Kapitel 49

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Cems Sicht

Einige Wochen waren vergangen und es hatte sich nicht wirklich was geändert. Als ich nach der Arbeit nach Hause fuhr, sah ich auf dem Weg Eda mit einem anderen Typen vor dem Unternehmen, in dem sie arbeitete. Komischerweise gefiel mir das nicht. Mein Kiefer spannte sich an und mein Griff um das Lenkrad wurde fester. Ich hielt an, fuhr die Fensterscheibe runter und hupte ein mal. Eda schaute sofort zu mir. „Soll ich dich mitnehmen?", fragte ich sie. Doch sie schüttelte sofort den Kopf und widmete sich wieder dem Typen. Nicht ihr Ernst. „Es ist schon dunkel..", versuchte ich es nochmal. „Danke Cem, aber ich fahre mit Umut zusammen.", sagte sie schon fast genervt. Aha... Umut heißt also der Glückliche..

Ich schnaubte auf und fuhr nach Hause. Mit schlechter Laune kam ich an. Melisa fragte mich mehrmals, was los war, doch ich sagte nur, dass es wegen der Arbeit war. Semih und Çihan waren noch draußen mit ihren Freunden. Lamiya war mit ihren Prüfungen für ihr Studium beschäftigt. Aleyna kam aus ihrem Zimmer und wollte zur Küche laufen. „Wo willst du hin?", fragte Melisa sie. „Melisa Teyze, ich habe den ganzen Tag nichts gegessen. Ich habe Hunger.", sagte Aleyna. „Es gibt erst später was zu Essen. Geh wieder in dein Zimmer!", forderte Melisa sie auf. „Aber ich fühle mich so schwach..", sagte sie. „Melisa es reicht!", schrie ich. Langsam lief ich auf Aleyna zu, nahm ihre Hand und lief mit ihr zu meinem Auto. „Baba, was machst du?", fragte sie.

„Ich fahre dich jetzt zu KFC.", antwortete ich ihr und lächelte sie an. Aleyna sagte nichts, doch ich sah aus dem Augenwinkel, wie sie lächelte.
Melisa hatte es in letzter Zeit wirklich auf Eda und Aleyna abgesehen. Mit Semih hatte sie überhaupt kein Problem. Aber es regte mich einfach auf, dass Melisa sich so verhielt. Aleyna und ich verstanden uns mittlerweile gut. Auch während wir bei KFC waren, redeten wir über alles mögliche. Ich fand es gut, dass wir einen guten Draht zueinander hatten. Mit Semih Verstand ich mich natürlich auch bestens, aber er war nun die meiste Zeit mit Çihan draußen.

Wir waren schon über eine Stunde bei KFC und entschieden uns dann, nach Hause zu fahren. Es war halb acht Uhr abends und scheinbar war Eda immer noch draußen. Vielleicht hat der Typ ihr was angetan.. oder er hat sie entführt. Melisa saß genervt auf dem Sofa und guckte Fernsehen. Ich schickte Aleyna auf ihr Zimmer und setzte mich mit Abstand neben Melisa. „Hast du dich wieder beruhigt?", fragte ich sie. Langsam schaute sie mich an und kniff dann ihre Augen etwas zusammen. „Seitdem Eda mit ihrer Tochter hier ist, denkst du überhaupt nicht mehr an uns! Immer nur Eda hier, Aleyna da..!", warf sie mir vor. „Aleynas Vater ist im Gefängnis und sie braucht ja wohl jemanden wie mich an ihrer Seite. Sie ist noch ein sehr junges Mädchen!", schrie ich. „Was ist mit Çihan, Lamiya und Azra?", fragte sie. Darauf sagte ich: „Lamiya ist mit ihrem Studium beschäftigt, Çihan verbringt die meiste Zeit mit Semih draußen und Azra ist noch zu klein." Melisa seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Ich will doch einfach nur mein altes Leben zurück! Diese Hure soll aus unserem Haus verschwinden!", schrie sie. Sie machte mich so wütend, dass ich ihr eine Schelle verpasste. Doch als ich realisierte, was ich getan hatte, versuchte ich sie zu trösten. „M.. Melisa! Ich .. Ich wollte .. da-" „Du hast mich, deine Ehefrau,  wegen einer bedeutungslosen Frau geschlagen!", unterbrach mich Melisa. Sie wollte gehen, doch Eda stand plötzlich vor uns. Mit Tränen in den Augen sagte sie: „Ich werde ausziehen. Aber bitte! Bitte streitet euch nicht meinetwegen! Ich werde wieder gehen, dann seid ihr wieder glücklich." Melisa lief an ihr vorbei und rempelte sie fast an. „Du gehst nirgendwo hin! Du bleibst hier. Melisa reagiert einfach über. Semih braucht Sicherheit und wenn ihr wegzieht, könnte was passieren. Das weißt du doch.", sagte ich.

„Aber seitdem ich hier bin, streitet ihr euch nur. Ich will nicht der Grund dafür sein. Ich denke, ich schaffe es, ohne Semih zu leben.", sagte sie. Ich seufzte nur. Mir fiel dann plötzlich der Typ von vorhin ein, bei dem Eda war. „Wer war eigentlich der Typ mit dir vorhin?", fragte ich sie. Sie schaute mich entsetzt an und sagte: „Das hat dich nicht zu interessieren." Jetzt interessierte es mich erst recht. „Doch.. Und dann noch so spät?", kam es von mir. Sie schaute mich an und fiel in ein ironisches Gelächter. „Cem! Ich bin eine 37-jährige Frau. Ich weiß ja wohl selber was ich tue. Ich bin nicht mehr deine junge 20-jährige Freundin, der du Befehle zu erteilen hast."

Eigentlich hatte sie ja recht, aber es störte mich einfach, dass sie jemand anderes hat. Sie schminkt sich Bzw macht sich hübsch für den Typen. „Ich denke, dass Semih das nicht toll finden würde.", benutzte ich als Ausrede. „Die zwei kennen sich schon und sie verstehen sich eigentlich ganz gut. Aber Cem, was ist dein Problem? Du hast mir nichts zu sagen. Sei doch froh, wenn ich kein Interesse mehr für dich habe. Dann kann die Beziehung mit dir und Melisa wieder gut werden.", antwortete Eda mir. Wieder spannten sich meine Kiefer.

Was war los mit mir?

*
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Wieder ein etwas kürzeres Kapitel. Bin zurzeit unterwegs. Meine Klausuren fangen wieder an. Das heißt, ich werde wieder nicht ganz Aktiv sein. Aber ich hoffe ihr habt Verständnis!

Danke ❤️

NigieneSa <33

Ein Player als VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt