🍷Versöhnung🍸

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🌹Jimin🌹

Langsamen Schrittes trugen mich meine zitternden Beine in meine Küche, in welcher ich mir ein Glas nahm, es mit Wasser füllte und dieses dann widerwillig trank. Nur weil ich ein mentales Wrack geworden bin, hieß das noch lange nicht, dass ich mir dabei zusehen musste, wie mein Körper ebenfalls ins Gras biss. Apropos mentales Wrack; Ich konnte dieses Gefühl von Einsamkeit nicht mehr aushalten und befahl Yoongi, herüberzukommen. Ich sagte nicht, dass ich ihm verzeihen würde, aber er spürte es wohl genauso wie ich. Ich brauchte ihn, die Beweise sprachen für ihn und seine Ehrlichkeit stimmte mich schlussendlich komplett um.

Es klingelte. Sofort ließ ich alles stehen und liegen, huschte zur Tür und atmete nochmal durch, bevor ich sie öffnete und den Schalter für die untere Tür betätigte. Die Tür quietschte, danach fiel sie zu. Ein angespanntes Atmen seinerseits, während Schritte erklangen und das Treppenhaus erklimmten. Eigentlich hatte ich mir geschworen, nicht zu heulen, aber natürlich mussten meine Augen gegen jeglicher Planung anfangen, zu tränen. Yoongi musste sich beeilt haben; So schnell erschien nicht mal Jungkook, wenn es darum ging, dass unsere Serie eine neue Staffel auf Netflix bekommen hatte.

Nur noch wenige Stufen, dann steht er vor mir. Plötzlich fiel mir ein, dass ich mir nicht zurecht gelegt hatte, wie ich nun reagierte, geschweige denn was ich sagte. Allerdings war es nun zu spät, ich konnte Yoongi's weißen Haarschopf schon erblicken. Gefolgt von seinen tiefen Augen, welche meinen Blick einfingen und mich so fesselten, dass ich nie wieder wegblicken wollte; Ich tat es jedoch. Ich schaute auf den Boden und seufzte, während mir einzelne Tränen die Wange hinunterliefen. ,,Wein' nicht wegen mir, Jimin. Das ist es nicht wert.", unterbrach Yoongi das Chaos in mir, bevor es überhaupt anfangen konnte. Zögerlich ging er auf mich zu und legte seine Hand behutsam auf meine Wange, um mir die Tränen wegzuwischen. Meine linke Hand schnellte nach oben und legte sich auf seine. Ich hatte Angst, er würde sonst wieder von mir ablassen und sich jemand anderem zuwenden. ,,Keine Sorge, ich bleibe. Das hab ich dir immerhin versprochen, weißt du noch?", murmelte Yoongi, als hätte er meine Gedanken lesen können. Vielleicht war ich auch einfach zu durchschaubar, wer wusste das schon. Sanft strich er jede neue Träne, welche an meiner Wange hinunterkullerte, aus meinem Gesicht und lächelte mich beruhigend an. Er war selbst nicht glücklich mit der Situation, sein Lächeln jedoch war echt und alles andere als aufgesetzt. Es diente dazu, dass ich mich geborgen fühlte und klare Gedanken fassen konnte. ,,Wenn sowas nochmal passieren sollte, musst du aus meinem Leben verschwinden. Dieses mal verzeihe ich dir, Min Yoongi.", sprach ich entschlossen und blickte endlich wieder auf. Nickend machte er einen weiteren Schritt auf mich zu und zog mich in eine schmerzende Umarmung. Es war kein physischer Schmerz, da er mich so liebevoll wie immer umschlung, aber psychisch brach diese Umarmung uns beide. Sie brach uns in viele, kleine Scherben. ,,Ich liebe dich, Jimin.", schluchzte Yoongi und verstärkte seinen Griff. Wen kümmerte es, dass wir beide zerfallen waren, wenn wir uns gegenseitig wieder aufbauen konnten?

,,Und ich liebe dich, Yoongi. Hör auf zu weinen, bitte.", hauchte ich verletzt und konnte ihn so nicht lassen. Es tat mir weh, ihn so sehen zu müssen. ,,Alles ist in Ordnung.", redete ich fürsorglich auf ihn ein und versuchte kläglich, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Es brachte nicht viel, weshalb ich mich auf Zehenspitzen stellte und ihn küsste. Überrascht schlugen seine Augen auf und sahen mich an, bevor wir sie beide wieder schlossen und der Kuss immer mehr an Leidenschaft gewann. Langsam verflog der Schmerz und der starke Kummer, welcher sich auf uns beide gelegt hatte und ließ uns wieder in Frieden.

,,Ich bin so ein Idiot.", seufzte Yoongi entsetzt und trat in meine Wohnung ein, um sich direkt auf den Weg ins Schlafzimmer zu machen. Ich folgte ihm und öffnete anschließend meinen Kleiderschrank. Yoongi zog sich derweil aus und schmiss seine Klamotten unbeachtet zur Seite, bis es plötzlich schepperte, als er seine Hose abgelegt hatte. Verwundert sah er nach und fühlte in die Taschen der Hose; Sein Handy konnte es nicht gewesen sein, das hatte er vorher herausgenommen. Er holte etwas gold glänzendes hervor, wobei mir schnell klar wurde, dass es die Kette war, die er mir geschenkt hatte. Es muss zerbrochen sein, als ich sie gegen Hoseok's Tür donnerte. ,,Das tut mir wahnsinnig leid!", schoss es aus mir heraus, während ich mich zu ihm beugte und die Kette an mich nahm. Ich musterte sie und seufzte. ,,Ist schon gut, ich kauf dir eine neue.", lächelte Yoongi beruhigend, ich schüttelte jedoch den Kopf. ,,Ich will keine andere, ich will die hier. Irgendwo kann man sie bestimmt reparieren lassen.", entgegnete ich ihm und blickte zu ihm. ,,Das kann man, das kostet aber genauso viel, wie eine neue. Du könntest dir eine aussuchen-", zweifelte er an meinem Plan, ich hielt allerdings an ihm fest. ,,Nein, ich möchte diese hier behalten. Jede andere Kette wäre nur unbedeutendes Metall, die hier hast du mir mit Bedeutung geschenkt. Selbst wenn sie nach der Reparatur noch Spuren von dem Vorfall hat, ich werde sie trotzdem tragen.", beschloss ich entschlossen und akzeptierte keinen Widerspruch. ,,Du bist niedlich.", schmunzelte mein Gegenüber und nahm die Schlafsachen an sich, die ich uns beiden herausgelegt hatte.

,,Und du bist ein Idiot.", antwortete ich, woraufhin er mich verwirrt ansah. ,,Das hast du zumindestens gerade gesagt. Wieso bist du ein Idiot?", fragte ich besorgt und machte es mir auf meinem Bett gemütlich. ,,Ehrlich gesagt wollte ich meine Probleme wieder wegtrinken, so wie früher. Deswegen bin ich ein Idiot.", erzählte er und legte sich neben mich, wobei er sich dieses mal besonders schnell an mich kuschelte. ,,Schlussendlich hast du es aber nicht getan, weswegen ich stolz auf dich bin.", lächelte ich aufmunternd und genoss, wie er mit meinem Haar spielte. ,,Das ist mir jetzt auch egal. Hauptsache, ich kann dir wieder nah sein und dich glücklich, statt traurig machen.", wunk er ab und hörte sich schläfrig an. Der Tag war für uns beide anstrengend gewesen, ich konnte seine Müdigkeit nachvollziehen.

,,Ich liebe dich.", murmelten wir gleichzeitig, bevor wir seelenruhig wegnickten und dabei einander festhielten.

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Hey!

Na, wie hat euch die 12. Version gefallen? :D

Schreibt mir doch mal ein paar Vorschläge in die Kommentare, was noch passieren sollte. Vielleicht kann ich davon was einbauen, während ich im Krankenhaus herumliege und mich langweile, haha

Byee

Kissing Strangers || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt