📚Ungeduld📚

1.4K 122 3
                                    

🌺Yoongi🌺

Seufzend zog ich mir ein Tanktop und eine lockere Jogginghose über. Was Jimin wohl gerade tat? Wahrscheinlich weinen, wütend sein oder auch beides, so wie ich ihn kenne. Das Unwissen über ihn machte mich fertig und ließ mich so langsam aber sicher verrückt werden. Ich wollte ihn bei mir haben, in seine wunderschönen Augen, woraufhin er rot anläuft und sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildet. Aber was wusste ich schon über seine Lippen, wenn ich sie mit Hoseok's verwechselte. Meine Dummheit frustrierte mich und sorgte dafür, dass ich wutentbrannt gegen den Kleiderschrank trat. Mein Blick wanderte wie von selbst zu meinem Handy, welches an meiner Couch am Kabel hing und lud. Es wäre sehr wahrscheinlich noch viel dümmer, ihn jetzt anzurufen. Er wird nicht drangehen, seinen Freund vorschicken oder mich noch mehr hassen. Am Ende schadete es mir mehr, als es helfen sollte, weshalb ich es sein ließ.

Ich tappste langsamen Schrittes ins Bad und trat bis vor mein Waschbecken, um mir etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Abwesend blickte ich in den Spiegel und musterte mich; Meine Augen glänzten rot und hielten schwerstens die vielen Tränen zurück, die ich weinen könnte, es aber nicht tat. Mein Haar war zerzaust und meine Haut war bleich wie sonst auch, weshalb ich mir auf die Lippe biss. Diese Person im Spiegel hatte mir diesen Mist eingebracht, woraufhin ich für einen kurzen Moment die Kontrolle verlor und meine Faust im Spiegel versank. Er zerbrach und schnitt meine Hand mehrfach, was mir jedoch völlig egal war und ich sie kurz unter kaltes Wasser hielt. Natürlich brannte es, dieser Schmerz war allerdings egal und nichts im Vergleich zu dem Verlust, den ich heute gemacht hatte. Wie gerne ich jetzt Jimin bei mir hätte, welcher panisch meine Hand versorgen würde, wohingegen ich sein makelloses Gesicht mustern und glücklich lächeln würde. Und da passierte es zum zweiten Mal; Mein Blick wanderte direkt zu meinem - mittlerweile vollkommen geladenen - Handy und bettelte darum, es zu nehmen und ihn anzurufen. Wieder schüttelte ich den Kopf und signalisierte mir selbst, wie dumm das Ganze wäre.

Da ich eh nicht schlafen könnte, war mein nächstes Ziel der Kühlschrank und der dort gelagerte Alkohol. Schmunzelnd musterte ich die Flasche und schenkte dem Etikett keine Aufmerksamkeit, weil es mir egal war, was mich schlussendlich betäubte und mir die Sinne vernebelte. Hauptsache, mein Kopf wird frei. Ich schmunzelte bei dem Gedanken daran, dass Jimin meine Alkoholsucht von jetzt auf gleich beendet hatte, da er meine neue Obsession geworden war. Nun musste wohl oder übel wieder der Alkohol hinhalten, auch wenn sein Kuss bitter war und sich falsch anfühlte. Wen interessierte das schon, aneinander unterscheiden konnte ich wohl auch diese Beiden nicht.

Mit der vollen Flasche in der Hand kehrte ich zurück zur ausgeklappten Couch, setzte mich und schnappte mir mein Handy. Es war dumm, sich betrinken war jedoch auch nicht besser. Ob ich nun ein oder zwei Fehler machte, es würde nichts ändern. Ich suchte Jimin und drückte auf den Hörer, woraufhin ich mir mein Handy ans Ohr hielt und mich hinlegte.

Kissing Strangers || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt