein Vater bestellte und ich schaute mich währenddessen im Café nach Derya um. Leider sah ich sie auch nach mehreren Minuten nicht. Tina brachte unsere Bestellung. „Tina?", kam es von mir. Tina lächelte mich an. „Ähm.. ist Derya heute nicht da?", fragte ich verunsichert. Sie seufzte auf und antwortete: „Sie sitzt heute schon den ganzen Tag in der Küche und will nicht raus. Sie hatte wohl ziemlich Stress mit dem Typen gestern und jetzt ist sie nur am Weinen. Ich war schon die ganze Zeit dabei, sie zu trösten. Aber es bringt nichts."

„Darf ich mal zu ihr?", fragte ich. Tina war überrascht und nickte sofort. Mein Vater nickte mir ebenfalls zu und ich lief zur Küche. Derya saß mit verheulten Augen und Taschentüchern um sie herum auf einem kleinen Hocker. Als sie mich sah, wischte sie sich sofort die Tränen weg. „Derya!", rief ich nach ihr. „Herr Kaplan! Was machen Sie denn hier?" „Was ist passiert? Wer hat dich zum Weinen gebracht?", fragte ich und antwortete nicht auf ihre Frage. Sie schniefte und sagte: „Ach .. mein Freund hat Schluss gemacht." „Hast du ihn denn geliebt? Also so wie ich doch gestern gesehen hatte, sahst du eher gequält aus..", sagte ich. Mir fiel auf, dass ich sie nicht mehr siezte, sondern duzte. Sie nuschelte: „Also ähm .. ich .. ich.. möchte .. nicht so gerne .. mit Fremden darüber reden. Tut mir Leid, Herr Kaplan."

Ich Idiot! „Oh Gott. Das tut mir unendlich Leid, Derya. Ich wollte Sie nicht bedrängen. Aber Sie sollten wissen, dass ich immer für Sie da bin.". Ich drückte ihr einer meiner Visitenkarten in die Hand, welches sie für einen Moment anschaute. Ich lächelte sie an und wollte gehen. „Herr Kaplan!", hielt mich Derya auf. Natürlich drehte ich mich wieder um. „Sie können mich duzen. Das ist kein Problem.", sagte sie lächelnd. Ich nickte nur und verließ die Küche. Mein Vater war nicht mehr da. Tina bemerkte wohl, dass ich verwirrt war und sagte: „Ihr Vater hat einen Anruf bekommen und musste gehen."

Hmm.. in der Pause bekommt Baba nur Anrufe, wenn es wichtig sein sollte. Hätte ich auch hingemusst, dann hätte er Bescheid gegeben. Aber das hat er nun nicht. Ich setzte mich hin und trank mein Caramel Macchiato und aß meine Haselnusstorte.

Cems Sicht

Ich musste dringend in mein Büro, da dort jemand randalierte. Schnell fuhr ich dort hin, um zu schauen, wer mich störte. Çihan sage ich lieber erst mal nichts. Sonst macht der Junge sich noch unnötig Sorgen.
Mit dem Fahrstuhl kam ich ganz oben an und sah im Flur einige Mitarbeiter, die sich vor meinem Büro versammelt hatten. „Aus dem Weg!", sagte ein Bodyguard. Langsam ging ich in mein Büro rein und sah jemanden auf meinem Sessel sitzen. Allerdings mit dem Rücken zu mir. Da die Rückenlehne höher war, konnte ich nur den Kopf sehen. Ich wollte gerade was sagen, doch wurde sofort unterbrochen.

„So so also.. Das Unternehmen soll an deinen Sohn Çihan Kaplan weitergegeben werden.. Das ist aber ganz schön unfair! Ich bin enttäuscht von dir.", sagte er mit einer rauen und düsteren Stimme. „Wer sind Sie und was fällt Ihnen ein, in meine Unterlagen zu schnüffeln?!", kam es streng von mir. Langsam drehte sich der Sessel ein Stück und ich sah nur die Hände, in denen er den Vertrag hielt. In dem Vertrag steht, dass Çihan meine Firma übernehmen wird, allerdings war es noch nicht unterschrieben und ich hatte Çihan noch nichts davon gesagt. „Eine Geburtstagsfeier soll für deinen Sohn auch geschmissen werden. Du machst ja wirklich alles für deinen Sohn.", sagte er. „Warum erwähnen Sie die ganze Zeit meinen Sohn? Er hat nichts gemacht!", schrie ich nervös.

Ich wollte nicht, dass man meinen Kindern oder meiner Frau schadet.

„Natürlich hat er nichts gemacht. Nein. Es ist schön, dass du so viel für deinen Sohn machst. Es zeigt einfach, wie sehr du ihn liebst. Aber mir gefällt es überhaupt nicht, dass du diesen Vertrag erstellt hast. Das ist unfair, dass die Firma von Çihan Kaplan geleitet werden darf." Er zerriss den Vertrag.

„HEY! Es reicht ich rufe jetzt die Security. Was soll das! Sie können nicht einfach in mein Büro kommen und hier randalieren. Ich bin ja wohl der einzige, der hier bestimmen darf, was hier passieren wird. Die Firma wird an mein Sohn gehen. UND JETZT RAUS HIER!", schrie ich.

„Spricht man etwas so mit seinem Sohn? Ba-Ba?", fragte er und betonte provokant das Wort ‚Baba'. Nun drehte er sich um und fing an gehässig zu lachen.

„Semih Kaplan ist zurück, Baba!", kam es von ihm.

Ungläubig starrte ich ihn an und musste meinen Schock verarbeiten

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Ungläubig starrte ich ihn an und musste meinen Schock verarbeiten. „50% des Unternehmens wird mir gehören! Çihan wird nichts davon erfahren. Er wird nicht erfahren, dass ich zurück bin. Ich schwöre dir, sonst werde ich dir das Leben zur Hölle machen!", drohte er mir. Was ist nur aus ihm geworden? Er war doch ein so lieber Junge? Und jetzt? Vielleicht will er mich verarschen und er macht nur Spaß? Ich wartete, bis er endlich anfing zu lachen und mich umarmte und mir sagte, dass er uns vermisst hatte.

Wieder fing er an zu lachen: „Du wunderst dich wohl, warum ich so geworden bin? Ich wurde von dem besten Stiefvater vorbereitet. Er hat mich richtig aufgezogen. Ihr wolltet mich nicht. Er war der einzige, der mich aufgenommen hat!" Meine Augen kniffen sich zusammen und ich sagte: „Was hat dieser Bastard aus dir gemacht? Hat er dir irgendwelche Medikamente verabreicht?" Semih packte mich am Kragen: „Ey! So sprichst du nicht über ihn! Ich breche dir alle Knochen!"

Lieber Gott, was passiert hier?

*
*
Bam, Bam, Baaaaam! Semih is baaaack!

Mal sehen, wie sich der Semih so im Laufe der Zeit verhält.

Voten nicht vergessen! 😄

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt