🌹Jimin🌹
Mit einem mildem Lächeln in meinem Gesicht öffnete ich meine Wohnungstür und trat ein. Direkt kam mir die bekannte, warme Luft meines Zuhauses entgegen und breitete sich im Flur aus. Ich streifte mir schnell meine Jacke von den Schultern und schloss mit einem kurzen, aber dennoch gekonnten Tritt die Haustür hinter mir. Ein Blick auf die tickende Uhr im Wohnzimmer verriet mir, dass ich noch knapp zwei Stunden Zeit hatte. ,,Duschen, essen, schminken. Irgendwas vergesse ich eh immer.", schmunzelte ich selbstironisch. Ich machte mich auf ins Bad und zog mir dabei den Pullover über den Kopf hinweg. Auch der Rest meiner Klamotten blieb nicht mehr lang an meiner Haut und flog geradewegs in irgendeine Ecke des Raumes. In der Dusche angekommen begann ich meine Routinepflege und war dabei heute noch fürsorglicher als sonst. Yoongi verdiente eben nur das Beste, und genau das wollte ich ihn geben. Insgeheim hoffte ich, dass er auch so von mir dachte, allerdings war ich anderes gewohnt. Kopfschüttelnd verwarf ich den Gedanken daran und fuhr fort mit dem Waschen.
Doch kaum war der kleine Gedankengang verflogen, kamen die Erinnerungen hoch und ließen mich nicht los. Dazu stand ich auch noch im Wasser, weswegen sich mein Make-Up löste und sich so noch mehr Spuren meiner Vergangenheit offenlegten. Meine Badezimmerwände waren mit Fliesen ausgekleidet, welche mich spiegelten und mir so eine gute Sicht meiner Selbst ermöglichten. Ich stoppte mit dem einschäumen meines Körpers und blickte direkt auf mein nun nicht mehr makelloses Gesicht. Eine große, dunkle, hässliche Narbe befand sich unter meinem linken Auge und erinnerte mich sofort an das Ereignis, wie ich sie bekommen habe. ,,Ich steche dir beide Augen aus, Jimin! Nie wieder sollst du mich mit deinen verdorbenen Blicken ansehen können!", schrie eine Stimme plötzlich und ich zuckte zusammen. Aus Reflex schützte ich meine Augen wie damals und erwartete den gleichen, fast unerträglichen Schmerz, den mein eigener Vater verursacht hatte. Doch er hatte nicht ganz getroffen; mein Augenlicht behielt ich, allerdings schlug er mir den zersplitterten Glasflaschenrand direkt auf mein Unterlid und hinterließ somit ständige Erinnerungen an den Tag des Geschehens; Mutter's Geburtstag. Nachdem ich verstand, dass diese Situation gerade nicht wirklich stattfand und ich deswegen keine Angst haben musste, nahm ich langsam meine Arme herunter und atmete schwer. Jedes Mal erinnerte ich mich daran, sobald ich meine Narbe für längere Zeit betrachtete. Klar, damals war es der körperliche Schmerz, der mich so sehr leiden ließ, allerdings war ich nun erwachsener und verspürte mehr innerlichen, statt physischen Schmerz. Mein Vater und ich waren unzertrennlich, bis ich ihm und Mutter erzählte, dass ich auf Männer stand. Es hatte wohl sein Weltbild zerstört, anders konnte ich mir das nicht erklären, was er mir ab den Tag immer wieder aufs Neue angetan hatte.
Der Schaum war mittlerweile komplett von meinem Körper gespült und ich entschied mich dazu, nicht mehr lange unter der Dusche zu verweilen und mich schnell abzutrocknen. Danach machte ich mir schnell mein braunes Haar zurecht und betrachtete es anschließend. Meine Naturhaarfarbe stand mir, aber irgendwie langweilte sie mich nun. Es lag wahrscheinlich daran, dass ich so begeistert von Yoongi's weißem Haar war. Grübelnd dachte ich nach, welche Farbe mir wohl stehen würde. Ich verwarf allerdings schnell den Gedanken daran, da ich nur begrenzt Zeit hatte und schminkte mich eilig.
Ich nahm mir eine neue Boxershorts aus meinem Badezimmerschrank und lief - nun nur noch halbnackt - zu meinem Schlafzimmer, um mich dort komplett zu bekleiden. Nach kurzem Überlegen griff ich nach einem weißen Hemd mit schwarzer Krawatte und einer schwarzen, zerrissenen Jeans. ,,Das wird ihm bestimmt gefallen, steht dir!", freute sich plötzlich jemand hinter mir, weshalb ich mich tierisch erschreckte und mich hastig nach der Person umsah. Jungkook saß auf meinem Bett und blickte zu mir. ,,Wie um alles in der Welt bist du hier herein gekommen?!", fragte ich mit stockendem Atem und sah ihn verwirrt an. ,,Irgendwie musste ich ja vorhin die Tür abschließen, du bist ja sofort losgerannt. Da hab ich den Schlüssel mitgenommen.", erklärte er und lächelte so unschuldig wie immer. ,,Und das gibt dir das Recht mich so zu erschrecken?", zischte ich und setzte mich neben ihn. ,,Ist alles in Ordnung? Sonst fühlst du dich nie so angegriffen, wenn ich plötzlich auftauche.", wunderte er sich. Tatsächlich verhielt ich mich anders als sonst, was mich ebenfalls überraschte. ,,Hast du dich wieder, du weißt schon, erinnert?", zögerte er, da er sich wohl nicht sicher war und mich nicht unnötig niederschlagen wollte. ,,Ja.", antwortete ich knapp und sah zur Seite. Er klopfte mir auf die Schulter und versuchte mich somit aufzumuntern, dennoch änderte sich meine Laune nicht. ,,Denk an die schönen Dinge! Du hast eine eigene Wohnung, kannst machen, was du willst und bald einen Partner an deiner Seite! Nicht mehr lange und du siehst ihn wieder, dann könnt ihr nach dem Feiern machen, worauf auch immer ihr Lust habt!", erzählte Kookie freudig und lächelte so sehr, dass ich einfach nicht widerstehen konnte und ebenfalls zu Lächeln anfing. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich mit Yoongi ja eine Wette am Laufen hatte. ,,Kookie, hör mir genau zu.", setzte ich zum Reden an, woraufhin der Kleine nickte und schweigend zuhörte. ,,Ich hab mit dem Typen eine Wette am Laufen, wir müssen nur dafür sorgen, dass er mich zehn Minuten lang nicht findet. Du wirst am Eingang warten und eine Stoppuhr starten, sobald er passiert. Danach mischst du dich unter die Leute und hilfst mir bei der Tarnung, damit ich gewinnen kann! Verstanden?", fragte ich ihn mit fester Stimme und wartete auf seine Antwort. ,,Alles klar! Aber wie sieht er überhaupt aus?", entgegnete er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Achte einfach auf einen großen Manm mit weißem Haar, du schaffst das schon.", versichterte ich ihm und stand auf. ,,Dann lass uns mal losgehen, ich muss unbedingt siegen, damit ich das Abendprogramm entscheiden darf!", sagte ich und vergaß kurz, dass Jungkook mir zuhörte. ,,Was?", lachte er und wurde ebenfalls leicht rot. ,,Das Fernseherprogramm, denk doch nicht immer gleich so pervers.", log ich, was ihm sofort peinlich wurde, obwohl er eigentlich Recht hatte. Kichernd zog ich ihn mit mir mit und warf mir noch meine Jacke über den Arm, bevor wir dann meine Wohnung verließen.
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Hey heyy
Das Smutkapitel verschiebt sich etwas, weil mir letzte Woche die Idee zur Wette kam. Wie gefällt's euch so?
Irgendwelche Wünsche?
Was soll unbedingt im Laufe der Story noch passieren?
Schreibt's in die Comments, bis bald :D
Byee~
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Kissing Strangers || Yoonmin
FanfictionFrustiert lief Yoongi zur "Dark Corner", eine Bar, die ungefähr fünf Minuten von seinem Zuhause entfernt liegt. Schon wieder hatte er eine Abfuhr bekommen. Er dachte, er könnte sich bei einem, zwei - vielleicht ja auch drei Gläsern Alkohol entspanne...