,,Min Yoongi, schön dich wiederzusehen!", lachte der dicke, alte Barkeeper und begrüßte mich somit. Mittlerweile kannten mich die Mitarbeiter dieses Ladens schon persönlich, was mich jedes mal aufs Neue etwas frustrierte. ,,Na Jarvis, wie läuft das Geschäft so?", fragte ich ihn, während ich meine Jacke aufhing und gespielt lächelte, denn eigentlich war ich überhaupt nicht gut gelaunt. ,,Yoongi, lächel nicht so falsch. Der gute alte Jarvis wird immerhin nur von dir besucht, wenn dir dein Leben zu trübseelig wird.", argumentierte er mit ernstem Ton. Wenn es eines gab, was dieser Barkeeper hasste, dann waren es unehrliche Emotionen seiner Gäste. Und ich war schließlich schon Stammkunde. ,,Komm und setz dich 'ran an die Theke.", riss er mich aus den Gedanken und klopfte auf die Holztheke vor ihm. Seufzend setzte ich mich. Diese Aufforderung zum Setzen hörte ich in letzter Zeit viel zu oft. ,,Warum wollen die Frauen nichts von mir?", seufzte ich enttäuscht und zweifelte stark an meiner Attraktivität. ,,Vielleicht kannst du einfach nicht gut mit Weibern.", lachte er und säuberte die benutzten Krüge, die ihm von den bereits Betrunkenen hinterlassen wurden. ,,Du willst doch eh nur mit einer schlafen, gib's doch zu!", meinte er und grinste verschmitzt. Ich brummte daraufhin nur. ,,Gib mir das selbe wie sonst.", säuselte ich vor mir her und spielte mit einem Bierdeckel, welcher sich noch auf der Theke befand. Schmunzelnd ging Jarvis ins Lager, um mir dort meine Vodkamischung herstellen zu können.
Während ich wieder tief in meiner Gedankenwelt versunken war, wurde mir ein großer, gefüllter Krug unsanft vor die Nase gestellt. Grummelnd sah ich den vollen Becher an und schob dabei mein letztes Geld zum Barkeeper, um zu bezahlen. Doch Jarvis schlug nur seine große Hand grob auf meine. ,,Hör zu Yoongi, dieser Krug geht auf's Haus. Ich weiß, dass du immer den Rest deines monatlichen Vermögens hier aus dem Fenster schmeißt. Das finden die Frauen nicht attraktiv, ich dachte, du verstehst das irgendwann. Du nimmst jetzt diesen Geldschein, gehst dir Verhütungsmittel kaufen und kommst um 23.00 Uhr zurück hier hin.", befahl er zielsicher, was mich ziemlich verwirrte. ,,Wie-?", setzte ich zum Reden an, doch er unterbrach mich. ,,Heute Nacht findet hier ein Event statt. Wir haben zwölf Teilnehmer, die nur darauf warten jemanden kennenzulernen, allesamt nicht die Hellsten, wenn du verstehst, was ich meine. Für eine Nacht reichen sie alle vollkommen.", erzählte Jarvis, woraufhin ich schmunzeln musste. ,,Und was muss ich dabei machen?", hakte ich neugierig nach. ,,Du lässt ein Foto von dir machen, danach gehst du einfach in die Dark Corner.", erklärte er und zeigte auf einen Vorhang, hinter dem wohl eine Tür verborgen lag. ,,Dieser Laden hier heißt nicht umsonst so. In dem Raum ist gerade mal so viel Licht, dass man noch grobe Silhouetten von den anderen Leuten sieht. Dort wartest du dann, natürlich mit anderen Interessierten.", erzählte er weiter. ,,Und dann?", drängelte ich ihn, zum einen, damit er nicht so große Pausen beim Erzählen machte, zum anderen, weil ich so gespannt war, endlich wieder Druck ablassen zu können. ,,Ruhig! Du wartest, ob dich jemand küsst. Wirst du tatsächlich geküsst, kannst du entweder erwidern oder abblocken. Wenn du den Kuss erwiderst, schleppst du heute Nacht noch jemanden ab!", erläuterte er mir den Rest. Ich fing augenblicklich an zu lachen und freute mich sehr. ,,Du rettest mir den Tag, mein Freund!", schrie ich schon fast, so laut war ich vor Begeisterung. ,,Den Tag nicht, aber die Nacht. Und jetzt geh und sorg dafür, dass dein Bett frei ist und du keine Kinder zeugst.", schmunzelte er amüsiert und gab mir einen Stoß. Nickend sprang ich auf, nahm mir meine Jacke und rannte aus der Tür. Dabei bemerkte ich gar nicht, dass ich meinen Krug nicht mal angefasst hatte.
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Heeey!
Ihr wisst nicht, wie oft ich dieses Kapitel neugeschrieben habe. Aber jetzt ist es da! Die nächsten Kapitel werden natürlich länger.
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Byee
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Kissing Strangers || Yoonmin
FanfictionFrustiert lief Yoongi zur "Dark Corner", eine Bar, die ungefähr fünf Minuten von seinem Zuhause entfernt liegt. Schon wieder hatte er eine Abfuhr bekommen. Er dachte, er könnte sich bei einem, zwei - vielleicht ja auch drei Gläsern Alkohol entspanne...