🍷Das Event🍸

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,,22.30 Uhr.", brabbelte ich vor mir her, als ich das letzte Kissen fertig bezogen hatte. Noch dreißig Minuten bis das Event anfängt. Glücklich lief ich zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Nach kurzer Überlegung nahm ich mir ein weißes, lockeres Hemd mit Kragen, eine schwarze Jeanshose und eine schwarze Krawatte über dem Hemd. Als ich nach dem ich die Klamotten angezogen hatte in den Spiegel sah, wunderte ich mich erneut, warum die Frauen mich nicht vergöttern. Immer wieder wurde ich abgewiesen oder betrogen, was mich langsam ziemlich frustrierte und ermüdete. Ich hatte keine Lust mehr auf Beziehungen, ich wollte nur noch meine Lust besänftigen. Genau deswegen freute ich mich so auf dieses Event.

Nachdem ich mich nochmal frisch gemacht habe, zog ich mir Mantel und Schuhe an und ging los. Währenddessen dachte ich darüber nach, was mich jetzt gleich wohl erwartet. Hoffentlich erwischte ich keine Blondine, mit denen habe ich zu schlimme Erfahrungen. Allesamt hatten sie mich damals verlassen, nur weil andere Männer ihnen schöne Augen machten. Aber ich beschloss meine Vergangenheit ruhen zu lassen. Vielleicht treff ich ja heute die Frau meines Lebens, wer weiß?

Nach weiteren Überlegungen, wie meine Traumfrau wohl aussehen würde, kam ich bei der Dark Corner an, die nun mit grellen Lichtern beleuchtet wurde. Über dem Türrahmen hing auch noch ein großes Schild, welches das Event ankündigte. Verdammt, mehr Konkurrenz für mich. Aber das sollte mich nicht weiter stören, alles wird glänzend verlaufen. Sonst waren hier auch nicht viele Gäste, beruhigte ich mich, es werden wohl nicht mehr kommen als sonst. Doch genau als ich die Tür öffnete, tritt ich in eine sehr lebhafte Bar ein, die den sonstigen Verhältnissen überhaupt nicht entsprach. So langsam bekam ich dieses ungute Gefühl, umsonst hier her gekommen zu sein. Mit deutlich sichtbarer Unsicherheit in der Mimik lief ich zur Theke und gab Jarvis ein Zeichen, zu mir herüber zu kommen. ,,Yoongi!", begrüßte er mich und lachte herzhaft, doch mir war sichtlich unwohl. ,,Warum sind so viele Leute da? Du hast mir eine schöne Nacht versprochen!", zweifelte ich seine Aussagen von vorhin an. ,,Yoongi, mein alter, rauschsüchtiger Freund! Geh das Foto machen und entspann dich, ich hab dich bei den Teilnehmern beliebt gemacht.", erzählte er, wobei ich merkte, dass er leicht angetrunken war. Das ist er zwar immer, aber etwas weniger als jetzt. Ich erkundigte mich noch, wo ich dieses Foto machen sollte und er zeigte zu einer neu eingerichteten Umkleide.

Ich atmete tief aus und folgte der Wegbeschreibung von Jarvis. Die Tür der Umkleide war offen, also lehnte ich sie nach dem Eintreten auch nur an. Ich zog den Mantel aus und richtete nochmal alles, bevor mir der Fotograf entgegen kam. ,,Ah, du willst bestimmt auch ein Bild knippsten lassen. Gut siehst du aus, die Teilnehmer werden sich freuen!", redete der Fotograf vor sich hin und drückte mich vor einen weißen Hintergrund. Bevor ich ihm jedoch antworten konnte, redete er immer und immer weiter, weshalb ich nur noch nickte und für das Bild lächelte. ,,Bild Nummer zwanzig, haha!", quatschte er weiter. Zwanzig Interessierte, so ein Mist. Hoffentlich haben Jarvis' Worte wirklich auf mich aufmerksam gemacht.

Gerade wollte ich die Umkleide verlassen, um diesen nervigen Fotografen zu entkommen, da stieß mir plötzlich jemand gegen die Schulter. ,,Hey!", rief ich reflexartig, doch niemand antwortete. Ich musste mich nicht mal umdrehen, um die Person sehen zu können. Ein etwas kleinerer, braunhaariger junger Mann huschte an mir vorbei, blickte nochmal zu mir und verschwand dann schnell. Komischer Typ. Ich sah ihn noch etwas hinterher, da landete plötzlich eine große Hand auf meiner Schulter. ,,Wusste gar nicht, dass du jetzt auch noch nach Männern Ausschau hälst.", lachte mich Jarvis an, doch bevor ich was sagen konnte, klebte er mir etwas auf die Brust. ,,Das ist deine Nummer, damit die Teilnehmer dich im Dunkeln erkennen. Sie leuchtet, erschreck dich nicht. Die Teilnehmer werden sich jetzt die Bilder ansehen können, du gehst schon mal in die Dark Corner.", erklärte er mir und ging weiter Nummern verteilen.

Gespannt ging ich auf den Vorhang zu, zog ihn aus dem Weg und trat in einen wirklich, wirklich dunklen Raum ein. Das einzige was ich sah waren die Nummern anderer Männer, die sich unterhielten. Freundschaften wollte ich hier nicht schließen, also wartete ich am Rand des Raumes. Das war jedenfalls der Plan, die Wand tatsächlich zu finden war schwer genug, aber es geling mir. Ich lehnte mich an sie und lauschte der Clubmusik, die leise im Hintergrund lief. Wenige Minuten später drehten sich alle zu einem Lichtschein, der auf einmal in den Raum fiel. Eine Hintertür wurde geöffnet und Leute traten mit in den Raum. Sie alle hatten ebenfalls eine Leuchtnummer, allerdings in rot. Neugierig sah ich zu, wie fast alle roten Nummern direkt auf die anderen Männer zu liefen. Zu meiner Enttäuschung entschieden sich auch die letzten, diese Richtung einzuschlagen. Eigentlich wollte ich frustriert umdrehen, da bemerkte ich, dass sich die Nummer sechs wohl am umsehen war. Sie lief nicht zu einer anderen Nummer, sie umringte sie nur. Anscheinend suchte sie jemanden und ich hoffte inständig, dass ich diese Person war. Und tatsächlich kam sie langsam zu mir.

,,Hey, da bist du ja! Warum stehst du so abseits der Menge?", begrüßte mich eine relativ hohe Stimme. Sie verwirrte mich, sie klang hoch und feminin, aber irgendwas war anders an ihr. Ich schüttelte den Kopf und dachte, ich bilde mir das nur ein. ,,Ich bin nunmal nicht für Freundschaften hier.", lachte ich leicht und achtete darauf, möglichst attraktiv zu klingen. ,,Ich hab dich vorhin schon gesehen und gehofft, dass du kein Teilnehmer bist, sonst hätte ich keine Chance auf ein Kennenlernen gehabt.", schmeichelte sie mir. Mir gefiel der schüchterne Ton in der Stimme. ,,Ich will dich unbedingt kennenlernen, das steht fest!", erzählte sie mir und ich schmunzelte. Endlich war es soweit. ,,Wenn das so ist.", antwortete ich und beugte meinen Kopf nach unten, da die Person etwas kleiner als ich war. Plötzlich legte sich eine kleine Hand auf meine Wange und löste direkt ein Kribbeln in mir aus. Mein ganzer Körper wartete gespannt auf das Gefühl von anderen Lippen, die meine streiften, und genau das bekam ich nach wenigen Sekunden auch. Ihre Lippen waren ganz weich und küssten mich schüchtern, während ich die Augen schloss und den Kuss in aller Ruhe genoss. Langsam wurde das fremde Lippenpaar immer mutiger und verlangender, was ich freudig erwiderte. Ihre Arme schlugen sich um meinen Nacken und ich führte meine Hände zu ihren Hüften. Das hatte ich jedenfalls vor, doch ich ertastete überhaupt keine feminine Statur, sondern eine ohne großen Kurven. Geschockt fiel mir auf, was mich an der Stimme gestört hatte - sie gehörte einem Mann. Als mein Gegenüber realisierte, dass ich wie eingefroren dort stand, löste er sich. ,,Alles okay?", fragte er, doch ich konnte gerade einfach nicht antworten. Ich habe gerade einen Mann geküsst. Leicht kichernd umarmte mich dieser Typ dann auch noch und schmiegte sich an meine Brust. ,,Es macht mich so glücklich, dass du auch noch homosexuell bist! Oder nur bisexuell? Egal, du hast den Kuss erwidert, das heißt-" ,,I-Ich nehm dich heute mit nach Hause.", beendete ich mir schockiert den Satz selbst. ,,Ja! Ich freu mich so sehr! Ich heiße übrigens Park Jimin.", flüsterte er in meine Halsbeuge und küsste sie anschließend.

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Heeey! :D

Dieser Moment, wenn du dein eigenens Kapitel fangirlst und unbedingt weiterlesen willst, haha

Ich hoffe, das Lesen hat euch genau so gefallen wie mir das Schreiben, lasst eure Meinung dazu gern in den Kommentaren!

Byee~~

Kissing Strangers || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt