,,Park Jimin.", sagte ich mit fester Stimme und blieb stehen. ,,Min Yoongi?", fragte er mit verwunderte Stimme, was sich sehr süß anhörte. Nicht schwach machen, Yoongi. Jetzt sag ihm genau was du davon hälst. ,,Ich-", setzte ich an, doch er unterbrach mich seufzend. ,,Ich bin eigentlich weder homo- noch bisexuell, hasse dich aber auch nicht und bin auch nicht von dem Kuss angewidert. Trotzdem kann ich meine Gefühle gerade überhaupt nicht nachvollziehen und versuch deswegen an meinem verbissenen Denken, dass ich hundertprozentig heterosexuell bin, festzuhalten, was mir dann aber auch nicht wirklich gelingt. Deswegen wollte ich dich jetzt einfach hier stehen lassen, obwohl ich dich später anrufen werde und mich entschuldigen werde, auch wenn mein Stolz dafür jetzt noch im Weg steht. Hab ich recht?", sagte er und zog eine Augenbraue hoch. Geschockt sah ich ihn an und schwieg. Das war auf jeden Fall ein Punkt für ihn. ,,Wie-", versuchte ich erneut etwas hervorzubringen, doch er schüttelte den Kopf und hielt mir einen Zettel entgegen, den er gerade aus seiner Jackentasche hervorgezogen hatte. Er drückte ihn mir in die Hand, weil ich immer noch wie überrannt da stand und nichts tat, er hatte mich einfach perfekt durchschaut. Er drückte jeden meiner Finger einzeln nach innen, sodass ich den Zettel fest umschloss. Dann beugte er sich und küsste meine Hand nochmal, bevor er mich ein letztes mal anlächelte und sich augenblicklich umdrehte. Er lief in eine andere Richtung los, ohne nochmal zu mir zu sehen.
,,Wow", murmelte ich in Gedanken versunken. Ob man ihn nun mag oder nicht, Jimin ist auf gar keinen Fall dumm und versteht andere Menschen sehr gut. Erst dachte ich, ich hätte ihn in der Hand, da er so anhänglich und unterwürfig war. Aber anscheinend hat sich das Blatt gewendet, er spielt mit mir, nicht andersherum. Außerdem hat er es geschafft, dass ich meine Sexualität nun wirklich in Frage stellte. Ich schnalzte mit der Zunge und steckte den Zettel ein, ich konnte mir denken, dass entweder seine Telefonnummer oder seine Adresse sich dort drauf befand.
Mein Handy zückend lief ich los in Richtung Zuhause. Dabei wählte ich die Nummer meines Freundes erneut. ,,Ja?", entgegnete er dem Anruf. ,,Er ist gegangen.", sagte ich, ohne Namjoon groß zu begrüßen. ,,Gut! Dann ist doch alles wieder in Ordnung, oder?", fragte er, während ich im Hintergrund einen Beat hören konnte. ,,Naja, irgendwie sollte es das ja sein.", antwortete ich verlegen. ,,Yoongi! Meinetwegen sei schwul, aber entdecke das doch nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Typen!", beschwerte er sich und seufzte laut. ,,Ist ja gut! Ich bin doch auch komplett irritiert und planlos jetzt!", erzählte ich ihn. Währenddessen kam ich an meinem Wohnblock an, lief zur Tür und schloss sie auf. Dabei ging ich die Treppen hoch und öffnete schlussendlich auch meine Wohnungstür. Nach langer Zeit seufzte Namjoon erneut und setzte zum Reden an. ,,Willst du ihn widersehen?", erkundigte er sich und versuchte ruhig zu klingen, auch wenn ich ihn heute nur zusätzlich gestresst habe. ,,Weiß nicht.", murmelte ich und nahm auf meinem Sofa Platz. ,,An was denkst du als erstes, wenn du an ihn denkst?", fragte er dann, was mich ziemlich erschrak - ich musste sofort an sein Lächeln denken, es war so strahlend und ehrlich. Aber sollte ich das jetzt wirklich sagen? ,,An seinen Namen natürlich.", log ich, doch das bemerkte Namjoon sofort. ,,Lügner!", warf er mir vor. ,,Du hast gezögert und dir eine Ausrede ausgedacht.", erklärte er, obwohl ich das selbst schon wusste. ,,Sein Lächeln.", gab ich unfreiwillig zu, woraufhin Namjoon etwas kicherte. ,,Was?", fragte ich genervt, weil sein Kichern immer mehr zum Lachen tendierte. ,,Schlaf doch jetzt erstmal, vielleicht sieht's morgen ganz anders aus.", schlug er vor. ,,Na gut, bis morgen.", seufzte ich und lag auf.
Ich stand auf und zog die Jacke aus, erinnerte mich dabei allerdings an den Zettel. Zögerlich nahm ich ihn aus der Tasche und ging mit ihm zu meinem Sofa, welches ich aufklappte. Meine Wohnung war sehr klein, deshalb hatte ich Schlafzimmer und Wohnzimmer zusammengepackt und mir eine Schlafcouch besorgt. Müde ließ ich mich auf ihr nieder und entfaltete den Zettel.
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+82 ....
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Murrend knüllte ich den Zettel wieder zu einem Ball zusammen. Wann hat er diese Notiz gemacht? Vielleicht, während ich in den Toilettenräumen war? Hat er mich etwa belauscht?! Überlegend sah ich zu meinem Handy, welches ich zum Laden auf meinem Fernsehtisch gelegt habe. Ich hatte mir extra ein Verlängerungskabel hier hinüber gelegt, weil ich wusste, wie faul ich manchmal sein konnte. Und so musste ich nur meinen Arm bewegen um an mein Handy zu kommen. Genial.
,,Nein Yoongi, das ist genau das was er will. Er hat doch auch gesagt, dass ich ihn anrufen werde, er wartet bestimmt schon neben seinem Telefon. Dem werde ich's schon zeigen, ich brauch ihn nicht!", redete ich auf mich selbst ein. Ich entschloss mich dazu, etwas fernzusehen, einfach um mich abzulenken, doch immer wieder glitt mein Blick herüber zu meinem Handy. Verdammt, er hat sich echt nicht schlecht angestellt, ich denke nur noch an ihn. Aber warum eigentlich? Bin ich nun doch bi-, wenn nicht sogar homosexuell? Bisher fand ich Frauen eigentlich ganz toll, allerdings die Frauen mich nicht.
Irgendwie bekam ich immer mehr das Verlangen danach, mit ihm zu reden. Auch wenn es mittlerweile kurz nach halb eins war, konnte ich nur noch an ihn denken. Was würden wir wohl jetzt machen, wenn ich ihn mitgenommen hätte, fragte ich mich. Seufzend stellte ich mir vor, wie er nun neben mir liegen und mit mir fernsehen würde. Wahrscheinlich würde er immer mal wieder lachen, zu mir sehen und mich anlächeln, während ich langsam einschlafen würde. Doch genau das konnte ich nun nicht, da mich meine Gedanken einfach wach hielten.
🌹Jimin🌹
,,Jimin? Seit wann rufst du mit dem Haustelefon an?", wunderte sich mein bester Freund, freute sich aber über den Anruf. ,,Ich erwarte noch einen Anruf am Handy, deswegen muss ich die Leitung freihalten.", erklärte ich schmunzelnd. Er wird noch anrufen, ich spürte es einfach. ,,Achso! Und warum hast du jetzt angerufen?", fragte der Jüngere. ,,Ach Jungkook! Du glaubst nicht, was heute passiert ist.", lachte ich überglücklich. ,,Ich hab jemanden kennengelernt. In ein paar Jahren kannst du mich Min Jimin nennen!", behauptete ich grinsend. ,,Das ist schnell eskaliert.", lachte er. ,,Erzähl es mir gleich, in bin in spätestens zwanzig Minuten da! Dann schlafe ich heute einfach bei dir.", versprach Jungkook mir und lag auf.
Ich seufzte freudig und sah zu meinem Handy. ,,Mal sehen wie lang er durchhält.", kicherte ich.
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INFO!
Ab nächster Woche Freitag bin ich 8 Tage auf Skifahrt! In Österreich hab ich kein Internet, also kommen keine Updates in der Zeitspanne!
Ab jetzt werde ich öfter die Sichten wechseln :D
Wird Yoongi noch anrufen?
Hat sich die Geschichte bisher gut entwickelt?
Meinungen gerne in die Kommentare!
Byee
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Kissing Strangers || Yoonmin
FanfictionFrustiert lief Yoongi zur "Dark Corner", eine Bar, die ungefähr fünf Minuten von seinem Zuhause entfernt liegt. Schon wieder hatte er eine Abfuhr bekommen. Er dachte, er könnte sich bei einem, zwei - vielleicht ja auch drei Gläsern Alkohol entspanne...