P.o.V: Aleyna
Vor dem Wartezimmer traf ich auf den Mann. Ich hatte ihn komplett vergessen. Er trug die Tüten mit den Sachen die ich gekauft hatte und auf dem Spielplatz liegen gelassen hatte.
Ich nahm ihm die Tüten ab und wollte mich bedanken als uns aufeinmal eine Stimme unterbrach. »Wie geht es der kleinen?« Ich drehte mich um und sah die Nachbarin. Ich erzählte ihr das was der Arzt mir sagte und verabschiedete mich dann noch von ihr bevor sie ging. Ich sah den Mann an und bedankte mich bei ihm:»Vielen Dank, dass Sie mich hier her gefahren haben und entschuldigen Sie bitte, dass ich sie angeschrien hatte und mich auch in ihren Problemen eingemischt hatte«. »Schon gut, sie wollten ja nur helfen«. Es erleichterte mich, dass er nicht sauer auf mich war. Auch wenn ich ihn nicht kannte hätte ich es nicht gewollt, weil ich es hasse wenn andere mich hassen. Doch bevor ich ihm antworten konnte rief mich jemand. »Aleyna! Deine Nachbarin hat mich angerufen. Geht es der kleinen gut?« Es war Ethan. Ich sah den Mann entschuldigend an und erzählte nun Ethan auch das was ich der alten Dame erklärte. Eine Krankenschwester kam und fragte mich ob ich die Mutter von Kanurya bin, und das bejahte ich natürlich. Auch wenn ich sie als meine Schwester sehe ist sie rechtlich gesehen meine Adoptivtochter. Ich gab Ethan die Tüten und wollte mich von dem Mann verabschieden, doch er war schon weg...P.o.V: Kerem
Scheiße. Dieser Typ ist wohl ihr Freund. Ich weiß nicht wieso mich das jetzt so interessiert aber als ich gesehen habe wie er mit ihr redete hatte ich ein komisches Gefühl. Als er sie rief, sagte er Aleyna zu ihr. Ein wunderschöner Name. Ich wollte mich noch von ihr verabschieden, bis eine Krankenschwester kam und fragte ob sie die Mutter sei. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so ist. Irgendwie dachte ich kurz sie wäre wirklich so nett. Aber sie war dann wohl eine die sich versuchte an mich ran zu machen obwohl sie eine Tochter und einen Freund hat.
P.o.V:Aleyna
Jetzt sitze ich mit dem Arzt in einem kleinen Zimmer. Ich glaube, dass es sein Büro ist. Man hatte mir gesagt ich dürfte doch nicht zu Kanurya. Er tippt gerade einpaar Sachen in den Computer während dieses Schweigen mich innerlich umbrachte. »Wir haben vorläufige Ergebnisse, es sieht nicht gut aus«, sprach er monoton zu mir. Mein Mund wurde trocken aber ich hatte so viele Fragen. Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da saß bis ich endlich mal ein Wort von mir raus bekam. »Was hat sie? Und gibt es denn keine Behandlung dafür?« Mir kamen fast die Tränen und ich spürte wie ich mir langsam schlecht wurde. Aber ich kann jetzt nicht gehen. Ich muss es wissen. »Sie hat eine seltene Krankheit. Sie ist eine Erbkrankheit, weshalb ich sie fragen wollte ob sie, obwohl ich mir ihrer Situation bewusst bin, vielleicht wissen ob ein Verwandter von der Kanurya auch schon daran erkrankte? Oder können Sie da jemanden kontaktieren?« Sie hat niemandem bis auf mich und Ethan. »Es war eine Inkognito-Adoption, also nein. Kann man sie denn nicht auch so heilen?« Bevor er weiter sprach, sagte mir sein Gesichtsausdruck schon die Antwort. »Für diese Krankheit gibt es zwar eine Behandlung, die aber noch relativ neu ist und ist sehr kostspielig. Die Krankenkasse wird diese Kosten nicht decken. Es wird auch keine Garantie geben, dass sie auch wirklich funktioniert«. »Wie viel?« »Circa zwanzigtausend Euro für die Erstbehandlung. Wenn die Behandlung gut anschlägt schätze ich die Kosten nur noch auf weitere sechzehntausend Euro «. Ich glaube es einfach nicht. »Aber sie ist doch noch ein Kind...«, sagte ich nur. Ich habe das Geld nicht. Sie können sie doch nicht einfach sterben lassen. »Ich weiß das sehr zu bedauern, ich habe selber einen...« »SIE IST VERDAMMT NOCHMAL EIN KIND!« Der Artzt sagte nichts. Was sollte er auch? »Wie lange?«, fragte ich nur noch fassungslos. »Wir können erst in zwei Monaten mit der Behandlung anfangen, weil ihr Körper noch nicht reif genug für diese Behandlung ist. Sie können bis zum fünfzehnten Dezember versuchen das Geld aufzutreiben. Solange wird sie bei uns im Krankenhaus bleiben und behandelt.« »Zwei Monate...«, überlegte ich laut. »Wird sie auch zwischen drinnen mal raus dürfen?« »Das ist eher unwahrscheinlich denn es könnte sein das sich ihr Zustand dadurch verschlechtert. Erst recht zu dieser kalten Jahreszeit gibt es viele Viren an die sie sich anstecken könnte und die dann schlimmere Auswirkungen haben könnte als ein einfacher Husten oder Schnupfen«. Ich sagte einige Minuten nichts mehr während er etwas in seinen Computer eintippte. »Darf ich jetzt gehen?«, fragte ich als ich es dort nicht mehr aushielt. »Ja natürlich. Und wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben, dürfen Sie sich jeder Zeit bei mir melden.«
Die Krankenschwester ließ mich in das Zimmer. Ich lief rein und sah wie sie schlief. Ich werde eine Lösung finden, dachte ich mir als ich ihre Stirn küsste und dann aus dem Zimmer lief.
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𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
RomanceNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...